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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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entdecken«, antwortete er, und es klang selbst in seinen eigenen Ohren unsicher. Aber sie mussten den Weg fortsetzen. »Bleib im Foyer. Ich sehe weiter oben nach.«
    LangsamgingerdieTreppehoch,unddabeifielihmetwasein.
    Warum brauchten Untote, die im Dunkeln bestens sehen konnten, eine glühende Kugel für die Beleuchtung des Treppenhauses? Er sah zu ihr zurück, als sein Fuß die nächste Stufe berührte.
    Die Kugel blitzte plötzlich auf, und Leesil hob zu spät die Hand.
    Grelles Weiß stach durch die Augen in den Kopf. Er zuckte zurück, und sein Fuß rutschte ab. Im Fallen presste er die Hände auf die Augen und konnte einen Schrei nicht zurückhalten.
    »Leesil?«, erklang Magieres scharfe Stimme. »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Er fühlte den Boden unter seinem Rücken und hob die Lider. Über ihm zeigte sich nicht Magieres Gesicht, sondern ölige Schwärze mit vagen Farbschlieren.
    Nein, es war nicht alles in Ordnung mit ihm. Er war blind.
    Toret spähte aus der Tür und sah niemanden im Flur. Er hatte gehofft, dass der Lärm im Erdgeschoss Chane inzwischen geweckt hatte. Wachsam schlich er durch den Flur, schlüpfte in Saphirs Zimmer und schloss die Tür leise hinter sich.
    Sie schlief noch und lag auf ihrer pfirsichfarbenen Daunendecke. Toret verharrte voller Bewunderung, als er ihr cremeweißes Gesicht sah, umgeben von blonden Locken. Langsam trat er näher und berührte ihre weichen Lippen.
    »Mein Liebling«, flüsterte er. »Du musst aufstehen.«
    Überrascht öffnete sie die saphirblauen Augen. Als sie ihn sah, verdunkelte sich ihre Miene.
    »Wenn du mit der Absicht gekommen bist, um Liebe zu betteln, kannst du gleich wieder verschwinden!«
    »Pscht«, machte er und berührte erneut ihre Lippen. »Leise, mein Schatz. Die Jägerin ist im Haus.«
    Wieder veränderte sich Saphirs Gesicht. Erschrecken zeigte sich darin, und dann Schläue. Toret nahm es mit Erleichterung zur Kenntnis, denn es bedeutete, dass sie die Situation verstand.
    »Wie konnte sie uns finden?«
    Toret schüttelte den Kopf. »Du musst dich in Sicherheit bringen. Chane, Tibor und ich kümmern uns um diese Sache.«
    »Wie soll ich entkommen, wenn die Jägerin bereits im Haus ist?«
    »Der Geheimgang hinter der Treppe, erinnerst du dich?«, erwiderte Toret. »Geh in den Keller hinab und in den Tunnel zur Kanalisation. Wie ich gehört habe, sind die Abflusskanäle in der Bucht geschlossen, aber du kannst weit genug in jene Richtung gehen und dann in einem anderen Teil der Stadt durch einen Schacht nach oben klettern. Wir treffen uns später.«
    Saphir starrte ihn an, als hätte er eine ihr fremde Sprache benutzt.
    »Ich soll in einem meiner guten Gewänder durch die Kanalisation fliehen? Und meine Füß e … All der Schmutz und Gestank.«
    Ein schmerzerfüllter Schrei hallte durchs Haus.
    »Was war das?«, fragte Saphir.
    »Mit ein wenig Glück ist einer der Eindringlinge in Chanes Falle gegangen. Verlass jetzt das Haus.«
    Sie trug nur ein seidenes Nachthemd. Toret eilte zum Schrank und nahm das nächste Gewand.
    »Du darfst in der Stadt jetzt keine Aufmerksamkeit erregen. Zieh dies an und mach dich auf den Weg, schnell.«
    »Das trage ich nicht. Du hast es gekauft, nicht ich. Mitternachtsblau lässt mich zu blass aussehen.«
    »Dann dürfte es dich nicht weiter stören, wenn das Kleid in der Kanalisation schmutzig wird«, sagte Toret und warf es aufs Bett.
    Er durfte nicht noch mehr Zeit verlieren und musste sicherstellen, dass Chane wach war. Er wollte Saphir gerade befehlen, sich endlich anzukleiden, als sie plötzlich lächelte.
    »Du hast natürlich recht«, sagte sie. »Ich will nicht schwierig sein. Wie findest du mich später?«
    »Ich finde dich. Zieh dich jetzt an.«
    »Bestimmt brauche ich ein paar Münzen«, sagte Saphir verbohrt.
    Toret seufzte schwer. »Auf meinem Kleiderschrank liegt ein Geldbeutel.«
    Magiere fing Leesil auf, als er fiel. Ihre Augen schmerzten, und wohin sie auch sah, überall zeigten sich weiße Punkte. Aber sie konnte noch sehen, und nur darauf kam es an.
    Magiere zog Leesil in eine sitzende Position und stützte mit einer Hand seinen Rücken. Sie wusste nicht, was sie tun sollte, und sie hasste die eigene Unschlüssigkeit.
    »Halt durch«, flüsterte sie ihm zu und wandte sich an die junge Weise. »Kannst du ihm helfen?«
    Wynn nahm den Kristall, den Leesil fallen gelassen hatte, und sah sich die Kugel an.
    »Sie ist noch intakt«, flüsterte sie.
    »Was?«, fragte Magiere.
    »Die Kugel. Ich weiß

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