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Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Titel: Dhampir: Steinerne Flut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb Hendee , J. C. Hendee
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Aber er hatte die Blätter mitgenommen, anstatt sich nur ihren Inhalt anzusehen, was bedeutete: Was auch immer er suchte, er wollte nicht, dass auch andere davon erfuhren. Entweder war er noch nicht fündig geworden, oder er wollte verhindern, dass andere Zugang zu dem Wissen bekamen. Er war Wynn bei ihrer Suche nach den Originalen hierher gefolgt, woraus der Schluss gezogen werden musste, dass er eine Möglichkeit hatte, ihren jeweiligen Aufenthaltsort festzustellen.
    Chuillyon köderte sie nicht – er machte sie zu einem Köder.
    »Ja«, flüsterte der Elf.
    Wynn versteifte sich ein wenig und spürte, wie Chanes Hand auf ihrer Schulter zudrückte.
    »Was Ihr über die Ziele des Âthkyensmyotnes erfahrt, könnte uns helfen, oder vielleicht auch nicht«, sagte Chuillyon. »Wie auch immer, Ihr werdet uns von Euren Entdeckungen berichten, und dafür bekommt Ihr Zugang zu den Texten.«
    »Chuillyon!«, stieß Reine hervor.
    Er brachte sie mit gehobener Hand zum Schweigen.
    »Wenn er weiß, dass Ihr hier seid, ist er bei seiner Rückkehr vielleicht … weniger vorsichtig«, fügte der Elf hinzu. »Seid Ihr damit einverstanden?«
    Wynn zögerte. Man bot ihr das an, was sie wollte, aber zu einem hohen Preis.
    Chuillyon hatte einen anderen Namen für den Wrait genannt, und Wynn kannte ihn aus alten Sagen ihres Volkes. Der Elf schien mehr über ihn zu wissen, als er zugab, und nach seinem Schrei in der Haupthöhle zu urteilen galt das auch für Asche-Splitter.
    Wynn hob die Hand und legte sie auf die von Chane.
    »Später werde ich seine Hilfe brauchen«, sagte sie. »Er weiß mehr über den Kampf gegen den Wrait als ihr. Gebt ihm seine Sachen zurück … und auch sein Schwert.«
    Chuillyon schüttelte voller Nachdruck den Kopf. »Auf keinen Fall.« Er zeigte auf Chane. »Uns kann nicht daran gelegen sein, diesen Mann zu bewaffnen.«
    »Dann nehmt euch die Texte allein vor«, sagte Wynn. »Die Wahl liegt bei euch.«
    Es war ein Bluff, und das wusste der Elf wahrscheinlich, aber die anderen nicht. Wenn er sie jetzt herausforderte, dann würde dies auf Basis der Dinge geschehen, die die anderen über sie wussten: dass sie in jedem Fall Zugang zu den Texten wollte. Wenn er ihren Forderungen nachgab, dachten sich die anderen vermutlich nicht viel dabei, aber Wynn würde wissen, was es bedeutete.
    Chuillyon wusste entweder weniger, als er zu verstehen vorgab, oder er hatte irgendetwas zu verbergen.
    Der Elf stand ruhig da und beobachtete sie, ohne einen Ton von sich zu geben. Die Stille dauerte so lange, dass sich die Herzogin Chuillyon näherte und verwundert die Stirn runzelte. Der Elf regte sich noch immer nicht und hielt den Blick auf Wynn gerichtet, ihren Stab locker in der einen Hand.
    Schließlich brach Asche-Splitter das Schweigen.
    »Lass ihre Sachen von einem deiner Männer holen. Wenn sie überleben wollen, werden sie kämpfen und tun, was man ihnen sagt. Ich bringe die Weise zu den Texten … mit deiner Erlaubnis.«
    Er wartete auf Wynns Antwort, als müssten alle einverstanden sein. Die Texte gehörten der Gilde, standen aber letztendlich unter dem Schutz der Monarchie von Malourné. Die Steingänger waren nur die Hüter.
    Reine wirkte plötzlich müde. »Wenn Ihr es für richtig haltet …«
    »Na schön.« Asche-Splitter drehte sich nicht um, als er sagte: »Erz-Locken begleitet die Weise. Er wird bei ihr bleiben und sie bewachen, während wir uns um andere Angelegenheiten kümmern.«
    Wynn wusste nicht recht, was sie davon halten sollte. Erz-Locken schien mit eigenen Angelegenheiten beschäftigt zu sein, die seinen Vorfahren betrafen.
    Asche-Splitter trat näher.
    »Ihr werdet uns an Euren Entdeckungen teilhaben lassen. Was auch immer Ihr in den Texten findet – Ihr werdet der Herzogin und mir davon berichten.«
    Wynn sah den unverhohlenen Abscheu in Reines Gesicht. Asche-Splitter richtete keine Bitte an sie, aber sie sagte trotzdem:
    »Einverstanden.«

21
    Auf dem Treppenabsatz beobachtete Wynn, wie Asche-Splitter und Erz-Locken einfach durch das geschlossene eiserne Portal gingen. Einen Moment später öffnete sich die erste Tür, und Wynn begriff plötzlich, wie Asche-Splitter hereingekommen war: durch Eisen. Alles, was zum Element Erde gehörte – und damit auch Eisen –, musste den Steingängern weichen. Aber das erklärte nicht, wie Herzogin Reine und Chuillyon den Raum mit den Sarkophagen hatten erreichen können, obwohl das Portal geschlossen geblieben war.
    Die innerste Tür glitt beiseite, und

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