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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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lligkeit für Commander Strathmore — ein paar persönliche Habseligkeiten abholen - war in eine Schnitzeljagd nach einem merkwürdigen Ring ausgeartet. Soeben hatte er Strathmore von dem omin ö sen deutschen Touristen berichtet. Der Commander hatte sich zuerst über s ä mtliche Einzelheiten ins Bild setzen lassen und war dann längere Zeit verstummt. 
    »David«, hatte er schließlich gesagt, »Sie müssen diesen Ring finden. Das ist eine Frage der nationalen Sicherheit! Ich verlasse mich auf Sie. Sie dürfen mich nicht enttäuschen .« Damit war die Verbindung abgebrochen. David stand in der Telefonzelle und seufzte. Er griff nach dem zerfledderten Guía telefónica und fing an, im Branchenteil zu bl ä ttern. Hoffentlch bringt das was, murmelte er. Es gab nur drei Eintrage von Begleitagenturen - aber was hatte er sonst schon in der Hand? Er wusste lediglich, dass der Deutsche eine rothaarige Begleiterin gehabt hatte, und Rothaarige waren in Spanien glücklicherweise relativ selten. Sie hie ß angeblich Dewdrop, wie sich Cloucharde in seinem Fieberanfall erinnert hatte. Becker verzog das Gesicht. Ein rechtschaffener katholischer Name war das jedenfalls nicht. Cloucharde hatte sich vermutlich geirrt. Becker wählte die erste Nummer. Eine freundliche Frauenstimme meldete sich. 
    »Servicio Social de Sevilla.« Becker gab seinem Spanisch einen deftigen deutschen Akzent. 
    »Hola. ¿Hablas Aleman?«
    »No, aber wir können miteinander Englisch sprechen.« Becker schaltete um auf gebrochenes Englisch. 
    »Ssänk juuh. Ich wundern, ob Sie mir helfen.«
    »Und womit kann ich Ihnen behilflich sein?« Die Dame sprach betont langsam, um den potenziellen Kunden nicht zu verschrecken. 
    »Möchten Sie vielleicht eine Begleiterin?«
    »Yes pliehs. Heute mein Bruder Klaus, er hatte Girl, sehr schön. Rote Haare. Ich möchte Girl für morgen, bitte.«
    »Ihr Bruder Klaus ist bei uns Kunde?« Die Stimme wurde plötzlich überschwänglich, als sei Becker ein alter Bekannter. 
    »Yes. Er sehr dick. Sie erinnern?«
    »Er war heute hier bei uns, sagen Sie?« Becker hörte die Dame in den Unterlagen rascheln. Sie würde natürlich keinen Klaus finden, aber es war ohnehin anzunehmen, dass die Kunden selten ihren richtigen Namen angaben. 
    »Hmmm. . . tut mir Leid«, entschuldigte sich die Frau. 
    »Ich finde hier keinen Klaus. Wie hieß denn das Mädchen, das Ihren Bruder begleitet hat?«
    »Hat rote Haare«, antwortete Becker ausweichend. 
    »Rote Haare?« Eine Pause entstand. 
    »Sie sprechen mit Servicio Social de Sevilla. Sind Sie sicher, dass Ihr Bruder hier bei uns gewesen ist?«
    »Sicher, yes.«
    »Señor, wir haben keine rothaarige Mitarbeiterin. Wir beschäftigen nur andalusische Schönheiten.«
    »Girl rote Haare«, insistierte Becker. 
    »Tut mir Leid, bei uns ist niemand mit roten Haaren, aber wenn Sie. . .«
    »Heißt Dewdrop!«, hechelte Becker. Der lächerliche Name sagte der Dame offenbar überhaupt nichts. Sie entschuldigte sich höflich und hängte mit der Bemerkung ein, hier müsse offenbar eine Verwechslung mit einer anderen Agentur vorliegen. Erster Versuch. Stirnrunzelnd wählte Becker die nächste Nummer. Es wurde augenblicklich abgehoben. 
    »¡Mujeres España, buenas noches! Was kann ich für Sie tun?« Becker ließ wieder die Nummer von dem deutschen Touristen vom Stapel, der gegen erstklassige Bezahlung die Rothaarige haben wolle, mit der sich sein Bruder heute vergnügt habe. Diesmal wurde ihm höflich auf Deutsch geantwortet, aber was die Rothaarige anging, war wieder Fehlanzeige. 
    »Tut mir Leid, bei uns ist niemand mit roten Haaren beschäftigt.« Die Dame am Telefon hängte ein. Zweiter Versuch. Becker betrachtete das Telefonbuch. Nur eine Nummer war noch übrig. Das Ende der Fahnenstange war schon in Sicht. Er wählte. 
    »Escortes Belén«, meldete sich eine ölige Männerstimme. Becker gab noch einmal seine Vorstellung zum Besten. 
    »Sí, sí, Señor. Sie sprechen mit Señor Roldán. Wir haben zwei Rothaarige. Sehr schöne Damen!« Becker konnte sein Glück kaum fassen. 
    »Schöne Damen?«, echote er in seinem besten deutschen 
    Touristenspanisch. 
    »Rote Haare?«
    »Ja. Wenn Sie mir den Namen Ihres Bruders nennen, kann ich Ihnen sagen, wer von den beiden Damen ihn heute begleitet hat. Dann können wir die Dame morgen zu Ihnen schicken.«
    »Klaus Schmidt«, sagte Becker aufs Geratewohl. Er hatte sich an den Namen aus einem alten Lehrbuch erinnert. Lange Pause. 
    »Mein Herr

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