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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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musste damit ganz allein fertig werden. Kein Wunder, dass er am Rande des Nervenzusammenbruchs stand. 
    »In Anbetracht der Lage bin ich der Meinung, dass Sie vielleicht doch lieber den Direktor anrufen sollten«, riet Susan. Strathmore schüttelte den Kopf. Ein paar Schweißperlen tropften auf seinen Schreibtisch herab. 
    »Ich bin nicht bereit, mich auf das Risiko eines Informationslecks einzulassen und die Sicherheit unseres Direktors zu gefährden, indem ich ihn in einer Krise anrufe, an der er ohnehin nichts ändern kann.« Susan musste zugeben, dass Strathmore Recht hatte. Selbst in Augenblicken wie diesem behielt er einen klaren Kopf. 
    »Haben Sie schon daran gedacht, den Präsidenten anzurufen?« Strathmore nickte. 
    »Habe ich, aber ich habe den Gedanken verworfen.« Susan hatte mit nichts anderem gerechnet. Leitende NSA-Beamte waren befugt, in nachrichtendienstlichen Ausnahmesituationen ohne Benachrichtigung der Exekutive zu handeln. Die NSA war der einzige Geheimdienst der Vereinigten Staaten, der völlige Immunität genoss und sich in keiner Weise vor der Gerichtsbarkeit zu verantworten hatte. Strathmore pflegte dieses Privileg gern in Anspruch zu nehmen. Er zog es vor, seine Wundertaten in völliger Isolation zu vollbringen. 
    »Commander, das ist eine Nummer zu groß, um allein damit fertig zu werden«, gab Susan zu bedenken. 
    »Sie brauchen jemand an Ihrer Seite, der ebenfalls Bescheid weiß.«
    »Susan, die Existenz von Diabolus wird sich entscheidend auf die Zukunft unserer Organisation auswirken. Ich habe nicht die Absicht, hinter dem Rücken unseres Direktors den Präsidenten anzurufen. Wir haben eine Krise, und ich werde allein mit ihr fertig werden.« Er sah Susan nachdenklich an. 
    »Ich bin der Vizedirektor dieser Organisation.« Ein müdes Lächeln huschte über sein Gesicht. 
    »Und außerdem - ich bin nicht allein. Ich habe Susan Fletcher an meiner Seite.« Susan wurde bewusst, was sie an Trevor Strathmore so sehr schätzte. Seit zehn Jahren, durch dick und dünn, hatte er sich vor sie gestellt, standhaft und unerschütterlich. Sie bewunderte seine Hingabe und Einsatzbereitschaft, seine bedingungslose Treue zu seinen Grundsätzen, seinen Idealen und seinem Land. Komme, was da wolle, Trevor Strathmore war ein Leitstern in einer Welt der absurden Entscheidungszwänge. 
    »Sie sind doch an meiner Seite?«, vergewisserte er sich. Susan lächelte. 
    »Jawohl, Sir, das bin ich. Hundert Prozent.«
    »Gut. Dann lassen Sie uns an die Arbeit gehen.« 

KAPITEL 12
    Beerdigungen und die dazugehörigen Leichen waren für David Becker nichts Neues. Aber dieser Leichnam hatte etwas besonders Unheimliches an sich, handelte es sich doch keineswegs um einen schön zurechtgemachten und in einem mit Seide ausgeschlagenen Sarg ruhenden Verstorbenen. Es war eine nackte Leiche, die man sang- und klanglos auf einem Aluminiumtisch abgeladen hatte. In den Augen des Toten war noch nicht der leere starre Blick eingekehrt, vielmehr glotzten sie in einem wie durch ein Blitzlicht eingefrorenen Ausdruck des Schreckens und Bedauerns unverwandt an die Decke. 
    »¿Dónde están sus cosas?«, erkundigte sich Becker in flüssigem kastilischen Spanisch. 
    »Wo sind seine Sachen?«
    »Allí«, antwortete der Polizeileutnant, wobei seine gelben Zähne zum Vorschein kamen. Er deutete auf einen Tisch, auf dem ein paar Kleidungsstücke und persönliche Gegenstände herumlagen. 
    »¿Es todo? Ist das alles?«
    »Si.« Becker bat um einen Pappkarton. Der Leutnant machte sich auf die Suche. Es war Samstagabend. Das Leichenschauhaus von Sevilla war eigentlich schon längst geschlossen. Der junge Polizeileutnant hatte Becker auf unmittelbaren Befehl des Chefs der Guardia Civil von Sevilla eingelassen — der Besucher aus Amerika schien einflussreiche Freunde zu haben. Becker betrachtete das Häuflein Kleider. In die Schuhe hatte man Pass, Brieftasche und eine Brille gestopft. Außerdem lag da noch eine kleine Reisetasche, die von der Polizei aus dem Hotel des Toten abgeholt worden war. Becker hatte unmissverständliche Anweisungen: nichts anrühren, nichts lesen, einfach nur die Sachen einsammeln und zurückbringen. Restlos alles. Keinesfalls etwas liegen lassen. Becker runzelte die Stirn. Was will die NSA bloß mit diesem Krempel? Der Leutnant kam mit einem Karton wieder. Becker machte sich daran, die Sachen zu verstauen. Der Polizist tippte mit dem Finger an das Bein des Toten. 
    »¡Quien es? Wer ist das?«
    »Keine

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