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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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geraten war, hatten die Feen geschwiegen.
    Jetzt sprachen sie nur zu ihm, um ihn daran zu hindern, Nein’a zu erreichen.
    Wenn Magiere nicht dem alten Feind in die Hände fallen sollt e … Ihr Tod würde das zweifellos verhindern.
    Ob sie in den Bergen starb oder bei einem ihr feindlich gesinnten Vol k … Es sähe nach Schicksal aus und ließe sich nicht auf die Feen zurückführen.
    Wie sehr die Seinen bestrebt waren, Leesil von seiner Mutter fernzuhalte n … Würden sie auch seinen Tod herbeiführen, wenn er einem Zweck diente, an den sich Chap nicht erinnerte?
    Und warum entsann er sich nicht der Antworten? Ein so wichtiges Wissen konnte ihm nicht einfach entfallen sein.
    Chap schloss die Augen, und sein Geist schrie.
    Verräte r … Betrüge r … Ihr habt mir das Wissen genommen!
    Sein eigenes Volk. Es hatte ihm die Erinnerungen genommen, wie mit einer Klinge, die durch Fleisch und Knochen schnitt. Es hatte jene Stücke aus ihm herausgerissen, die er brauchte, um zu verstehen, was vor sich ging.
    Er erstarrte beim Anblick von Wynn, die sich neben Seerose an einen Baum klammerte.
    Das runde olivfarbene Gesicht der jungen Weisen war eine Fratze des Entsetzens, und Tränen strömten ihr über die Wangen, als sie ihn anstarrte.
    Wynn hörte alles. Während des Gesprächs mit seinen Artgenossen hatten sogar einige von Chaps inneren Monologen einen Weg in ihr Bewusstsein gefunden.
    Eigentlich gehörte er zu ihnen, zu den Feen.
    Durch ihn war Wynn nach und nach zu der Erkenntnis gelangt, dass sie auf einen würdigen Zweck hinarbeiteten. Chap war ausgeschickt worden, um Magiere zu retten, und in gewisser Weise auch Leesil.
    Doch die Feen hatten ihn nur benutzt. Sie hatten ihn und seine Begleiter dem Tod überlassen. Auch sie, Wynn, als sie sich halb erfroren im Schneesturm am Rand der Schlucht festgeklammert hatte, während die anderen versuchten, sie zu retten.
    Der Wind hörte plötzlich auf, und von einem Augenblick zum anderen herrschte kalte Stille.
    Chaps Stimme erklang wie ein Ruf in Wynns Gedanken.
    Lauf!
    Chap lief Wynn entgegen, als der Wind zurückkehrte und schnell stärker wurde.
    Sie hatte zugehört: eine Sterbliche, die die Feen belauschte.
    Böen wirbelten ein Durcheinander aus welken Blättern und kleinen Zweigen auf, und Chap konnte kaum mehr etwas sehen. Er musste sich sehr bemühen, auf den Beinen zu bleiben und Wynn und Seerose nicht aus den Augen zu verlieren.
    Sie ist unschuldig!
    Er bekam keine Antwort.
    Seeroseschnappte nach Wynns Hosenbein und zog. Die junge Weise fiel zu Boden und hob die Hände vors Gesicht, als ihr der Wind Holzsplitter entgegenschleuderte.
    Chap hörte ein lautes Knirschen und sah, wie an einer Stelle Wurzeln den Boden nach oben wölbten. Mit dem Knacken und Knirschen der Zweige und Äste kam die Stimme der Seinen.
    Abscheulichkeit!
    Chap schüttelte die Bosheit von sich ab und stellte fest, dass sie nicht ihm galt. Eine Birke am Rand der Lichtung neigte sich Wynn entgegen.
    Dicke Wurzeln kamen aus dem Boden; Erdbrocken, Blätter und Stücke von Zweigen flogen durch die Luft. Die Birke kippte und drohte durchs Geäst der anderen Bäume auf Wynn zu stürzen.
    Als Chap zu der jungen Weisen laufen wollte, sah er aus den Augenwinkeln, wie etwas Dunkles und Langes auf ihn zuschnellte. Aus einem Reflex heraus duckte er sich und wich zur Seite.
    Wynn hielt sich an Seeroses Hals fest. Die junge Frau und der Hund rollten zur Seite, als die Birke auf den Boden krachte, der unter dem Aufprall erzitterte. Seerose jaulte, und Wynn schrie auf, als sie beide in einem Wirrwarr aus Zweigen und Blättern verschwanden.
    Chap lief auf den umgefallenen Baum zu, gefolgt vom Heulen des Winds.
    Etwas Schweres und Hartes traf ihn an der Seite, und Schmerz durchzuckte ihn. Dunkelheit wogte heran, und seine Gedanken verloren sich darin.
    Als wieder ein Bild vor seinen Augen erschien, lag er auf dem Boden. Von den Zweigen der umgestürzten Birke gerissene Blätter wirbelten umher.
    Auf der anderen Seite des Baums bewegte sich etwas.
    Die Wurzeln zuckten, wanden sich erst träge zur Seite und krochen dann wie Schlangen ins Dickicht der Zweige.
    Chap war so sehr auf den Stamm der stürzenden Birke konzentriert gewesen, dass er ihre Wurzeln gar nicht bemerkt hatte. Eine von ihnen musste ihn zu Boden gestoßen haben. Er versuchte, wieder auf die Beine zu kommen.
    Wynn schrie irgendwo im Blättergewirr der Birke.
    Wynn hörte, wie Seerose zu entkommen versuchte, aber im Dickicht der Blätter und Zweige

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