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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Verhandlungstaktik gut genug aus, um zu wissen, dass die Machtposition immer bei dem lag, der saß. Er hoffte, Susan würde sich wieder hinsetzen. Sie tat es nicht. 

    »Susan, setzen Sie sich.« Sie beachtete ihn nicht. 
»Setzen sie sich!« Es war ein Befehl. Susan blieb stehen. 

    »Commander, wenn Sie immer noch darauf bestehen, Tankados Algorithmus zu knacken, dann machen Sie das bitte alleine. Ich will hier raus!« Strathmore senkte den Kopf und holte tief Luft. Es war klar, dass er ohne zusätzliche Erklärungen nicht weiterkam. Sie verdient das auch, dachte er. Er beschloss, ihr reinen Wein einzuschenken. Hoffentlich ist das kein Fehler. 

    »Susan«, fing er an, »es hätte eigentlich gar nicht zu dieser Situation kommen sollen.« Er fuhr sich mit der Hand über den Schädel. 

    »Es gibt einiges, das ich Ihnen noch nicht gesagt habe. In meiner Position ist man manchmal gezwungen. . .« Er verstummte, als hätte er ein peinliches Geständnis zu machen. 
»Ein Mann in meiner Position muss manchmal seinen Leuten, obwohl er sie schätzt, die Wahrheit vorenthalten. Heute war ein solcher Tag.« Er sah Susan betrübt an. 
»Ich verrate Ihnen jetzt etwas, das ich Ihnen eigentlich niemals verraten wollte . . . weder Ihnen noch sonst jemand.« Das Gesicht des Commanders war todernst geworden. Susan lief es kalt über den Rücken. Offenbar betrieb Strathmore auch Dinge, die sich ihrem Wissen entzogen. Sie setzte sich. Strathmore blickte an die Decke und sammelte seine Gedanken. Eine lange Pause entstand. 
»Susan«, sagte er schließlich mit brüchiger Stimme, »ich habe keine Familie mehr.« Seine Augen suchten ihren Blick. 
»Ich führe keine Ehe mehr, die diese Bezeichnung verdient. Mein Leben besteht nur noch aus meiner Liebe zu diesem Land. Die Arbeit hier bei der NSA ist mein ganzes Leben.« Susan hörte ihm schweigend zu. 
»Wie Sie sich vielleicht schon gedacht haben, möchte ich bald in den Ruhestand gehen, aber ich möchte es mit Stolz tun können. Ich möchte meinen Abschied in dem Bewusstsein nehmen können, dass ich etwas bewirkt habe.«

    »Aber Sie haben doch etwas bewirkt«, erwiderte Susan. »Sie haben den TRANSLTR gebaut.« Strathmore schien sie gar nicht zu hören. 

    »Im Laufe der vegangenen Jahre ist unsere Arbeit hier bei der NSA immer schwieriger geworden. Wir haben es mit Gegnern zu tun bekommen, von denen wir niemals gedacht hätten, dass sie uns eines Tages herausfordern würden. Ich rede von unseren eigenen Bürgern. Die Bürgerrechtsfanatiker, die EFF, die Anwälte - sie spielen eine wichtige Rolle, aber es betrifft bei weitem nicht nur sie. Es betrifft unser ganzes Volk. Es hat den Glauben und die Zuversicht verloren. Die Leute leben in einem Wahn! Auf einmal sind wir ihr Feind, Menschen wie Sie und ich, Menschen, denen das Wohl der Nation am Herzen liegt! Auf einmal sehen wir uns gezwungen, uns das Recht, unserem Land zu dienen, zu erkämpfen! Auf einmal sind wir nicht mehr Garanten des Friedens, sondern Spanner und Lauscher an der Wand und eine Bedrohung der Bürgerrechte!« Strathmore ließ einen tiefen Seufzer los. 
»Leider gibt es in dieser Welt viel zu viele naive Gemüter, die sich überhaupt nicht vorstellen können, welchen schauerlichen Zuständen sie ausgesetzt wären, wenn wir nicht eingreifen würden. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es unsere Aufgabe ist, diese Menschen vor ihrer eigenen Dummheit zu schützen.« Susan wartete darauf, dass der Commander zur Sache kam. Strathmore starrte müde auf den Boden. Schließlich hob er den Blick. 
»Susan, hören Sie mich bitte an«, sagte er und lächelte ihr liebevoll zu. 
»Sie wollen, dass ich jetzt das Programm abbreche, aber bitte, hören Sie mich an! Ich fange nun schon seit ungefähr zwei Monaten Tankados E-Mails ab. Wie Sie sich vielleicht vorstellen können, war ich ziemlich schockiert, als ich die E-Mail an North-Dakota gelesen habe, in der er zum ersten Mal einen undechiffrierbaren Algorithmus namens Diabolus angekündigt hat. Ich habe nicht an eine solche Möglichkeit geglaubt. Aber je mehr Botschaften ich abgefangen habe, desto überzeugender hörten sie sich an. Als ich von den Mutationsketten las, die er benutzt hat, um eine rotierende Klartextfunktion zu schreiben, wurde mir klar, dass er uns um Lichtjahre voraus war. Keiner von uns hat diesen Ansatz jemals verfolgt.«

    »Wozu auch?«, sagte Susan. 

    »Es wäre kaum sinnvoll gewesen.« Strathmore erhob sich und ging auf und ab. Mit einem

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