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Dhana - Im Reich der Götter

Dhana - Im Reich der Götter

Titel: Dhana - Im Reich der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamora Pierce
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Krallen
an und löste Splitter von buntem Email von der Reling. Alle Geländer der
Yamani-Schiffe sahen zerkratzt aus nach zwei Tagen Sturmflügel-Gesellschaft.
»Barzha und Hebakh lassen dir eine gute Jagd wünschen«, sagte er unvermittelt.
»Und falls sie Ozorne zuerst erwischen, werden sie dir ein Stück aufheben.« Er
grinste und zeigte all seine scharfen Zähne. »Vielleicht ist es gemein von mir,
aber ich wünsche mir wirklich Ozorne vor ihnen zu erreichen. Dann können sie
alles haben, was ich übrig lasse. Wie wär's, wenn ich ihm, ehe ich ihn
auseinander reiße, einfach nur deine herzlichen Grüße ausrichte?«
    »Das ist sehr aufmerksam von
dir«, sagte Dhana ernst, ihre Augen aber funkelten vor unterdrücktem Lachen.
»Ich weiß das zu schätzen.«
    Rikash sah zu ihr auf, seine
grünen Augen wirkten im Lampenlicht schwarz. »Ich denke, wenn ich vorsichtig
bin, könnte ich wenigstens einen seiner Zöpfe für dich aufheben. Ich werd's
jedenfalls versuchen.« Er schleuderte sein langes, blondes Haar herum und
brachte die darin eingeflochtenen Knochen zum Klappern. »Andenken sind immer
wichtig.« Sein Ton wurde spöttisch: »Gütiger Himmel, da kommt der Storchenmann,
um dafür zu sorgen, dass ich dich nicht in Verruf bringe. Ist eure große
Konferenz beendet?«
    Numair trat zu ihnen. »Barzha
und Hebakh fliegen jetzt ab.« Er deutete auf die beiden Sturmflügel, die aufs
Ufer zuflogen. Der Rest der Steinbaum-Nation wartete bereits dort, zusammengedrängt
auf den Ästen der Bäume am Waldrand. »Und ich muss ihnen folgen wie ein guter
Untertan«, bemerkte Rikash. »Ich sehe euch beide wieder, wenn alles vorüber
ist.« Er hob ab und glitt übers Wasser. In letzter Sekunde vermied er einen
Zusammenstoß mit Sternenflügels Hals. Der Drache wirbelte herum und schnappte
nach Rikash. Der Sturmflügel drehte nur Zentimeter vor seiner Schnauze ab und
schoss davon. Numair legte einen Arm um Dhanas Schulter. »Es ist Zeit«, sagte
er leise.
    »Komm mit mir«, flüsterte sie,
drehte sich um und fasste ihn am Hemd. Zitterbart quiekte sie an. »Verflixt,
wenn du dich bloß nicht die ganze Zeit in seinen Kleidern verstecken würdest«,
fauchte sie.
    »Zauberlehrling, ich kann
nicht.« Numair strich ihr über die Wangen und sah ihr fest in die Augen.
»Niemand anderes kann es mit Inar Hadensra aufnehmen, ohne nicht sinnlos Leben
zu gefährden. Er hätte in den Zirkel der besten Magier aufgenommen werden
können, aber... er fand das zu wenig ausbaufähig. Mit Sicherheit befindet er
sich im Hauptlager, ich kann seine Anwesenheit sogar auf diese Entfernung
spüren. Ich muss unbedingt dort sein, wenn Thayet angreift.«
    »Du gerätst immer in
Schwierigkeiten, wenn ich nicht da bin, um auf dich aufzupassen«, flüsterte
sie.
    Er küsste ihre Stirn. »Du
gehörst nach Legannhafen. Sorge dafür, dass Jonathan begreift, was Gainel uns
gesagt hat. Diese Sache können wir weder einem Brief noch einem Sprech-Zauber
anvertrauen. Er muss unter allen Umständen einsehen, dass es lebenswichtig
ist, Uusoaes Schachfigur gefangen zu nehmen oder zu töten, diesen Valmar von
den Kupferinseln. Diamantflamme sagt, er wird sich Deniau von den Kupferinseln
schnappen, wenn dessen Flotte Legannhafen erreicht.« Er seufzte und starrte mit
sorgenvollem Blick in die Dunkelheit. »Und wir können nur hoffen, dass sie
einen dieser beiden oder Inar Hadensra oder Ozorne bei ihrem Schachzug zieht.
Die anderen Unsterblichen aus unserem Traum können wir nicht identifizieren.«
Dhana legte ihre Arme um Numairs Hals. Sie küssten sich verzweifelt, hielten
einander eng umschlungen. Zitterbart kreischte protestierend, doch sie achteten
nicht auf den Finsterling. Schließlich lösten sie sich langsam voneinander.
»Ich liebe dich«, flüsterte Numair. »Wenn du zulässt, dass du getötet wirst,
werde ich dir nie, niemals verzeihen.«
    Darüber musste sie doch
lachen, wenn auch unter Tränen. Numair bot ihr sein Taschentuch an. »Das
brauchst du selber«, sagte sie und wischte sich die Augen an ihrem Ärmel ab.
»Noch etwas.« Er griff in sein Hemd und zog Zitterbart heraus. »Wir haben schon
darüber gesprochen«, er hielt den Finsterling fest. »Du bist viel besser bei
Dhana und Blättchen aufgehoben.« Der Finsterling machte einen langen Hals, bis
er seinen Kopf an Numairs Wange reiben konnte, dann schrumpfte er wieder, bis
er nur noch eine kleine Kugel war. Dhana drehte sich um. Der Magier steckte den
Finsterling in das Fach des Packsacks, in dem sich

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