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Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Titel: Dhampir: Steinerne Flut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb Hendee , J. C. Hendee
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dass sie mit ihren Waffen nichts gegen den Wrait ausrichten konnten? Sie hatten es sogar mit eigenen Augen gesehen,
    Chane wusste, dass der Wrait nicht erneut aus einer Wand kommen würde.
    Er hatte ein Leben genommen, zumindest einen Teil davon, und Chane spürte, wie der eigene Hunger an ihm nagte. Der Wrait hatte Kraft gewonnen, während er langsam schwächer wurde. Vermutlich wollte der Dunkle diese Taktik fortsetzen: erscheinen und verschwinden, Wynn immer wieder in ihrer Konzentration stören, sie alle verwirren und erschöpfen.
    Um sie dann nacheinander zu erledigen, einen nach dem anderen.
    »Wir gehen jetzt!«, knurrte er Wynn an.
    Chane eilte zur Tür, nahm dort ihre Rucksäcke und warf einen dem Hauptmann zu.
    »Hängt ihn Euch um und tragt den anderen«, sagte er und gab ihm auch den zweiten Rucksack. »Und steckt das Schwert in die Scheide. Es nützt Euch nichts.«
    Wynns Rucksack reichte er der Herzogin.
    »Wohin sollen wir gehen?«, rief Wynn. »Wir dürfen nicht riskieren, dass uns der Wrait in einem engen Tunnel angreift!«
    Chane sprang ins Becken und sah zu Wynn hoch.
    »Durch den Meerestunnel«, sagte er. »Du hältst den Dunklen mit deinem Stab von uns fern, während wir zur Küste unterwegs sind. Wir bleiben die ganze Zeit in Bewegung … Wir müssen es bis zum Morgengrauen schaffen.«
    Wynns Augen wurden groß, und dann erschien Ärger in ihrem jungen Gesicht. Sie sah sich in der Höhle um und hoffte vielleicht, dass der Wrait noch einmal erschien. Von Flucht hielt sie ganz offensichtlich nicht viel.
    Chane wollte sie schon ins Becken ziehen, als sie schließlich seufzte, vom Sims kletterte und bis zur Taille ins Wasser sank.
    Schatten knurrte und bellte am Rand des Beckens.
    »Nein, komm«, sagte Wynn.
    »Was habt ihr vor?«, fragte der Hauptmann.
    »Wir fliehen zum Tageslicht«, erwiderte Wynn.
    »Oder zumindest zu einem Ort, an dem der Wrait noch nicht gewesen ist«, fügte Chane hinzu. »Er scheint nicht imstande zu sein, ihm unbekannte Orte aufzusuchen. Öffnet jetzt das Tor!«
    Der Hauptmann zögerte. Die Herzogin starrte mit ausdrucksloser Miene auf die Leiche des jungen Wächters hinab. Beide interessierten Chane nicht, aber er verstand das Dilemma des Hauptmanns.
    »In den Tunnel.« Reine sprach so leise, dass man sie kaum hören konnte. »Chuillyon wusste Bescheid. Er wusste, dass wir von hier aus fliehen können.«
    Für Chane ging es nur darum, Wynn – und Schatten – in Sicherheit zu bringen. Dieser Ort ließ sich nicht verteidigen.
    Der Hauptmann trat vom Rand herunter, gefolgt von der Herzogin, und watete zum Gitter. Er griff in seinen Wappenrock und reichte der Herzogin einen wellenförmigen Kamm, den sie an das Oval aus weißem Metall am Schloss hielt.
    Mit einem Knirschen glitt der Bolzen beiseite. Die Herzogin nahm den Kamm vom Schloss, und dabei bemerkte Chane einen Tropfen aus weißem Metall an der Unterseite. Sie hatte gerade damit begonnen, das Tor zu öffnen, als …
    » Valhachkasej’â! «, fluchte Wynn leise.
    Chane sah sie an und stellte fest, dass sie einen zornigen Blick auf das weiße Schloss gerichtet hatte.
    Wynn schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Dann trat sie vor, zog das Tor auf und brummte etwas.
    Chane verstand nicht, doch die junge Weise schien sehr verärgert zu sein. Was auch immer der Grund dafür sein mochte, es konnte warten.
    Schatten wollte vom Rand des Beckens ins Wasser springen und zum Gitter schwimmen, aber Chane hielt sie mit erhobener Hand zurück. Sie beide mussten die Nachhut bilden, für den Fall, dass ihnen der Wrait folgte. Und er würde ihnen bestimmt folgen.
    Chane winkte die Herzogin und den Hauptmann hinter Wynn in den Meerestunnel.
    Sau’ilahk wartete im äußeren Tunnel, drei Schritte von der Höhlentür entfernt. Bis Geräusche durch den Gang kamen und ihn veranlassten, sich in die Tunnelwand zurückzuziehen.
    Er hatte nur wenig Lebenskraft aufgenommen, nicht annähernd genug. So schnell zu töten … Von einer richtigen Mahlzeit konnte dabei kaum die Rede sein. Aber die Verunsicherung, die sein plötzliches Vorgehen bei Wynn und ihren Gefährten geschaffen hatte, wog diesen Nachteil wieder auf. Er wollte ihnen noch etwas länger Gelegenheit geben, sich Sorgen zu machen. Nicht zu wissen, wann und wo er erneut erschien, sollte Furcht in ihnen entstehen und wachsen lassen. Und dass bereits einer von ihnen gestorben war, goss Öl ins Feuer dieser Furcht.
    Nach und nach wollte er Wynns Willen brechen, ohne sie auch nur

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