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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Dakota bereits aufgespürt hätten, denn sonst hätten wir uns nicht an ihn herangewagt.« Susan fröstelte. 
    »Natürlich!«, flüsterte sie. 
    »Tankado dachte, wir hätten seine Rückversicherung neutralisiert, damit wir ihn ebenfalls liquidieren können.« Sie hatte alles begriffen. Der Herzanfall war zu einem der NSA so hervorragend ins Konzept passenden Zeitpunkt gekommen, dass Tankado die NSA einfach für verantwortlich halten musste. Sein letzter Impuls war Rache gewesen. Ensei Tankado hatte den Ring in einem verzweifelten letzten Aufbäumen verschenkt, damit der Schlüssel vielleicht doch noch öffentlich bekannt wurde. Und jetzt war ein ahnungsloser kanadischer Tourist im Besitz des Schlüssels für das wirksamste Chiffrierungs-Programm aller Zeiten. Es war kaum zu fassen. Susan holte tief Luft. 
    »Wo ist dieser kanadische Tourist jetzt?«, stellte sie die längst fällige Frage. Strathmore blickte finster drein. 
    »Da liegt das Problem.«
    »Weiß der Polizist denn nicht, wo er ist?«
    »Nein. Die Geschichte des alten Kanadiers war für den Polizisten so absurd, dass er gedacht hat, der Alte steht entweder unter Schock oder er ist senil. Er hat den Kanadier jedenfalls auf den Sozius seines Motorrads geladen, um ihn in sein Hotel zu fahren. Aber der alte Mann, der offenbar nicht wusste, dass man sich auf einem Motorrad ordentlich festhalten muss, ist schon nach ein paar Metern wieder heruntergefallen, hat sich den Schädel aufgeschlagen und außerdem das Handgelenk gebrochen.«
    »Ach du liebe Zeit!«, rief Susan aus. 
    »Der Polizist wollte den Mann in ein Krankenhaus bringen, aber der alte Kanadier war fuchsteufelswild - er hat gesagt, eher würde er zu Fuß nach Kanada zurücklaufen, als sich noch einmal auf dieses verdammte Motorrad zu setzen. Da ist dem Polizisten nichts anderes übrig geblieben, als den Verletzten zu Fuß zu einer Klinik in der Nähe des Parks zu begleiten, wo er ihn abgeliefert hat, damit er versorgt wird.«
    »Damit wäre auch die Frage beantwortet, wohin David jetzt unterwegs ist«, sagte Susan stirnrunzelnd.  

KAPITEL 17
    David trat hinaus auf die glühende Plaza de Espana. Vor ihm erhob sich hinter Baumgruppen der Palacio de Espana aus einer über zwölftausend Quadratmeter großen Fläche weißblauer Fayencekacheln, den Olambrillas. Die arabischen Türmchen und die reich gestaltete Fassade gaben dem Bau eher das Aussehen eines Herrscherpalastes als eines öffentlichen Gebäudes. Das prächtige Bauwerk wurde von den Touristen vor allem deshalb besucht, weil das Fremdenverkehrsbüro damit warb, dass es in dem Film Lawrence von Arabien die Staffage für das Armee-Hauptquartier der Engländer abgegeben hatte. Für die Filmgesellschaft Columbia Pictures war es billiger gewesen, in Spanien zu drehen als in Ägypten, und außerdem war der maurische Einfluss im Stadtbild von Sevilla immer noch markant genug, um beim Zuschauer die Illusion zu wecken, er hätte Kairo vor sich. Becker stellte auf seiner Seiko die Ortszeit ein - einundzwanzig Uhr dreißig, nach lokalen Vorstellungen immer noch so etwas wie Spätnachmittag. Ein echter Spanier nahm die Abendmahlzeit nie vor Sonnenuntergang ein, und die träge andalusische Sonne sank selten vor zehn Uhr abends hinter den Horizont. Obwohl es so früh am Abend noch mächtig heiß war, strebte Becker im Eiltempo durch den Park. Strathmores Ton war weitaus ungeduldiger gewesen als am Morgen. Seine neuen Direktiven ließen für Interpretationen keinen Spielraum: Machen Sie den Kanadier ausfindig, und beschaffen Sie sich den Ring. Egal, wie Sie es anstellen: Beschaffen Sie sich diesen Ring! Becker fragte sich, was es mit diesem buchstabenübersäten Ring auf sich hatte. Strathmore hatte keine Erklärung geliefert, und Becker hatte ihn nicht danach gefragt. NSA, dachte Becker, niemand soll's ahnen. Die Klinik auf der anderen Seite der Avenida Isabela Católica war anhand des auf das Dach gemalten internationalen Erkennungszeichens inzwischen deutlich auszumachen: ein rotes Kreuz in einem weißen Kreis. Der Polizist hatte den Kanadier schon vor Stunden dort eingeliefert. Gebrochenes Handgelenk, Beule am Kopf - der Patient war bestimmt längst versorgt und nach Hause geschickt worden. Becker hoffte, dass die Klinik Entlassungspapiere ausgestellt hatte, aus denen ein Hotel in der Stadt oder eine Telefonnummer hervorging, wo man den Mann erreichen konnte. Mit ein bisschen Glück, dachte Becker, hast du ihn schnell gefunden und kannst dich mit

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