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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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die Armbrust ab. Sie war kleiner als die meisten ihrer Art, doch ihre Länge entsprach zwei Dritteln von Vàtz’ Größe.
    »Wie hast du sie geladen?«, fragte Leesil.
    »Das habe ich gar nicht«, erwiderte Vàtz. »Mein Onkel lädt sie immer für mich, wenn er abends weggeht.«
    »Hier sind wir sicher«, sagte Magiere. »Du brauchst die Armbrust jetzt nicht mehr.«
    »Und ob ich sie brauche«, widersprach der Junge. »Ich helfe euch beim Kampf gegen die Vampire.«
    Leesil sah Magiere an.
    »Nein«, sagte sie und beendete damit das Thema.
    »Wahrscheinlich verdient man damit mehr Geld als mit Fegen oder dem Tragen von Gepäck«, fügte Vàtz hinzu.
    Leesil runzelte die Stirn, setzte sich neben dem Jungen auf den Boden und zeigte ihm, wie man die Füße an den Bogen setzte und die Knie benutzte, um die Sehne zu spannen.
    Das Geräusch hastiger Schritte kam aus dem Flur. Wynn kehrte zurück, gefolgt von einem älteren, mittelgroßen Mann mit kurzem, grauen Haar und einem Bart, der einmal schwarz gewesen war. Seine hellgrünen Augen musterten die Anwesenden. Wie Wynn trug er einen einfachen grauen Umhang, und er schaffte es, gleichzeitig ruhig und besorgt zu wirken. Magiere vermutete, dass es sich um das Oberhaupt von Wynns Orden handelte, um Domin Tilswith.
    Er ging zu Chap und richtete einige Worte an Wynn, die Magiere nicht verstand. Wynn nahm ein Glas aus dem Regal hinterm Tisch und reichte es dem Domin, ohne den Blick von Chap abzuwenden.
    »Kannst du ihn gesund machen?«, fragte Vàtz in einem herausfordernden Ton.
    DerältereMannsahdenJungenanundlächelte.»Ja,aber nichtweiß,obermichbraucht.«ErsprachmiteinemnochstärkerenAkzentalsWynnundwandtesichMagierezu.»IchDominTilswith,OberhauptneueGildenniederlassung.EurerHundheiltjetzt.«
    Magiere blickte dorthin, wo Tilswiths Finger Chap vorsichtig berührten. Ein kleiner Riss in der rechten Schulter des Hunds blutete nicht mehr und hatte sich geschlossen. Wynn betrachtete die Wunde ebenfalls und war sprachlos.
    »Was ist mit dem Vorderbein?«, fragte Magiere. »Ist es gebrochen?«
    Tilswith betastete das Bein vorsichtig, und Chap jaulte leise.
    »Der Knochen in Ordnung scheint, abe r … « Er zögerte und richtete erneut einige seltsam kehlig klingende Worte an Wynn.
    »Es könnten sich Risse darin gebildet haben«, sagte die junge Weise.
    Rasch füllte sie einen großen Holzlöffel mit Flüssigkeit in der Farbe von Tee aus dem Glas. Damit wandte sie sich dem Hund zu, zögerte dann aber und sah Magiere an.
    »Dies hilft gegen die Schmerzen und erlaubt ihm zu schlafen. Vielleicht solltest du es versuchen. Er scheint vor allem auf dich zu hören.«
    »In letzter Zeit nicht mehr«, erwiderte Magiere, nahm den Löffel aber entgegen.
    Sie schob eine Hand unter Chaps Schnauze und hob seinen Kopf. Leesil schlang die Arme um die Schultern des Hunds, um ihn ruhig zu halten. Erstaunlicherweise widersetzte sich Chap nicht und leckte die Flüssigkeit aus dem Löffel.
    »Braver Junge«, lobte Leesil.
    Chap schmatzte leise und ließ den Kopf sinken.
    Domin Tilswiths Blick glitt über Magiere, Leesil und Vàtz, und dann lachte er leise.
    »Wir nicht oft haben Besucher des Nachts. Ich habe n … Salbe? Ja, Salbe, für Wunden.« Er unterbrach sich und sah sich Leesils Kratzer an. »Klauen?«
    »Fingernägel«, erwiderte Leesil.
    Der Domin wölbte eine Braue und nahm ein anderes Glas. Wynn holte eine Schüssel, füllte sie mit Wasser aus einer tönernen Kanne und begann, Leesils Hals und Schulter mit einem sauberen Tuch zu waschen. Sie ging vorsichtig zu Werke, aber Leesil zuckte trotzdem zusammen, und Magiere versuchte zu erkennen, wie tief die Wunden waren.
    »Es ist nicht sehr schlimm«, versicherte sie ihm.
    Als Wynn fertig war, strich der Domin weiße Salbe auf Leesils Wunden.
    »Gutes Zeug«, kommentierte Leesil und lächelte schief. Er bewegte die verletzte Schulter ein wenig, ohne dabei eine Grimasse zu schneiden.
    »Kann ich das mitnehmen?«, fragte Magiere und deutete aufs Glas. »Ich könnte selbst etwas davon gebrauche n … später, wenn ich allein bin.«
    Der Domin nickte und reichte ihr die Salbe.
    »Was ist mit euch passiert?«, fragte Wynn. Sie streichelte Chaps Rücken und sah auf.
    »Feuer und Blutsauger, das ist passiert«, brummte Vàtz.
    Bevor Leesil etwas hinzufügen konnte, gab Magiere einen weniger bunten Bericht und beschrieb die Ereignisse der Nacht mit knappen Worten. Als sie fertig war, sprach der Domin mit Wynn. Der Alte hatte seine Probleme mit der

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