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Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition)

Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition)

Titel: Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb J. C. Hendee
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also morgen Abend«, erwiderte er.
    Pawl a’Seatt wollte sich abwenden, zögerte jedoch. »Hauptmann, ich muss mich um einige Dinge in meinem Laden kümmern. Könntet Ihr Imaret nach Hause bringen lassen?«
    »Natürlich«, antwortete Rodian. »Sie soll mit einem der Polizisten am Zugang der Gasse warten. Ich begleite sie selbst.«
    »Meinen Dank dafür.«
    Pawl a’Seatt legte Imaret die Hand auf die Schulter, um sie durch dieGasse zu führen, und sie zuckte bei der Berührung zusammen. Imaret drehte sich um und ging dicht neben ihm an den drei Weisen vorbei.
    Rodian sah ihnen nicht nach. Andere Dinge beschäftigten ihn.
    »Hol einen Karren, Leutnant.«
    Garrogh starrte auf die bleichen Toten, und Rodian trat näher.
    Als Offiziere der Shyldfälches trugen sie ähnliche Uniformen, mit roten Wappenröcken über gepolsterten Kettenhemden. Aber während Garrogh seinem Erscheinungsbild nur oberflächliche Beachtung schenkte, ließ Rodian in dieser Hinsicht große Sorgfalt walten. Sein sauberes Haar war kurz geschnitten, ebenso der Bart. In Calm Seatt bedeutete das Aussehen viel, wenn man vorankommen wollte.
    »Leutnant, der Karren«, wiederholte Rodian.
    Schließlich nickte Garrogh. »Ja, Herr.«
    Er war ein erfahrener Soldat, den so leicht nichts aus der Ruhe brachte, und es gab Rodian zu denken, dass ihn der Anblick dieser beiden Toten so beunruhigte. Nach einem weiteren kurzen Zögern wandte sich Garrogh von den Leichen ab.
    »Möchtet Ihr eine Eskorte zur Gilde?«, fragte Rodian Domin Hochturm.
    Der Zwerg blinzelte. »Nein, wir brauchen keine Eskorte.«
    Il’Sänke nickte höflich und ging mit Wynn los. Alle drei Weisen machten sich auf den Rückweg und verließen die Sackgasse.
    Rodian war über das Verbrechen ebenso bestürzt wie Garrogh, aber seine Gedanken bewegten sich in eine andere Richtung. Die Königlichen würden bald von dieser Angelegenheit erfahren. Ehrgeiz und Pflichteifer hatten ihn weit gebracht, aber wenn er diesen Fall nicht schnell löste, erwartete ihn vielleicht der Ruin.
    Stumm stand er da, nur begleitet von dem Wächter mit der Laterne. Die nächste Leiche lag halb auf der Seite, Hals und Kehle entblößt.
    Wonach hatte Wynn Hygeorht gesucht?
    Eine Gestalt duckte sich auf dem Dach eines Kerzenladens.
    Der Mann beobachtete, wie ein Karren mit zwei Leichen in grauen Gewändern durch die Gasse rollte, gezogen von Stadtwächtern in roten Wappenröcken. Ein weiterer Wächter mit kurzem, gepflegtem Bart, offenbar ihr Vorgesetzter, ging voraus. Sie alle verharrten, als sie die Konstabler am Ende der Gasse erreichten. Der Offizier schien Anweisungen zu erteilen, woraufhin sich die Polizisten in Bewegung setzten und ein Mädchen eskortierten. Die Wächter zogen den Karren in eine andere Richtung.
    Der Offizier blieb.
    Aufmerksam sah er sich um, wie auf der Suche nach etwas. Der in einen Mantel gehüllte Mann auf dem Dach strich die Kapuze zurück und folgte dem Blick des Offiziers.
    Die Tasche neben ihm begann zu rutschen, und er streckte rasch die Hand aus und hielt sie fest.
    Unten hob der bärtige Offizier den Kopf, und der Mann auf dem Dach duckte sich noch tiefer und verharrte in völliger Reglosigkeit.
    Er wartete stumm und lauschte. Deutlich hörte er den Atem des Offiziers, das leise Klirren seines Kettenhemds und das Knarren von Leder, als er sich umdrehte. Schließlich klackten Stiefel über das feuchte Kopfsteinpflaster, und dann herrschte Stille. Der Mann auf dem Dach wartete noch etwas länger, bevor er sich aufrichtete und zur Straße sah.
    Drei Gestalten waren fast außer Sicht geraten: eine kleine Frau in einem grauen Umhang, ein ähnlich gekleideter Zwerg und ein großer Mann in einem mitternachtsblauen Gewand.
    Der Mann beugte sich vor, als könnte er die Frau dadurch deutlicher erkennen.
    Sie blieb ein Schemen in der Ferne, am Rand seines Blickfelds, und die Furcht vor Entdeckung hinderte ihn daran, hinabzuklettern und ihr zu folgen. Er sah auf die Ledertasche an seiner Seite hinab.
    Vorsichtig nahm er sie in seine behandschuhte Hand.
    Er hatte sie gerade noch an sich nehmen können, bevor der Meisterschreiber und das Mädchen gekommen waren. Behutsam löste er die Schnalle und öffnete die Tasche. Für einen Moment erstarrte er, griff dann mit der Hand hinein und tastete fast verzweifelt umher.
    Die Ledertasche war leer.
    Verwirrt und enttäuscht griff der Mann nach hinten und nahm einen von zwei Rucksäcken. Er öffnete ihn, um die Ledertasche hineinzuschieben, zögerte dann und

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