Diadem von den Sternen
über seine Schulter. Dann warf er sie auf das Bett.
Verwirrt und ein wenig ängstlich, wollend und widerstrebend, da sie in ihrem Leben nur einen Mann gekannt hatte, lag Aleytys da und starrte zu ihm hinauf. Er streckte seine Hand aus und berührte ihr Haar mit sanften, streichelnden Fingern. „Weich”, murmelte er.
„Weiches Feuer …” Seine Hand glitt über ihre Wange, hinterließ eine Hitzespur, glitt weiter, über ihre Schulter und zog am Verschluß ihrer Abba.
Aleytys legte zitternde Finger über die seinen.
„Nein?” sagte er leise. Er beugte sich zu ihr hinunter, küßte ihre Finger. Ohne daß sie dies wollte, glitt ihre Hand hinter seinen Kopf und streichelte die weichen, kurzen Locken in seinem Nacken.
„Nein?” Sein Atem war heiß auf ihrem Hals, seine Lippen kitzelten, als er diese kurze Silbe wiederholte. Das Bedürfnis, die Einsamkeit, die haftengebliebenen Eindrücke des Tages vereinten sich zu einem stürmischen Feuer.
Als er fertig war, rollte er von ihr herunter und erhob sich und zog seine Abba wieder zusammen. Grinsend wischte er sich das Blut vom Hals, wo sie ihn gekratzt hatte. „Kleiner Tars”, sagte er liebevoll.
Sie knurrte tief in der Kehle und erwiderte sein Grinsen. Sie setzte sich auf und ließ die Abba in nachlässigen Falten um ihre Beine fallen, streckte sich und seufzte, müde über jede normale Müdigkeit hinaus, gleichzeitig aber zufrieden, im Frieden mit sich selbst und ihrer Umgebung. Dann legte sie sich wieder zurück und sah zu, wie Talek einen Topf, in dem es brodelte, vom Feuer zog und ihr einen Becher Chahi brachte. Sie erhob sich auf einen Ellenbogen und ließ die dampfende Flüssigkeit im Becher kreisen. Sie sah Talek an. „Deine Augen haben die Farbe von Chahi”, murmelte sie.
„Hai!” Er setzte sich neben sie, und sie glitt zurück, um ihm Platz zu machen. Er beugte sich vor und wischte das Haar aus ihrem Gesicht. „Ich mag die Art, wie du den Madar segnest, Aziz-mi.”
Sie kicherte, fing seine Hand, drückte ihre Lippen kurz auf die Innenfläche, dann ließ sie sie weitergleiten, sie streicheln und liebkosen. Das Chahi ließ eine Ansammlung von Wärme in ihr zurück, und sie verfiel in einen gemütlichen Halbschlummer. „Wie lange bist du schon aus dem Kard heraus?” murmelte sie halblaut, da sie sich plötzlich fragte, ob die Nachrichten von den Ereignissen im Raqsidan schon so weit vorgedrungen waren. Vajd, dachte sie.
Vielleicht weiß er etwas von dir, mein Geliebter, mein Geliebter…
Die letzten beiden Worte murmelte sie laut vor sich hin, und Talek freute sich, denn er verstand sie als ein an ihn gerichtetes Kompliment.
„Zehn Tage”, erwiderte er nach einer Weile. „Warum?”
„Oh, ich wollte nur wissen, wie lange man braucht, um von hier zur Handelsstraße zu kommen.”
„Zehn Tage reichen, zu Fuß. Wenn man Pferde hat, dann dauert es nicht so lange.”
„Pferde!” Sie fuhr senkrecht hoch, stieß ihn durch die Kraft ihrer Bewegung vom Bett. „Verdammt!” Sie tappte zur Tür und stieß ihren Kopf hinaus. Mulak, Pari, rief sie telepathisch aus, kommt, kommt, kommt. Einen Augenblick lang herrschte Stille, dann hörte sie den dumpfen Hufschlag, als sie über die Wiese zur Hütte preschten.
Mulak stieß seine empfindlichen Nüstern gegen ihre Schulter. „Tut mir leid, mein Freund, hab’ euch beide ganz vergessen. Hey, Pari…
Ich bin froh, dich gesund zu sehen.” Sie streichelte die zitternden Nüstern der Stute. „Kommt, machen wir euch beide für die Nacht fertig.”
Als sie in die Hütte zurückkam, starrte ihr Talek mit einem seltsamen Blick entgegen.
„Was ist?” fragte sie und erwiderte seinen Blick.
„Der Unglückswurm vom Raqsidan”, sagte er gelassen.
Erschrocken ging Aleytys zu ihm hinüber und setzte sich neben ihn. „Was weißt du über mich?”
Talek hielt ihren Kopf fest und hob ihr Gesicht hoch, damit er sie ansehen konnte. Mit einem plötzlichen Grinsen zog er den Umriß ihrer Lippen mit seinem langen Zeigefinger nach, dann beugte er sich zu ihr hinunter und küßte sie, ein langer, forschender Kuß, der sie atemlos und schlaff machte. Dann legte er sich wieder auf das Bett und zog sie zu sich herunter. „Hatte ein paar Besucher vom Raqsidan, bevor ich ging.” Provozierend hielt er inne, und sein knochiges, markantes Gesicht erhellte sich unter einem schelmischen Grinsen.
„Und?”
Er wurde ernst. „Du weißt, was mit deinem Liebhaber passiert ist?”
„Ahai!” Sie versuchte, ihn von
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