Diadem von den Sternen
du kannst mich mit deinen… mhhh … offensichtlichen körperlichen Attributen ablenken. Wenn Raqat dich sehen würde …”
Mit einem freundlichen Grinsen zog er Hemd und Hose an.
„Meine Haut kribbelt jedesmal, wenn ich dieses Ding hier anziehe.”
Er setzte sich neben sie, blickte zu den Sonnen hinauf. „Die Zeit vergeht.”
„Wie lange?”
„Genug, wenn wir uns beeilen. Ich muß bald die Zelte abbrechen.”
„Also?”
Er rieb seine Hände auf dem Gras neben sich, während er nachdenklich an seinen Zehen vorbeistarrte. „Die Vrya, Aleytys, sind Bewahrer eines Geheimnisses, für das zu besitzen ich alles geben würde - bis zu und einschließlich der vorgenannten körperlichen Attribute.”
„Ahai, Mi-Mashuq, und dieses Geheimnis wäre?” Die Worte ihrer Mutter kamen ihr wieder in den Sinn.
„Die Koordinaten ihrer Heimatwelt, Mädchen.”
Er machte einen Atemzug und starrte intensiv ins Nichts. „Sie soll die größte, phantastischste Schatzkammer in der ganzen verdammten Galaxis sein.” Er seufzte und lehnte sich gegen einen Ballut im Kreis der Raushani. „Sie seien geborene Wanderer, heißt es, geborene Sammler. Manche nennen sie Geizhälse; nie verkaufen sie einen ihrer Schätze, und kein anderer bekommt sie zu sehen …” Lechzend fuhr seine Zunge über die rissigen Lippen. Er verschränkte die Hände hinter seinem Kopf und starrte aus hungrigen Augen auf die Bruchstücke des blassen, lavendelfarbenen Himmels, die er durch das Blätterdach sehen konnte.
„Hier und da”, sagte er verträumt, „zwischen den Sternen und Abgründen des Raumes, fahren die Vrya in ihren kleinen Schiffen, jedes einzigartig, jedes, wie man sagt, dem Geist seines Besitzers entsprechend gestaltet. Mehr als einmal habe ich sie gesehen …”
Seine Stimme verlor sich, sein Gesicht war ausdruckslos gemacht durch die Stärke seiner Habgier. „Woher wußtest du, daß es Vrya-Schiffe waren?” „Ha. Man kann sie nicht verwechseln … Du würdest es nicht verstehen.” Er zog seine Hände hinter seinem Kopf hervor, starrte auf die Innenflächen. „Gott, ich gäbe mein … Na, egal.” Er grinste verzerrt. „Die verfluchten Bastarde reisen, wohin sie wollen und wann sie wollen, als gehöre ihnen die ganze verdammte Galaxis.
Die Leute sagen …”
„Sie sagen … sie sagen … Hast du kein eigenes Wissen?” „Still, Katze, du hast mich gefragt.” Er streckte seine Hand aus, legte sie unter ihr Kinn. „Also hör zu.” Sie zog seine Hand weg. „Schon gut.
Weiter. Aber beeil dich.” „Die Vrya sind Händler. Sie fallen über eine Welt her und tragen davon, was immer sie wollen, und sie wollen immer das Schöne, das Einzigartige, Schöpfungen, aus dem Schweiße eines Genies geboren.” Seine Stimme wurde wieder weich.
„Sie kommen und nehmen Dinge unschätzbaren Wertes…”
Aleytys berührte seinen Arm; er fuhr zusammen, sah ärgerlich aus, als hätte sie ihn aus einem angenehmen Traum gerissen. „Was tauschen sie dagegen ein?” fragte sie. „Oder sind sie nur größere und bessere Diebe als du?”
„Oh, sie tauschen.” Sein Blick kehrte sich noch mehr nach innen, während sich seine Finger zu festen, gierigen Fäusten schlössen.
„Konstruktionen. Maschinen, die alles tun, was man von ihnen will.
Es ist fast eine Sünde, sie Maschinen zu nennen. Wenn du …” Er hielt inne und suchte nach Worten. „Diese verdammte, unmögliche Sprache! Wenn du … das Angesicht-ja, das Angesicht einer ganzen Welt verändern und mehr deinem Wunsch entsprechend formen willst, so wird ein Vryhh eine Konstruktion erstellen, die genau das macht - ein Ding, klein genug, daß es in deine Handfläche paßt, ich habe eines gesehen - immer vorausgesetzt, du hast etwas, was er will.
Willst du eine Web-, Bau- oder Fertigungskonstruktion? Frag danach, und ein Vryhh macht sie… wenn du etwas hast, was er will.
Und - wenn du ihn finden kannst.” Er rieb sich mit einem langen Finger über seinen Schnauzbart. „Ein paar Narren haben versucht, die Konstruktionen auseinanderzunehmen, um zu sehen, wie sie funktionieren.” Er kicherte. „Sie hörten auf, Narren zu sein. Fortan waren sie Leichen. Ich besaß etwas, das die Vrya möglicherweise hätten besitzen wollen, doch ich habe es verloren.” Seine Hände schlossen sich wieder, drückten, bis die Knöchel weiß hervortraten, während sich seine Augen zu glitzernden Schlitzen schlossen; finster blickte er sie an.
Das grelle Sonnenlicht drang in roten Fluten durch das
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