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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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Leesil.
    Die Frage verunsicherte Osha. Mit einigen weiteren Schritten war er heran.
    »Ich bring e … Konfekt«, sagte er in gebrochenem Belaskisch. »Honig und Nüss e … gebacken. Lecker. Bringe als Geschenk. Euch bestimmt gefallen.«
    Leesil hätte ihm die gebackenen Nüsse am liebsten aus der Hand geschlagen. Während dieser junge Narr seinen Posten verlassen hatte, um Konfekt zu holen, war Wynn Chap gefolgt, wohin auch immer.
    »Hol Sgäile«, sagte Magiere zu Osha. Es klang wie ein Knurren. »Wynn ist verschwunden. Hol ihn, los!«
    Osha schob Leesil beiseite und sah in den Wohnbaum. Erschrocken drehte er sich um, deutete auf Leesil und wich zurück.
    »Hier bleiben«, sagte er und lief los.
    Leesil beobachtete, wie Licht aus Wohnbäumen drang, als Vorhänge beiseitegeschoben wurden. Hier und dort sahen Elfen nach draußen. Einige traten in die Nacht.
    Magiere schenkte ihnen keine Beachtung, und Leesil beobachtete, wie Magieres Augen schwarz wurden. Sie zitterte, obwohl es nicht kalt war. Die Dhampir in ihr erwachte, und vermutlich steckte Absicht dahinter, dachte Leesil: Magiere wollte besser sehen und die Dunkelheit zwischen den Bäumen mit ihren Blicken durchdringen können.
    »Wir müssen Wynn finden«, flüsterte sie. »Bevor die Elfen sie auf ihrem Streifzug entdecken.«
    »Warte«, sagte Leesil. »Wenn wir ebenfalls loslaufen, sind wir nicht besser dran als sie.«
    »Und wenn sie Chap in den Wald gefolgt ist?«
    »Dort würden wir riskieren, uns zu verirren«, sagte Leesil. »Ich muss mich sehr konzentrieren, um die Orientierung zu wahren.«
    »Ich nicht!«
    Diese scharfe Antwort erinnerte ihn an die seltsamen Symptome, die Magiere seit einer Weile zeigte.
    »Wynn ist irgendwo dort draußen.« Magiere deutete zum Wald jenseits der Wohnbäume. »Auf der Suche nach Chap.«
    »Sie ist bestimmt nicht so dumm gewesen, in den Wald zu laufen«, sagte Leesil. »So neugierig Wynn auch sein ma g – sie weiß, dass sie allein im Wald nicht zurechtkäme.«
    »Vielleicht doch, wenn sie Chap findet.« Magieres Gesicht zeigte noch mehr Ärger. »Er machte sich auf die Suche nach dem Rudel, und Wyn n … Sie wollte die Majay-hì ebenfalls sehen. Manchmal gerate ich in Versuchung, ihr die verdammte Neugier aus dem Kopf zu treten!«
    Eine hochgewachsene Gestalt lief durch die Bäume auf sie zu.
    Sgäile näherte sich, gekleidet in einen weißen Umhang, der ihm bis zu den Füßen reichte. Der Kragen war mit aufgestickten Eichenblattmustern geschmückt. Das lange Haar war offen und zerzaust, als käme er geradewegs aus dem Bett. Osha folgte ihm und schien in großen Schwierigkeiten zu sein.
    Zwei Anmaglâhk, die Leesil bisher noch nicht gesehen hatte, begleiteten sie, beide in der Kleidung ihrer Kaste.
    »Wisst ihr, wohin eure Gefährtin gegangen sein könnte?«, fragte Sgäile sofort.
    »Wir sind nicht sicher, abe r … «, begann Leesil.
    »Gib uns unsere Waffen«, warf Magiere ein. »Sie ist irgendwo dort draußen, im Wald.«
    Sgäile schenkte ihrer Forderung keine Beachtung. »Warum? Allein käme ein Mensch in unserem Land nicht lange zurecht. Sie wird sich schnell verirren.«
    Die Verzögerung machte Leesil immer unruhiger. »Vermutlich ist Wynn Chap gefolgt. Wenn sie glaubte, dass er zu den anderen Majay-hì wollte.«
    »Ein Rudel wird keinen einzelnen Menschen dulden, der dort draußen unterwegs ist«, sagte Sgäile.
    Für einen Moment war Leesil sprachlos.
    »Ich habe eure Überwachung auf ein Minimum beschränkt, damit ihr euch nicht wie Gefangene fühlt.« Sgäile sah zu Osha, der beschämt den Kopf senkte. »Ich habe darauf vertraut, dass ihr vernünftig genug seid, meinen Anweisungen zu folgen. Damit ist jetzt Schluss.«
    Sgäile wirbelte herum und knurrte den Anmaglâhk etwas zu. Dann wandte er sich wieder an Osha, als die beiden anderen Elfen rechts und links neben Leesil und Magiere traten.
    » Tâshgheâlhi Én’nish!«, sagte er scharf. » Mé feumasij foras äiché âyâgea.«
    Osha lief fort.
    »Was ist mit Én’nish?«, fragte Leesil.
    Ihr Name war das einzige Wort, das er verstanden hatte. Der Anmaglâhk neben ihm schob ihn zum Eingang des Wohnbaums zurück, doch er widersetzte sich.
    »Ich möchte nur wissen, wo sie sich befindet«, sagte Sgäile. »Geht hinein und bleibt dort!«
    Der zweite Anmaglâhk streckte die Hand nach Magiere aus, und Leesil wollte eine Warnung rufen, aber es war bereits zu spät.
    Sie knallte dem Elfen die Faust ins Gesicht, und er taumelte zurück, verlor das Gleichgewicht

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