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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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versperrte er dem Oberhaupt des Rudels den Weg. Der Anführer zögerte, setzte dann langsam eine Pfote vor die andere.
    Die übrigen Majay-hì zogen ihren Kreis enger.
    Chap konnte sie nicht alle gleichzeitig im Auge behalten. Nur Seerose rechts von ihm hielt sich zurück, und der silberne Einjährige wich unsicher zur Seite.
    Plötzlich sprang Seerose vor und lief direkt zu Wynn.
    Chap wandte sich ihr verblüfft und erschrocken zu. Ihm lag nichts an einem Kampf gegen die Weiße.
    Seerose wurde langsamer, kroch nach vorn, senkte den Kopf und schnüffelte.
    »Bitt e … Chap, bitte«, stöhnte Wynn. »Nimm es weg.«
    Seerose schüttelte den Kopf, nieste und jaulte laut.
    Chap beobachtete, wie die Weiße um Wynn herumlief und sich zwischen sie und die andere Hälfte des Rudels brachte. Er näherte sich der jungen Weisen und suchte nach einer Möglichkeit, ihr mitzuteilen, dass zumindest Seerose keine Gefahr darstellte.
    Wynn rollte auf den Rücken, blinzelte und schirmte die Augen vor ihm ab.
    »Bitt e … nimm es weg«, wimmerte sie. »Nimm es mir von den Augen.«
    Sie senkte die Hand von den Augen zum Mund und würgte. Ihre Pupillen wurden kleiner, als ginge ein helles Licht von Chap aus, das sie blendete.
    Chap verstan d – ihre mantische Sicht war zurückgekehrt.
    Vermutlich hatte sie ihn dadurch gefunden, ohne sich im Wald zu verirren. Doch das bedeutete auch eine große Belastung für sie. Zum Glück brauchte Chap nicht die Hilfe seiner Artgenossen, um sie davon zu befreien.
    Er bohrte die Krallen noch tiefer in den Boden, verband seinen eigenen Geist durch die Elemente Erde und Luft mit dem Wald. Dann neigte er den Kopf nach unten, schob Wynns kleine Hand mit der Schnauze beiseite und leckte über ihre geschlossenen Augen.
    Er konnte es schmecken. Wilde Energien loderten in ihr und veränderten ihre Wahrnehmung. Chap nahm sie in den eigenen Körper auf, zwang einen Teil durch sein Fleisch in den Boden und atmete den anderen aus, auf dass er sich wie Dampf in der Luft verflüchtigte.
    Wenn das nur genug gewesen wäre.
    Wynn ließ die Hand sinken, seufzte tief und schluckte.
    Das Letzte, was Chap brauchte, war jemand im Wald, auf den er aufpassen musste. Und schlimmer noch: ein Mensch, der durchs Revier der Majay-hì wanderte. Er musste Wynn zur Siedlung der Elfen zurückbringe n – aber würde das Rudel hier auf seine Rückkehr warten? Vorausgesetzt natürlich, es ließ überhaupt zu, dass er Wynn zurückbrachte.
    »Warum bist du weggelaufen?«, fragte Wynn.
    Chap hätte seinem Ärger auf sie fast mit einem Knurren Luft gemacht.
    Wynn setzte sich auf, und ihre Augen wurden groß, als sie Seerose in der Nähe sah. Sie streckte die Hand aus, aber Seerose wich zurück. Dann bemerkte Wynn auch die anderen Mitglieder des Rudels.
    »Chap?«, brachte sie hervor und kam auf die Knie.
    Ihm blieb keine Zeit für Schelte. Irgendwie musste er das Rudel besänftigen.
    Er ging um Wynn herum, blieb neben Seerose stehen, drückte seinen Kopf an ihren und schickte ihr Bilder von all den Orten, die er zusammen mit der jungen Weisen besucht hatte.
    Seerose wich mit einem Brummen zurück und schüttelte sich. Sie sah ihn an, lief dann ein Stück, blieb stehen und richtete den Blick auf Wynn. Mit einem leisen Jaulen wandte sie sich an den Stahlgrauen in der Nähe und berührte seinen Kopf.
    Der Rüde wandte sich mit einem Knurren ab. Seerose gab ihm einen Stoß in die Seite, sah die Schwester des Stahlgrauen an, die sich langsam näherte, und berührte ihren Kopf.
    Anschließend tauschte das ganze Rudel Erinnerungen aus. Es wurde geschnaubt und gejault, doch Chap spürte, dass es noch immer nicht genügte.
    Chap bellte, um Seeroses Aufmerksamkeit zu gewinnen. Als sie zu ihm zurückkehrte, gab er ihr Erinnerungen daran, wie Wynn ihn bürstete. Er konzentrierte sich auf das Gefühl, das ihre kleinen Finger verursachten, wenn sie ihm durchs Fell strichen.
    Seerose löste sich von ihm, sah Wynn an, näherte sich ihr vorsichtig und schnüffelte. Chap schob seinen Kopf unter Wynns Hand, sodass ihre Finger ihm übers Fell strichen.
    »Was machst du da?«, fragte sie. »Hör auf mit der Spielerei. Dies ist ernst!«
    Oh, wie sehr er sich eine Stimme wünschte, um ihr zu sagen, dass sie den Mund halten sollte. Er wartete, den Blick auf Seerose gerichtet.
    Sie kam noch etwas näher, und Wynn zuckte voller Furcht zurück. Als Seerose ihre Schnauze direkt vors Gesicht der jungen Weisen brachte, hob Wynn zögernd die Hand.
    Vorsichtig berührte

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