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Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Titel: Dhampir: Steinerne Flut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb Hendee , J. C. Hendee
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dann in sie hinein.
    Die Lebenskraft verschwand, und Sau’ilahk erstarrte. Er sah ins Gesicht seines Opfers, das halb in den glänzenden Fels gesunken war.
    Phosphoreszierender Stein strömte wie eine Flüssigkeit nicht nur über das Gesicht des Zwergs, sondern auch über den Rest des Körpers, über Panzerhemd, Haare und Augen. Verwandelte sich in eine Art Skulptur.
    Sau’ilahks Hand wurde härter, schien gegen seinen Willen Substanz zu gewinnen und im Stein zu erstarren.
    Nichts konnte Leben vor seiner Berührung schützen. Nichts konnte einen Geist festhalten, erst recht keinen wie ihn. Erschrocken und entsetzt zwang er die Hand, ihre neu gewonnene Stofflichkeit zu verlieren, und dann zog er sie mit einem Ruck zurück.
    Er wirbelte herum, als er das Geräusch von Schritten hörte. Der rothaarige Zwerg näherte sich schnell.
    Aus einem Reflex heraus wich Sau’ilahk zur Seite, als ein anderer Dolch zustieß.
    Der junge Zwerg riss die Augen auf, als die Klinge der schwarzen Gestalt nichts anhaben konnte. Sau’ilahk schwang den Arm und hoffte, das Leben dieses Opfers aufnehmen zu können.
    Der Zwerg griff nach einem Stalaktiten.
    Sau’ilahks schwarze Finger strichen durch sein Haar und Gesicht. Der junge Zwerg zuckte nicht einmal zusammen, und Sau’ilahk spürte kein auf Lebenskraft hindeutendes Prickeln.
    » Meesagh, yaittrâf vuddidí maks! Chleu’intagg chregh; chleu’intag hìm! «
    Sau’ilahk drehte sich, als er die Stimme des älteren Zwergs hörte und die Bedeutung der Worte zu spät erfasste.
    Erz-Locken, blockiere den Ausgang! Bleib in Stein; bleib bei mir!
    Der graublonde Zwerg trat vor, und sein immer noch statuenhaftes Gesicht kam aus dem Fels. Glitzernder Stein floss von ihm, bis er ganz losgelöst vor der Höhlenwand stand.
    Plötzliches Pochen von Stiefeln veranlasste Sau’ilahk, in die entgegengesetzte Richtung zu huschen.
    Der Rothaarige sprang zwischen Kalksteinsäulen und Schatten umher und behielt dabei immer eine Hand an einem Stalagmiten oder Stalaktiten. Schließlich gelangte er zu der Öffnung auf der anderen Seite, wo er zuvor erschienen war.
    Sau’ilahk wandte sich wieder dem Älteren mit dem knochigen Gesicht zu.
    Bleib in Stein … bleib bei mir.
    Er zischte und stieg auf. Selbst wenn er sich mit einem kurzen Dämmern auf die andere Seite der Höhle brachte – die Lebenskraft des jungen Zwergs blieb ihm verwehrt. Es lag an dem Älteren; er war der Grund. Irgendwie gelang es ihm, sich selbst und den jüngeren Zwerg durch den Kontakt mit dem Fels zu schützen. Und Stein gab es hier überall.
    Sau’ilahk musste dafür sorgen, dass einer von ihnen diesen Kontakt verlor.
    Der Tod des Älteren hätte vermutlich Hilflosigkeit für den Jüngeren bedeutet, doch um gegen die beiden Zwerge zu kämpfen, brauchte Sau’ilahk Körperlichkeit, und die erforderte Kraft. Er würde nicht lange durchhalten. Selbst wenn er einen der beiden Zwerge schnell umbrachte – dadurch gewann er nur wenig Lebenskraft.
    Er flog los, durch drei dicke Kalksteinsäulen.
    »Bollwerk?«, rief der junge Zwerg.
    »Halt aus!«, antwortete der andere und schwang sich an einer klumpigen Säule vorbei.
    Sau’ilahk breitete die Arme aus.
    Gegen Widersacher, die mit Stein verschmelzen konnten, ließ sich mit seinen Dienern nichts ausrichten. Eine Beschwörung bot die einzige Möglichkeit. Sau’ilahk streckte die Arme nach vorn, als der ältere Steingänger hinter einem Stalagmiten hervorkam. Sigillen und Symbole formten sich in seinem Blickfeld, aber er richtete sie nicht auf den Zwerg, sondern sammelte sie an einer leeren Stelle zwischen seinen Armen. Die Luft in der Höhle begann zu flirren.
    Wind zischte durch die Öffnungen, wie von der Kaverne angesaugt. Die Luft sammelte sich zu einem wirbelnden Kern zwischen Sau’ilahks Armen. Der ältere Zwerg zögerte und strich das Haar zurück, das ihm der Wind ins Gesicht wehte. Er brummte etwas Unverständliches und griff an.
    Sau’ilahk drückte die Hände aneinander.
    Ein Knall erschütterte die Höhle, als die Luft explodierte. Der ältere Steingänger wankte zurück und prallte dort gegen eine Säule, wo ein Stalagmit mit einem Stalaktiten zusammengewachsen war. Der Kalkstein brach, und dicke Brocken rollten über den Boden.
    Der kurze Orkan hörte so schnell auf, wie er begonnen hatte. Nicht eine Falte von Sau’ilahks schwarzem Mantel war in Unordnung geraten, aber der ältere Zwerg lag reglos zwischen den Trümmern der Säule.
    Sau’ilahk sah sich müde um. Der

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