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Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Titel: Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Kenyon
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sie alle: ein Symbol ihres Nephalem-Erbes und ihres menschlichen Schicksals. Der Anfang des Kreises lag in der Geburtsstunde Sanktuarios, und jetzt, hier, schloss er sich. Er schloss sich, weil sie diesen Ort gefunden hatten.
    Der Gelehrte zog den verzierten Schlüssel aus dem Rucksack und schob ihn in den Schlitz.
    Ein Geräusch, das klang wie der tiefe traurige Ruf eines Wals, hallte durch das Gewölbe, und das Haupt der Statue wandte sich, als wollte es die Neuankömmlinge betrachten. Die steinernen Augen schienen direkt auf Tyrael gerichtet, schlugen ihn mit ihrem Blick in den Bann.
    Der Kreis begann zu schimmern, und dann löste er sich auf. Doch das Glühen blieb zurück in der Luft. Es breitete sich aus, und überall, da es über die Wand strich, wurde der Fels durchsichtig wie Glas. So konnten die Horadrim schließlich auf die andere Seite der Mauer sehen, wo zwei gewaltige Säulen und zwei weitere Statuen sich erhoben; sie stellten Frauen mit einladend ausgestreckten Armen dar. Cullen trat vor und durchquerte die schimmernde Wand, als bestünde sie aus Wasser. Nur kurz spürte er einen Schauder, dann war er hindurch und fand sich allein wieder auf der anderen Seite.
    Als er über die Schulter blickte, war Thomas ihm bereits gefolgt, und dann tauchten auch die restlichen Horadrim auf wie Geister aus der Wand. Nur, dass es keine Wand war, überlegte der Gelehrte. Es war wie ein Schleier, der zwei Welten trennte, die Welt der Lebenden und die der Toten.
    Schließlich standen alle zwischen den Säulen, und kaum, dass der Letzte das Portal durchschritten hatte, wurde die Wand wieder grau und fest. Der Kreis hatte sich geschlossen. Cullen drehte sich, um zu sehen, was vor ihnen lag.
    Im Gegensatz zu der natürlichen Höhle, aus der wir kommen, ist dieser Ort hier von Menschenhand erschaffen worden , dachte Tyrael, während er die Fackel über sein Haupt hielt, um besser sehen zu können. Sie befanden sich in einem mächtigen Raum, dessen Boden aus Steinen verschiedener Größe zusammengesetzt war, und seine Wände bestanden aus symmetrisch geschichteten Blöcken, in die man kleine Tafeln und Hohlräume geschliffen hatte. Direkt gegenüber erhob sich ein zweites Säulenpaar, und dazwischen führte eine breite Treppe hinunter in unbekannte Düsternis.
    War dies hier die verlorene Stadt der Nephalem? Hatten sie ihr Ziel erreicht? Falls dem so war, war es jedenfalls anders, als Tyrael es erwartet hatte. Jetzt, da das Schimmern verblasst war, schienen auch die Statuen wieder einfache Steinfiguren zu sein. Die Magie, die den Eingang versiegelt hatte, war verflogen. Cullen hatte den Zauber gebrochen und ihnen so ermöglicht, auf die andere Seite zu wechseln.
    Langsam schritt er durch den mächtigen Saal. Oder konnte es sein, dass der Schutzzauber nicht mehr wirkte, weil er, ein sterblicher Engel, diese Gewölbe betreten hatte?
    Vor der Treppe blieb er stehen. An ihrem Fuß lag ein weiterer Raum, doch er war ebenso stauberfüllt und verlassen wie der Rest der Hallen. Zwei kürzere Säulen, die von Steinschalen gekrönt wurden, standen links und rechts der Stufen, und als Tyrael die Fackel zu einer von ihnen emporstreckte, loderten blaue Flammen auf. Nun entzündete er auch die andere, und ein seltsam unirdisches Glühen erfüllte den Raum. Hier musste Magie im Spiel sein, dachte der Erzengel, sonst hätte das Öl in den Schalen sich längst verflüchtigt.
    Sie stiegen die Treppe hinunter und begannen mit der Erforschung der unteren Ebene, wobei sie weitere Ölschalen entzündeten. Gänge zweigten ab von dem ersten Raum, die jedoch nur in weitere stille Räume oder größere Hallen mündeten. In einigen Bereichen waren Böden und Wände mit komplizierten Mustern verziert, und sie sahen Nischen und Plattformen, deren Zweck im endlosen Lauf der Jahrhunderte vergessen worden war, merkwürdig geformte Bogenfenster, die ins Nichts blickten, Steinsäulen, die viel zu hoch wirkende Decken stützten …
    Das Netz der Räume, Gänge, Gewölbe und Gemächer setzte sich endlos fort, doch alles lag verlassen und war bedeckt von einer mächtigen Staubschicht. Den Horadrim offenbarte sich keine Lösung für ihr Problem, keine machtvolle Magie, die den Seelenstein verbergen könnte. Die Vergessene Stadt war nicht das, was sie sich erhofft hatten. Einst war es vielleicht ein Ort großer Macht, doch zu viel Zeit verging, da sie von Leben erfüllt war. Jetzt ist sie nur noch eine Ruine ohne jeden Nutzen.
    Der Glaube, der Tyrael bislang

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