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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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in der Crypto völlig ausgeschlossen ist! Hör auf, überall Gespenster zu sehen!« Es war lange still am anderen Ende der Leitung. 

    »Ach, Scheiße!«, verteidigte sich Jabba unwillig. 

    »Midge, lass es dir erklären: Erstens haben wir Gauntlet - da kommt kein Virus durch. Zweitens, wenn es ein Stromausfall ist, dann ist das ein Hardwareproblem. Ein Virus verursacht keinen Stromausfall, ein Virus greift die Software und die Daten an. Was auch immer in der Crypto los sein mag, ein Virus kommt dafür überhaupt nicht in Frage!« Schweigen. 

    »Midge? Bist du noch dran?«

    »Jabba, ich habe hier einen Job zu erledigen«, kam die eisige Antwort. 

    »Ich möchte nicht dafür angeblafft werden, dass ich meiner Verantwortung gerecht werde. Wenn ich mich telefonisch erkundige, warum eine Multimilliardenanlage im Dunkeln liegt, darf ich eine professionelle Antwort erwarten.«

    »Jawohl, Ma'am.«

    »Ein simples Ja oder Nein genügt. Ist es möglich, dass das Problem in der Crypto-Abteilung von einem Virus kommt?«

    »Midge . . . ich habe dir bereits gesagt . . .«

    »Ja oder nein? Könnte der TRANSLTR einen Virus haben?« Jabba seufzte. 

    »Nein, Midge. Völlig ausgeschlossen.«

    »Vielen Dank.« Jabba bemühte sich um einen versöhnlichen Ausklang. 

    »Es sei denn«, kicherte er, »Strathmore hat selber einen Virus fabriziert und meine Filter umgangen.« Erschrockenes Schweigen. Als Midge wieder das Wort ergriff, hatte ihre Stimme einen unguten Beiklang. 

    »Strathmore kann das Gauntlet-System umgehen?«

    »Midge, war doch nur Blödsinn!« Jabba seufzte. Hätte er bloß die Schauze gehalten! Aber nun war es zu spät.  

KAPITEL 62
    Strathmore und Susan standen neben dem verschlossenen Einstieg und diskutierten, was als Nächstes geschehen sollte. 

    »Dort unten liegt die Leiche Phil Charturkians«, gab Strathmore zu bedenken. 

    »Wenn wir Hilfe rufen, bricht hier im Handumdrehen das Chaos aus.«

    »Aber was sollen wir denn sonst tun?«, fragte Susan, die nichts anderes wollte, als schleunigst zu verschwinden. Strathmore überlegte. 

    »Fragen Sie mich nicht, wie das passiert ist«, sagte er mit einem Blick auf die geschlossene Bodenklappe, »aber mir scheint, wir haben North Dakota ungewollt lokalisiert und neutralisiert.« Er schüttelte ungläubig den Kopf. 

    »Wir haben Glück gehabt, wenn Sie mich fragen.« Die Vorstellung, dass Hale in Tankados Plan eine Rolle spielte, schien Strathmore immer noch nicht in den Kopf zu wollen. 

    »Ich vermute, dass Hale den Key irgendwo in seinem Terminal gespeichert hat. Vielleicht hat er auch noch eine Kopie davon zu Hause. Wie auch immer, er sitzt in der Falle.«

    »Warum rufen wir dann nicht den Sicherheitsdienst und lassen ihn verhaften?«

    »Noch nicht«, sagte Strathmore. 

    »Unsere Sys-Sec-Leute werden auf Protokolle von diesem endlosen Rechengang stoßen, und dann haben wir neue Probleme am Hals. Ich möchte, dass sämtliche Spuren von Diabolus getilgt sind, wenn die Tür aufgeht.« Susan nickte, wenn auch zögernd. Strathmores Gedankengang war nicht von der Hand zu weisen. Wenn die Sicherheitsleute Hale aus der Untermaschinerie herausholten und ihm Charturkians Tod zur Last gelegt wurde, würde er Diabolus unweigerlich an die große Glocke hängen. Sofern aber jeder Beweis gelöscht war, konnte Strathmore sich dumm stellen. Ein endloser Rechengang? Ein nicht zu entschlüsselnder Algorithmus? Aber das ist doch völliger Unsinn! Hat Mr Hale denn noch nie etwas vom Bergofsky-Prinzip gehört? Strathmore umriss seinen Plan. 

    »Wir löschen sämtliche Korrespondenz zwischen Hale und Tankado, sämtliche Belege, dass ich Gauntlet umgangen habe, sämtliche Analysebefunde von Charturkian, die Kontrollmonitorprotokolle, einfach alles. Diabolus wird sich in Luft auflösen. Wir vernichten Hales Key und beten zu Gott, dass David Tankados Schlüssel findet.« David!, dachte Susan, verdrängte ihn jedoch sogleich wieder aus ihren Gedanken. Sie brauchte ihren Kopf für die anstehenden Probleme. 

    »Ich übernehme das Sys-Sec-Lab«, sagte Strathmore, »die Kontrollmonitorprotokolle, die Datenänderungsprotokolle und was es sonst noch gibt. Sie befassen sich inzwischen mit Hales Termial in Node 3 . Löschen Sie sämtliche E-Mails von Hale, sämtliche Hinweise auf seine Korrespondenz mit Tankado, einfach alles, worin Diabolus vorkommen könnte.«

    »Okay«, sagte Susan, »ich werde einfach Hales Festplatte neu formatieren. Dann ist alles

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