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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Übelkeit machte sich in Beckers Eingeweiden breit. Das kann doch alles nicht wahr sein! Er brauchte eine Weile, bis er sich wieder gefasst hatte. 

    »Wie heißt denn Megan mit Familiennamen?« Two-Tone schien intensiv nachzudenken. Er hob ratlos die Schultern. 

    »Welchen Flug wollte sie nehmen?«

    »Sie hat was vom Shit-Bomber gefaselt.«

    »Vom Shit-Bomber?«

    »Ja, der Wochenend-Nachtflieger-Sevilla, Madrid, La Guardia. Die Kids nehmen ihn immer, weil er billig ist. Man kann sich gut hinten reinhocken und die Joints reinziehen.« Na, prima. Becker fuhr sich seufzend mit den gespreizten Fingern durchs Haar. 

    »Wann geht der Flug?«

    »Zwei Uhr nachts, jeden Sonntag. Megan ist jetzt schon irgendwo über dem Atlantik.« Becker sah auf die Uhr. Ein Uhr fünfundvierzig. Er schaute Two-Tone verwirrt an. 

    »Hast du gesagt, das Flugzeug geht um zwei?« Der Punker lachte sich halb tot. 

    »Sieht so aus, als wärst du am Arsch, Alter!« Becker zeigte zornig auf seine Uhr. 

    »Aber es ist doch erst Viertel vor!« Two-Tone beäugte die Uhr. 

    »Echt?«, wunderte er sich. 

    »So breit bin ich normalerweise erst um vier.«

    »Wie komme ich am schnellsten zum Flugplatz?«, drängte Becker ungeduldig. 

    »Taxi. Draußen stehen welche.« Becker griff nach einem

    Tausend-Peseten-Schein und stopfte ihn Two-Tone in die Hand. 

    »Hey, Mann, fett!«, rief der Punker ihm nach. 

    »Sag Megan einen schönen Gruß von mir, wenn du sie siehst, eh.« Aber Becker war schon fort. Two-Tone seufzte und taumelte zur Tanzfläche. Er war zu betrunken, um den Mann mit der Nickelbrille zu bemerken, der ihm folgte. Becker hielt vor dem Club nach einem Taxi Ausschau. Nirgendwo war eines zu sehen. Er rannte zu einem bulligen Rausschmeißer. 

    »Taxi!« Der Rausschmeißer schüttelte den Kopf. 

    »Demasiado temprano — zu früh!« Zu früh?, fluchte Becker. Wir haben zwei Uhr nachts! 

    »Llamame uno — rufen Sie mir eins!« Der Mann zog ein Walkie-Talkie heraus und sprach ein paar Sätze hinein. 

    » Veinte minutos«, verkündete er. 

    »In zwanzig Minuten? Y el Autobus?«, fragte Becker. Der Rausschmeißer hob die Schultern. 

    »In fünfundvierzig Minuten.« Becker warf die Arme in die Luft. Traumhaft! Das Geräusch eines Zweitakters ließ ihn herumfahren. Es klang wie eine Kettensäge. Ein riesenhafter Halbwüchsiger und seine Begleiterin kamen auf einer Vespa 250 auf den Parkplatz gekurvt. Becker rannte hin. Nicht zu glauben, dass du so was machst!, dachte er. Motorräder sind für dich doch der Horror! 

    »Zehntausend Peseten, wenn Sie mich zum Flugplatz fahren!«, schrie er dem Fahrer entgegen. Der Junge schien ihn gar nicht zu bemerken und stellte den Motor ab. 

    »Zwanzigtausend!«, stieß Becker hervor. 

    »Ich muss zum Flughafen!« Der Bursche sah ihn verständnislos an. 

    »Scusi?« Aha, ein Italiener. 

    »Aeroporto! Per favore, sulla Vespa! Venti mila Pesete!« Der Italiener streifte seine klapprige Vespa mit einem abschätzenden Blick. 

    »Venti mil?. Pesete? La Vespa?«

    »Cinquanta mila!«, erhöhte Becker. 

    »Fünfzigtausend!« Es waren etwa vierhundert Dollar. Der Italener lachte ungläubig auf. 

    »Dove sono i soldi? Zeig mir die Kohle!« Becker zog fünf Zehntausend-Peseten-Scheine aus der Tasche und hielt sie dem Burschen hin. Der Italiener schaute die Scheine an und dann seine Freundin. Das Mädchen schnappte das Geld und ließ es im Ausschnitt verschwinden. 

    »Grazie!«, sagte der Italiener. Er warf Becker den Zündschlüssel zu, packte seine Freundin an der Hand und rannte lachend mit ihr in den Club. 

    »Aspetta!«, schrie Becker hinterher. 

    »Warte, ich wollte doch nur gefahren werden!« 

KAPITEL 59
    Commander Strathmore half Susan die Leiter hinauf in die Kuppel zurück. Sie hielt sich an seiner Hand fest. Das Bild des zerschmettert auf dem Generator liegenden Phil Charturkian hatte sich in ihr Hirn eingebrannt. Bei dem Gedanken, dass sich Hale in den Eingeweiden der Kuppel verborgen hielt, wurde ihr flau. Eines stand fest - Hale hatte Charturkian hinuntergestoßen. Susan stolperte am TRANSLTR vorbei zum Haupteingang der Kuppel, durch den sie einige Stunden zuvor eingetreten war. Ihr hektisches Herumtippen auf dem unbeleuchteten Tastenfeld blieb wirkungslos. Das riesige Portal setzte sich nicht in Bewegung. Sie saß in der Falle. Die Crypto-Kuppel war zum Gefängnis geworden. Wie ein Satellit stand der lediglich durch das rotierende Hauptportal zugängliche

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