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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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Wasser nach oben. Der Zufluss kann unterbrochen werden, hier. Hebt den Stein unten in der Mitte, wenn ihr fertig seid. Dann fließt das Wasser langsam ab und kann von der Eiche aufgenommen werden.«
    »Schöpfer?«, fragte Magiere mit dem üblichen Argwohn in ihrer Stimme.
    Ein Moment verstrich, und dann antwortete Gleann: »Warten wir damit, bis ihr sauber seid und euch eingerichtet habt.«
    Chap befürchtete, dass Magiere ihren ungewöhnlich freundlichen Gastgeber verstimmen konnte. Er lief zum Vorhang des Nebenraums und steckte den Kopf hindurch.
    Er hatte schon des Öfteren Badezimmer gesehen, obwohl nicht alle Wohnbäume über eins verfügten. In der Enklave seiner Geburt gab es warme Quellen im Wald. Himbeer- und Efeuranken waren so gewachsen, dass sie Raumteiler bildeten und ein halbes Dutzend private Nischen schufen.
    In diesem kleinen Raum gab es so etwas wie eine Wanne, eine Mulde im Boden, ausgelegt mit glatten schwarzen Steinen. Neben dieser Wanne sah Chap ein Metallbecken in der Größe eines Helms. Eine Rinne, so breit wie seine Pfote, verband es mit der Wanne.
    Wynn ergriff einen großen Metallpflock in der Mitte des Beckens. Als sie ihn zog, strömte dampfendes Wasser ins Becken, erreichte schnell den Rand, floss in die Rinne und von dort aus in die Wanne.
    »Ein Wunder«, sagte die junge Weise und lächelte.
    »Vielleicht ist es zu heiß«, sagte Gleann. »Gib kühleres Regenwasser hinzu, das wir in den Gefäßen dort aufbewahren.«
    An der gegenüberliegenden Wand standen mehrere tonnengroße Behälter. Sie bestanden aus Holz, die Kanten glatt und rund, nicht aus Latten, die von einem Metallband zusammengehalten wurden. Die Tonnen machten einen gewachsenen Eindruck und schienen nicht aus einzelnen Teilen zusammengefügt zu sein.
    Gleann deutete auf rostbraune und gelbe Kleidungsstücke, die auf einem Sims lagen. »Zieht das an, wenn ihr fertig sein. Dann zeige ich euch, wo ihr schlafen könnt.«
    Er ging zur Tür und sah auf Chap hinab, als er das Zimmer verließ.
    Magiere betrachtete die Kleidung skeptisch, und Wynn zog ihren Mantel aus.
    »Magier e … Was hat Urhkar gesagt, bevor er dich losließ?«
    »Er richtete einige dröwinkanische Worte an mich«, erwiderte sie. »Er sagte, ich solle aufhören, Widerstand zu leisten, und stattdessen Sgäile bei Leesil helfen.«
    »Urhkar spricht Dröwinkanisch?«
    »Zu gut, wenn man bedenkt, was in meinem Heimatland geschieht«, sagte Magiere.
    Wynn antwortete nicht, aber Chap verstand, was Magiere meinte.
    Zwei Anmaglâh k – Brot’ân’duivé und der verstorbene Grôyt’ashi a – waren in die Kriegsländer gereist, um dort Darmouth während einer unruhigen Zeit zu ermorden. Zuvor hatten Wynn und Chap in Soladran von einem Bürgerkrieg in Dröwinka gehört. Magiere fürchtete deshalb um das Leben ihrer Tante Bieja, die noch immer dort lebte. Ein Elf, der fließend Dröwinkanisch sprach, gab in diesem Zusammenhang nicht nur Magiere und Wynn zu denken, sondern auch Chap.
    Doch es war ausgeschlossen, das Urhkar nach Dröwinka aufgebrochen und zurückgekehrt war, bevor Chap und seine Schützlinge das Land der Elfen erreicht hatten. Gingen seine Sprachkenntnisse vielleicht auf andere Anmaglâhk zurück?
    Wynn öffnete den obersten Knopf ihres alten kurzen Umhangs und sah Chap an.
    »Hinaus mit dir«, sagte sie.
    Chap schnaubte und wich in den Hauptraum zurück. Nach der langen gemeinsamen Reise gab es kaum mehr etwas zu verbergen.
    Gleann nahm die Schüsseln und Teller aus Holz von der Filzmatte, an der sie sich zum Essen versammelt hatten. Leesil saß an der Wand, neben der Truhe. Von den eingewickelten Totenköpfen war nichts mehr zu sehen; vermutlich befanden sie sich wieder in der Truhe. Während des Essens war Leesil still gewesen, und die neugierigen Blicke, die ihm Leanâlhâm dann und wann zugeworfen hatte, schienen Unbehagen in ihm zu wecken. Das Mädchen war nicht mehr d a – es hatte Chap erstaunt, dass es außer Leesil noch ein anderes Halbblut gab.
    Der Vorhang am Eingang geriet in Bewegung, und Sgäile trat ein. Er zögerte und sah Chap an.
    Chap verzog ein wenig die Schnauze und versuchte, ein freundlicher Gast in diesem Wohnbaum zu bleiben. Sgäile verblüffte ihn, indem er auf ein Knie sank.
    Stille Trauer zeigte sich in den Augen des Mannes.
    In den vergangenen Tagen hatte Chap versucht, einen Blick auf Erinnerungsbilder in Sgäiles Bewusstsein zu werfen, aber er hatte nur wenig in Erfahrung bringen können. Dieser Mann dachte nur selten

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