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Diadem von den Sternen

Diadem von den Sternen

Titel: Diadem von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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hat ein gutes Leben vor sich. Er und das kleine Mädchen bauen ein Haus und gründen einen Hausstand, scheinen gut miteinander auszukommen. Ein hübsches Paar. Und die Mardha Kard haben gut für ihn gesorgt. Möchte gern so bald wie möglich einen Haufen kleiner Traumsänger sehen. Verdammt, ich glaube, ich beneide ihn sogar ein wenig.”
    Ein kurzer Blitz von Eifersucht, heiß wie Höllenfeuer, durchraste Aleytys. Einen zeitlosen Augenblick lang wollte sie Vajd umbringen, ihn in blutige, zitternde Fetzen reißen, aber dann wurde dieses Gefühl davongespült und ließ sie schwach und krank zurück. Wenigstens lebt er … und Vari. . . Das ist das Ende dieses Traums … Ich kann jetzt nicht zurückgehen … Ich will nicht zurückgehen . . . Ah, mi-Vajd…
    „Ich bin froh”, sagte sie heiser. „Sie sind die besten Menschen auf der ganzen Welt.” Sie nahm einen tiefen Atemzug und sagte genau das Gegenteil dessen, was ihr Herz riet. „Ich würde die beiden gerne wiedersehen. Wirst du mich zu ihnen bringen?”
    Er gluckste. Sie konnte das Dröhnen seines Herzschlags hören.
    Seine Hände streichelten nach wie vor über ihr Haar. „Keine Chance, kleiner Tars. Ich müßte von Sinnen sein, dich in mein Wadi zu bringen. Das Unglück, das du mit dir herumträgst, ist mir zu schlimm. Hat zwei Leute getötet…”
    „Zwei? Getötet?” Sie neigte ihren Kopf und starrte in sein lächelndes Gesicht.
    „Den Sha’ir. Und einen Karawanenjungen. Und vielleicht hat es auch für lange Zeit den Handel im Raqsidan lahmgelegt. Ich bezweifle, daß irgendeine Händlergruppe nach den Geschehnissen in der nächsten Zeit hier lagern wird. Und es ließ einen guten Mann das Augenlicht verlieren und hat ein nettes Mädchen vertrieben. Noch etwas. Dein Sippenoberhaupt.”
    „Azdar?”
    „Hatte einen Schlaganfall. Kann sich nicht mehr bewegen, nicht mehr reden, ist mehr Unkraut als Mensch.”
    „Gut!” sagte sie grimmig.
    „Tja.” Belustigung glitzerte in seiner Stimme. „Kann nicht einsehen, diese Art von Glück mit mir nach Hause zu nehmen.”
    Mit einem müden Seufzer senkte sie ihren Kopf. „Es war nur eine Idee. Mach dir nichts draus.” Sie gähnte. „Ahai, ich bin müde … so müde.”
    Er gluckste wieder, ein leicht schwankender Ton, da sich sein Atem vertiefte. „Noch nicht, rote Hexe, du schuldest mir noch etwas Miete.”
    Sie strich ihm mit dem Daumen über die Rippen. „Meinst du, du kannst sie eintreiben?”
    „Ich weiß, daß ich es kann.”

7
    Aleytys riß ihre Augen auf. Sie lag ganz still und fragte sich, was sie geweckt hatte, dann überließ sie sich der angenehmen Mattigkeit, die durch ihren erschöpften, schmerzenden Körper strahlte. Gut und wahrhaftig bezahlt, dachte sie. Sie berührte ihre zarten Brüste, und erneut baute sich die Wärme in ihr auf. Sie blickte sich nach Talek um.
    Ihre Augen weiteten sich, als sie die dicken Gepäckbündel in der Mitte des Raumes stehen sah. Sie drehte ihren Kopf. Die Wandhaken waren leer. Ein kratzendes Geräusch an der Tür. Sie legte sich zurück und schloß ihre Augen, verlangsamte ihr Atmen.
    Talek glitt herein. Nach einem hastigen Blick zu ihr hin nahm er einen Beutel auf und schleppte ihn nach draußen. Sie lag still und sah zu, wie er das Gepäck hinausräumte. Nachdem er die Tür hinter sich zugezogen hatte, glitt sie aus dem Bett und kletterte durch das Hinterfenster.
    Hinter einem der Eisenhölzer stehend, beobachtete sie ihn, wie er die Bündel auf Paris Rücken festzurrte. Wehmütig schüttelte sie den Kopf. „Er ist unmöglich”, flüsterte sie. So ein fröhlicher, reueloser und schamloser Gauner. Es ist schwer, dachte sie, einen Mann zu hassen, der über sich und den Rest der Welt lacht.
    Sie sah ihm zu, und ihre Brustwarzen wurden hart. Sie rieb über ihre Brüste. „Verdammt soll er sein!” murmelte sie. „Ich wünschte, er hätte mich nicht so aufgewühlt… Nein.” Sie seufzte. „Nein, ich würde es in einer Minute wieder tun.” Sie blickte wieder zu ihm hin
    über. Er band den letzten Knoten. „Was grüble ich da herum? Besser, ich beeile mich, oder dieser bezaubernde Schurke wird alles stehlen, was ich habe.”
    Sie schickte ihren Geist auf die Suche. Der Tars schlief in seiner Höhle, aber er reagierte umgehend auf ihren dringenden Ruf, kam hoch und hetzte wie ein schwarzer Wind durch den Wald. Er kam zu ihr, strich an ihren Beinen herum und grollte in seiner Riesenversion eines zufriedenen Schnurrens. Wieder sah sie um den Baum

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