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Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Titel: Dhampir: Steinerne Flut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb Hendee , J. C. Hendee
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hier!«, rief er.
    »Bleibt zurück!«, erwiderte Asche-Splitter. »Kommt uns nicht in die Quere!«
    Der Wrait neigte den Kopf ein wenig und schien Wynn anzusehen.
    »Der Stab!«, rief sie und machte einen Schritt darauf zu. »Ich brauche den Stab!«
    Der Hauptmann warf ihr einen strengen Blick zu und setzte einen Fuß auf den Stab. Der dritte Wearda schob Wynn zurück und drückte sie mit einer Hand an die Wand. Sie hörte ein kehliges Grollen, aber es stammte nicht von Schatten.
    Das Knurren kam von Chane. Die Wächter hatten ihm das Schwert abgenommen, aber er konnte auch ohne die Waffe kämpfen. Der Blick seiner farblosen Augen glitt von Wynns Wächter zum Rücken des Hauptmanns.
    Reine achtete nicht auf Wynn und starrte an Tristan und Asche-Splitter vorbei zur großen schwarzen Gestalt. Sie hatte von dem »Magier« gehört, der Weise ermordet hatte, um sich in den Besitz der Folianten zu bringen. Wynn hatte die ganze Zeit behauptet, dass dieser Fremde etwas anderes war …
    Als was hatte sie ihn bezeichnet? Als einen Untoten?
    Den abschließenden Ermittlungsbericht von Hauptmann Rodian kannte Reine nicht, aber man hatte ihr mitgeteilt, dass darin vom Tod des Übeltäters die Rede war. Doch diese Erscheinung sah genauso aus, was sicher kein Zufall sein konnte. Der Mörder lebte und befand sich hier in der Unterwelt.
    Wynn Hygeorhts Verrücktheiten hatten diesen Moment herbeigeführt. Immer wieder hatte sie Hauptmann Rodians Ermittlungen behindert, weil sie darauf versessen gewesen war, Zugang zu den Texten zu erlangen. Es gab nur eine Erklärung dafür, wie dieser Eindringling die Unterwelt gefunden haben konnte.
    Reines Furcht verwandelte sich in Zorn.
    Wynn hatte einen mordlustigen Magier zu dem Ort geführt, der Frey Sicherheit bieten sollte.
    Sau’ilahk beobachtete Wynn, doch dann beanspruchte etwas anderes seine Aufmerksamkeit.
    Hinter dem dunklen Wolf hatte ein königlicher Wächter mit Helm und rotem Wappenrock den Stab fallen lassen und einen Fuß darauf gesetzt. Eine Lederhülle umgab das eine Ende.
    Sau’ilahk wusste, worum es sich handelte. Jener Kristall, unter dem Leder verborgen, hätte ihn bei der letzten Konfrontation mit Wynn fast verbrannt. Aber sie wurde von einem Wächter an die Wand gedrückt, und ihre unwissenden Begleiter wollten ihr den Stab nicht geben.
    Er genoss einen flüchtigen Moment der Freude, bevor er eine andere kleine Frau bemerkte.
    Mit gezogenem Säbel stand die Herzogin vor einem sehr großen Mann in einem weißen Gewand. Zwar zählte sie nur durch Heirat zu den Âreskynna, aber sie war trotzdem eine Königliche. Wenn der ältere, graublonde Zwerg die anderen Steingänger ebenso gut schützen konnte wie sich selbst … Dann war es unmöglich, so viele zu töten, geschweige denn, einen von ihnen zu überwältigen, um Informationen zu bekommen.
    Sau’ilahks Blick wechselte mehrmals zwischen Wynn und der Herzogin.
    Sollte er jemanden angreifen, der nicht so gut geschützt war wie die Steingänger? Konnte er jemanden in seine Gewalt bringen und vielleicht als Druckmittel benutzen, um die Texte zu bekommen? Es hätte ihm gefallen, Wynn zu quälen, aber selbst wenn ihr bekannt gewesen wäre, wo sich die Texte befanden … Die anderen hätten sie vielleicht geopfert und die Texte woanders untergebracht.
    Er schob diese Gedanken beiseite, als die Steingänger plötzlich ihre Arme ausbreiteten und mit einem dumpfen, kehligen Singsang begannen. Das Brummen der Stimmen hallte durch die Höhle, als die Zwerge vortraten und den Kreis um Sau’ilahk enger zogen.
    Sau’ilahk wusste nicht, was sie vorhatten, aber dass sie überhaupt keine Angst zeigten, machte ihm Sorgen.
    Dann griff Chane einen der Weardas an.
    Sau’ilahk wusste, dass es ihm darum ging, den Stab wieder in Wynns Besitz zu bringen. Zu viele Gefahren drohten, und ihm fehlte Kraft. Am liebsten hätte er aus Wut laut geschrien, aber stattdessen ging er in die Hocke, gab einer Hand Substanz und schlug mit ihr auf den Boden.
    Chane konnte kaum glauben, dass der Wrait überlebt hatte – nicht nach all ihren Bemühungen, ihn zu vernichten. Es gab nur eine Möglichkeit, ihn zu vertreiben und genug Zeit zu gewinnen, um den Grund dafür herauszufinden. Schwerter nützten nichts gegen ihn; Wynn musste ihren Stab zurückbekommen.
    Ein Wearda hielt sie noch immer an der Wand fest, doch Chane musste zuerst seinen eigenen Wächter überwältigen und dann den Hauptmann erreichen.
    Die Steingänger blieben plötzlich stehen, und ihr

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