Dhana - Im Reich der Götter
Drachenweibchen seine Vorderbeine hob
und sich aufrichtete. »Es ist in Ordnung.«
Sie mögen ja Freunde
sein, aber wissen sie, dass wir es auch sind? Das Weibchen ließ sich wieder
sinken. Sobald sie dem Boden nahe genug war, rutschte Dhana von ihrem Rücken
und ging auf das Begrüßungskomitee zu. Numair holte sie ein, währendDiamant-
flamme, Sternenflügel und Breitfuß allen anderen ihre Rücken zuwandten und sich
miteinander in der Gedankensprache unterhielten.
Herzog Gareth zupfte sich am
Ohrläppchen und beäugte die Drachen. »Ich dachte, mich könnte keiner eurer
Gefährten mehr erschrecken«, sagte der Onkel des Königs. »Offensichtlich habe
ich mich geirrt.«
»Du hättest erst sehen sollen,
wo wir sie aufgegabelt haben«, berichtete Numair und schüttelte Buri die Hand.
»Wo ist die Königin? Und übrigens, wo ist der Feind?« »Weg, mit Ausnahme
unserer Gefangenen.« Buri stieg vom Pferd und umarmteDhana. »Sie verdrückten
sich von hier, einen halben Tag, bevor eine Hilfstruppe von den Yamani-Inseln
ankam - sie rannten wie um ihr Leben und verschwanden.« »Wir haben unsere
Streitkräfte jedoch noch in Alarmbereitschaft«, erklärte der Herzog. »Nur für
den Fall, dass der Feind es mit irgendeiner List versucht. Die Armee liegt
überall in den Königlichen Waldungen und zwischen hier und Caynn- hafen.«
»Thayet nahm eine auserlesene
Mannschaft und ein paar Magier mit und hat sich auf einigen der Yamani-Schiffe
nach Süden begeben«, berichtete Buri. »Sie wollen versuchen die Belagerung von
Legannhafen zu brechen.«
Dhana schnappte nach Luft.
»Eine Hilfsflotte von den Kupferinseln ist auf dem Weg dorthin! Sie werden
genau dazwischenge- raten!«
»Ich würde ja fragen, woher
ihr das wisst, wenn es nicht so offensichtlich wäre, dass ihr euch an seltsamen
Orten aufgehalten habt«, bemerkte die kleine K'mir mit einem Blick auf die
Drachen.
»Wir müssen Ihre Majestät
einholen«, sagte Numair. »Seid ihr sicher, dass hier alles in Ordnung ist?«
Herzog Gareth lächelte.
»Jedenfalls so, dass ihr beruhigt Weiterreisen könnt. Wir sind gut versorgt.
Ihr wisst, Ihre Majestät hätte uns nicht schutzlos zurückgelassen ...«
Dhana sah die Drachen und den
Entenmaulwurf an. »Könntet ihr uns zur Königin bringen?«, fragte sie. »Sie
befindet sich auf See auf dem Weg nach Legannhafen.«
Der Dachs und
Goldstreifchen sind bei ihnen, informierte Breitfuß sie. Er hatte seine vertrauliche
Unterhaltung mit den Drachen beendet.
Wir werden euch nicht nur dorthin
bringen, sagte Sternenflügel. Nach all dem, was Breitfuß uns
erzählt hat, haben wir beschlossen euch im Kampf beizustehen.
»Glaubst du, die anderen
Drachen könnten vielleicht über die von Uusoae ausgehende Gefahr so besorgt
sein, dass sie ebenfalls mit uns kämpfen?«, fragte Numair hoffnungsvoll. Wenn ihr bereit seid,
ein paar Dekaden auf ihre Entscheidung zu warten, erwiderte Diamantflamme
lakonisch. Das ist einer der Gründe, weshalb nur wenige von uns über eine
persönliche Entscheidung diskutieren. So langlebig wir auch sind, wir würden
dennoch an Altersschwäche sterben, ehe wir uns auf etwas einigen könnten. Numair verzog das Gesicht.
»Ich habe ja nur gefragt.« Barzha glitt zu ihnen herab. »Was schwatzt ihr
hier?«, fragte sie mürrisch. »Ozorne ist nicht hier, genauso wenig wie die
anderen Sturmflügel.«
Ich musste mit dem
Entenmaulwurf reden, erklärte Diamantflamme. »Jetzt hast du ja mit ihm
geredet, oder nicht? Dann lasst uns unseren Feind finden«, fauchte Barzha. »Wir
sind nicht hierher gekommen, um die Gegend zu bewundern.« Dhana und Numair
verabschiedeten sich hastig von Herzog Gareth und Buri und kletterten wieder
auf die Drachen. Als sie den Palast und die Hauptstadt weit unter sich ließen,
meinte Sternenflügel: Ich sehe keinen Grund dafür, uns zu verausgaben,
indem wir den ganzen Weg bis zu den Schiffen ihrer Königin fliegen, wenn wir
den Spiral-Zauber anwenden können, um einfacher dort hinzukommen.
Kommt, Sturmflügel, sagte der große, blaue
Drache. Sparen wir unsere Kräfte für den Feind auf. Und so flogen sie immer
höher, bis sie erneut in den Wolken verschwanden.
Die
Schlacht von Legannhafen
Im Schutz der Nacht, durch
Drachen-Zauber verhüllt, sah Dhana zu, wie Königin Thayet von Tortall mit ihrer
Armee einen Tagesmarsch nördlich von Legannhafen entfernt in einer Bucht an
Land ging. Überall um das Mädchen herum wateten Männer, Angehörige der
Reiterei, Ritter, Reitpferde und
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