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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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und fiel auf den Rücken. Er kam sofort wieder auf die Beine, war aber so überrascht und benommen, dass er fast erneut gestolpert wäre. Blut rann aus der Nase.
    Der Anmaglâhk in Leesils Nähe hielt plötzlich ein Stilett in der Hand.
    »Wir folgen Wynn«, sagte Magiere zu Sgäile und atmete schwer. »Du kannst mitkommen oder es bleiben lassen, aber du wirst uns nicht daran hindern. Wie viel ist dein Wort jetzt wert?«
    Es gefiel Leesil nicht, wie sie mit dieser Situation umging, doch es ließ sich nichts mehr daran ändern. Er konnte sie nur noch unterstützen. Wenn Én’nish in der Nähe war und von Wynn gehört hatt e … Vielleicht kam sie auf den Gedanken, die gute Gelegenheit für ihre Rache zu nutzen.
    »Ihr hättet besser auf die rachsüchtige Elfe achten sollen«, sagte Magiere. »Wenn sie in die Nähe von Wynn komm t … «
    »Dann besteht keine Aussicht mehr auf eine Vereinbarung mit eurem Patriarchen«, fügte Leesil hinzu. »Dann bekommt er von mir nicht die Namen, die er will.«
    Sgäile musterte Leesil verwirrt. Konnte es sein, dass er gar nichts von der Abmachung wusste, die der Älteste Vater mit ihm anstrebte? Dass er keine Ahnung von den »Abweichlern« in seiner Kaste hatte?
    »Entweder beginnen wir jetzt sofort mit der Suche nach Wynn, oder wir tragen die Sache hier aus«, sagte Leesil. »Ihr könnt versuchen, uns zurückzuhalten, aber es ist fraglich, ob euch das gelingen wird.«
    Sgäile stand unschlüssig da, und sein Blick wanderte zwischen Leesil und Magiere hin und her.
    Leesil streckte langsam die Hand nach Magieres Arm aus, und sie nickte kurz. Sie verstand und war bereit zu warten.
    Rasch ging er in den Wohnbaum, schlang sich die Riemen der Truhe mit den Resten seines Vaters und seiner Großmutter über die Schultern und kehrte nach draußen zurück.
    Sgäile zischte dem Anmaglâhk, der vor Magiere stand, etwas zu, und der Mann lief los, verschwand in der Nacht.
    Leesil verstand zwei von Sgäiles Worten, aber seine Überlegungen wurden unterbrochen, als sich Sgäile ihm zuwandte und auf die Truhe starrte.
    »Ich lasse sie nicht aus den Augen«, sagte Leesil. »Niemand soll sie anrühren, während wir weg sind.«
    Neue Unschlüssigkeit huschte durch Sgäiles Gesicht. Magiere wartete noch immer wortlos.
    Eins der Worte, die Sgäile an den Anmaglâhk vor Magiere gerichtet hatte, war der volle Name Urhkars gewesen, der noch immer ihre Waffen hütete. Sgäile schien den Mann aufgefordert zu haben, sie zu holen.
    Das zweite Wort war ebenfalls ein Name, der sofort Zorn in Leesil weckte.
    Drei Anmaglâhk näherten sich über den Weg zwischen den Bäumen. Der erste war der Mann, den Sgäile ausgeschickt hatte, der zweite Urhka r – er wirkte alles andere als erfreut und kam ohne das Waffenbündel. Der dritt e …
    Leesil spürte, wie er innerlich zu brodeln begann.
    Brot’an.
    Der Hirsch beendete den Kontakt mit Chap, hob den Kopf und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Die langen Ohren kamen nach oben, und er machte einen Schritt nach vorn. Der Kopf drehte sich nach Nordosten, und die Ohren neigten sich in die gleiche Richtung.
    Chap folgte dem Blick des Hirschwesens. Hörte es etwas?
    Von einem Augenblick zum anderen lief das Geschöpf los, und das Pochen seiner Hufe vibrierte durch den Felsen. Sein Weg führte durch den dichter werdenden Wald.
    Der Anführer des Rudels schnaubte und folgte dem Hirsch. Die anderen Majay-hì wandten sich vom Felsblock ab und schlossen sich ihm an. Seerose leckte Chaps Schnauze und lief ebenfalls los.
    Chap folgte ihr und fragte sich, was jetzt geschah. Wussten die Majay-hì, wohin sie unterwegs waren? Sie schienen einfach nur dem Hirsch zu folgen.
    Plötzlich erklang weiter unten am Hang eine Stimme.
    »Cha p …, warte!«
    Das Rudel verharrte. Chap drehte sich um und sah nach unten.
    Wynn wankte über den Hang und sank auf die Knie. Im Mondschein glänzte ihr Gesicht schweißfeucht.
    Chap lief los, und seine Krallen bohrten sich in den Boden. Was macht die törichte Weise allein im Wald? Irgendwie war es ihr gelungen, ihm zu folgen, ohne sich zu verirren.
    Ein dumpfes Knurren ließ ihn innehalten.
    Der alte Anführer des Rudels näherte sich Wynn mit gefletschten Zähnen. Auch die anderen Majay-hì knurrten, als sie einen Kreis um die junge Weise bildeten, und ihre hellen Augen beobachteten, wie sie zu Boden sank. Chap sah, wie sich der Anführer duckte und sprang.
    Ein Satz brachte Chap an Wynn vorbei, und mit ebenfalls gefletschten Zähnen

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