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Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Titel: Dhampir: Steinerne Flut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb Hendee , J. C. Hendee
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jüngere Steingänger war aus der Öffnung auf der anderen Seite verschwunden – vielleicht hatte der Wind auch ihn zu Boden gestoßen. Zufrieden schwebte er seinem bewusstlosen Opfer entgegen.
    Der ältere Zwerg rollte sich auf die Seite, schüttelte Kalksteinsplitter von sich ab und stand auf. Er blutete nicht einmal.
    Sau’ilahk verharrte enttäuscht.
    Er hörte etwas von der gegenüberliegenden Seite der Höhle, drehte den Kopf und beobachtete, wie der jüngere Steingänger sich hochrappelte.
    »Die anderen kommen!«, rief der ältere Zwerg.
    Ein gespenstisches Heulen erreichte die Höhle.
    Auf der Suche nach dem Ursprung sah Sau’ilahk zu den Tunnelöffnungen. Er kannte das Geräusch, und die Hoffnung schwand wie seine Kraft. Man hatte ihn entdeckt. Wenn der dunkle Wolf hier war, konnte Wynn nicht weit sein. Wie hatte sie einen Weg in die Unterwelt gefunden? Wusste sie bereits, wo sich die alten Texte befanden? Hatte sie sie vor ihm erreicht?
    Etwas bewegte sich hinter einem dicken steinernen Kegel auf der rechten Seite, doch die Bewegung stammte nicht von einem seiner bisherigen Gegner. Etwas kam um den großen, breiten Stalagmiten herum und nahm im orangefarbenen Licht der Kristalle an den Wänden Gestalt an.
    Ein dritter Steingänger, eine Frau, sah ihn unerschrocken an.
    Sau’ilahk zischte, und es wurde schnell ein Stöhnen daraus. Er hatte nicht mehr genug Kraft, um mit drei Steingängern fertigzuwerden. Natürlich konnte er sich ins Dämmern zurückziehen und verschwinden, aber er war hier dem Ziel seiner Wünsche so nahe …
    Noch jemand kam hinter dem graublonden Älteren mit dem knochigen Gesicht aus der Wand.
    Wie ein breiter Schatten sprang die Gestalt von einer Kalksteinsäule zur nächsten, landete auf schweren Stiefeln und schickte Vibrationen durch den Höhlenboden. Dieser vierte Steingänger mit seinem schwarzen Haar, in dem sich graue Strähnen zeigten, und einem Bart, der aus stählernen Borsten zu bestehen schien, wirkte vage vertraut.
    Sau’ilahk drehte sich langsam um die eigene Achse und versuchte alle vier Gegner im Auge zu halten. Erneut dachte er an Flucht. Aber die alten Texte mit den Geheimnissen, über die er Bescheid wissen musste, befanden sich hier – vielleicht boten sie ihm die Möglichkeit, wieder Fleisch zu werden.
    Der dunkle Wolf kam aus einer Tunnelöffnung hinter den beiden älteren Steingängern.
    Eine weitere Warnung, die zur Flucht gemahnte. Aber langes Leid ließ Sau’ilahk zögern.
    Er wollte auf keinen Fall zulassen, dass ihm die junge Weise die Texte und damit jede Hoffnung stahl.
    Wynn wankte aus dem Haupttunnel und erreichte eine lange, düstere Höhle mit niedriger Decke. Ein Wearda drückte sie an die Wand, und als die anderen aus dem Tunnel kamen, sah sich Wynn nach Schatten um. Die Hündin war mit lautem Geheul vorausgelaufen und musste hier irgendwo sein.
    Schatten kehrte zurück und blieb wie beschützend vor Wynn stehen. Aus ihrem lauten Heulen wurde ein dumpfes Knurren.
    Ein matter orangefarbener Schein kam von den kleinen Kristallen an den Wänden mit der gelbgrünen Phosphoreszenz, und zwischen den feucht glänzenden Kalksteinsäulen schienen sich die Schatten zu verdichten. Einige von ihnen bewegten sich.
    Wynn bemerkte zwei, nein, mindestens drei Zwerge. Asche-Splitter trat ins Licht eines nahen Kristalls.
    Als sich alle vier Steingänger der Höhlenmitte zuwandten, richtete Wynn den Blick dorthin, und in ihrer Magengrube krampfte sich etwas zusammen.
    Eine schwarze Gestalt schwebte dort, gehüllt in einen dunklen Mantel, der sich wie von einem Wind erfasst bewegte. Die Erscheinung hob einen Arm, wobei der Ärmel des Mantels zurückglitt. Schwarze Stoffstreifen umgaben Unterarm, Hand und Finger.
    Wynn hatte Schatten geglaubt und war daher auf diesen Anblick vorbereitet gewesen. Dennoch traute sie ihren Augen kaum.
    Der Wrait drehte sich langsam und beobachtete die Steingänger. Schatten sprang plötzlich in eine Lücke zwischen zwei Zwergen.
    »Nein!«, rief Wynn. »Schatten!«
    Die Hündin blieb stehen, kam aber nicht zurück.
    Die Kapuze der schwarzen Gestalt drehte sich, als die Stimme der jungen Weisen erklang. Die Dunkelheit darunter war finsterer als die tiefste Höhle.
    Der Hauptmann schob Chane beiseite, und der zweite Wearda nahm seinen Platz als Wächter ein. Wynn versuchte, sich an den Namen zu erinnern, den der Hauptmann genannt hatte? Danyel?
    Der Offizier ließ den Stab mit dem Sonnenkristall fallen und trat vor.
    »Wir sind

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