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Diadem von den Sternen

Diadem von den Sternen

Titel: Diadem von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Er umgürtete die Wirbelsäule, fühlte sich hart und heiß an. Sie kaute auf ihrer Unterlippe. „Der Karawanenmann hat gesagt, er könne heilen. Ich frage mich…
    Mutter, ich werde dich segnen, wenn …” Vorsichtig berührte sie die Geschwulst mit ihrem Geist, während sie gleichzeitig ihre Hand dar
    über schloß und leicht drückte. Ihr Atem kam in kurzen, scharfen, keuchenden Stößen, und sie konnte fühlen, wie sich ihr Gesicht erhitzte - wie in einem schlimmen Fall von Sonnenbrand.
    Die Zeit verlangsamte… Kraft floß wie Lava aus ihr heraus, versengte ihre Fingerspitzen, ihre Handflächen. Sie zitterte. Es war ein brennender Schmerz, ein Schmerz, der an ihrer Seele nagte… Qual.
    . . Der Strom wuchs an zu einer donnernden Flut. Eine Ewigkeit lang saß sie an die Tars festgefroren. Als sie endlich ihre Hände von ihr nahm, knackten ihre Knochen wie altes Leder. Mit tränenden Augen starrte sie auf sie hinunter. Die Geschwulst war verschwunden - und mit ihr die Aura des Schmerzes. Erleichtert und verwundert seufzte sie. Ein wenig taumelnd kam sie hoch, und wich ein paar Schritte zurück, bis sie sich gegen die Höhlenwand lehnen konnte. „Jetzt! Steh auf, Daimonsha. Steh auf, Aziz-mi, du kannst es.”
    Mit ihrem Geist versetzte sie der Tars einen sanften Stups. Das Weibchen mühte sich hoch, fiel um, versuchte es wieder… Und dann stand sie auf ihren Pfoten, und sie knickten nicht ein, die mageren Seiten bewegten sich heftig, als sie in einer vom Hunger herrührenden Schwäche keuchte. Ein tiefer Ton polterte in Daimons Kehle. Er leckte Aleytys’ Hände mit seiner langen, rauhen Zunge. Sie fiel auf die Knie nieder und umarmte ihn liebevoll, schwelgte in der Flut aus Wärme - vielleicht sogar Liebe -, die sich aus ihm ergoß.
    Sie stützte sich auf ihn und erhob sich. „ Ai-Aschla, ich fühle mich wie gerädert. Daimon, Muklis-mi, bring mich nach Hause … Ich werde mindestens eine Woche schlafen.”
    Draußen war es völlig dunkel. Sie richtete ihren schmerzenden Rücken gerade auf und lächelte dem sternenfunkelnden Himmel entgegen. Ihre Hand ließ sie auf der Schulter des Tars ruhen.
    „Manchmal”, sagte sie, „manchmal ist es sehr gut, am Leben zu sein.” Sie seufzte und blickte mit Widerwillen auf die dunklen Schatten unter den Bäumen. „Komm, Aziz-mi, bring mich nach Hause.”
    Am Rande der Lichtung umarmte sie ihn noch einmal kurz, dann ließ sie ihn zu seinem Weibchen zurückkehren. Müde ging sie über die Wiese, hin und wieder stolperte sie, die Grashalme schienen zwischen ihre Zehen zu gleiten. Ihr Geist trieb in einem Dunst aus Verwunderung und Glück. Als sie die Tür erreichte, schob sie die Kapuze von ihrem Kopf; mit der einen Hand löste sie die Verschlüsse, während sie mit der anderen die Tür aufzog. Dann erstarrte sie. Ein Schock durchfuhr sie.
    Ein brausendes Feuer züngelte in der Feuerstelle, und ein Mann stand dort, leger gegen den Stein gelehnt.
    Sie musterte ihn müde. „Wer seid Ihr?”
    Noch während sie sprach, schickte sie ihren Geist auf die Suche nach dem Tars.
    „Ich bin derjenige, der diese Frage stellen müßte.” Er trat aus dem Schatten, so daß sie sein Gesicht deutlich sehen konnte. Unmerklich entspannte sie sich und gab die Geistsuche auf. Er war ein Fremder.
    „Warum?” fragte sie kühl.
    „Mein Haus.” Mit dem Kopf deutete er zu dem in den Stein gehauenen Namen hin. „Mit diesen meinen Händen erbaut.”
    „Aber … Ihr seid ein Pelztierfänger. Was macht Ihr um diese Zeit hier?”
    Er lachte. „Ihr schimpft mich aus?” Er machte einen Schritt auf sie zu. „Ich hab’ mich im Wadi gelangweilt. Hab’ mich entschlossen, auf die Jagd zu gehen.” Er schob sich noch näher an sie heran. Ein breites Grinsen lag auf seinem gebräunten Gesicht, und in seinen chahifarbenen Augen funkelte es amüsiert.
    Aleytys rieb sich mit zwei Fingern über die Vertiefung an ihrer Schläfe. „Die Hütte war leer. Ich habe Euch nicht erwartet.”
    „Enttäuscht?” Er lachte, seine Zähne wirkten in dem sonnenverbrannten Gesicht sehr weiß. „Ich bin es jedenfalls nicht, Liebes.
    Normalerweise fange ich keine wilden Sabbiyeh in meinen Netzen.”
    Sie registrierte ein Kribbeln in ihren Lenden. Er war nahe, sehr männlich, sehr beunruhigend, und nach ihrer emotionalen Seance mit dem Tars war sie sehr empfindlich. Sie starrte ihn unbehaglich an. „Fangen …”
    Lachend, und mit einer Kraft, die ihr den Atem aus dem Körper stieß, schwang er sie hoch und warf sie

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