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Diadem von den Sternen

Diadem von den Sternen

Titel: Diadem von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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furchtbare Schweinerei sie erwartete. Als sie hineinblickte, erstarrte sie.
    „Oh! Wie ekelhaft!“ Varis Stimme schien aus weiter Ferne zu kommen, sich durch dichten Nebel zu kämpfen.
    Blut! Überall in der Kammer verschmiert und verspritzt. Ein widerlich süßer Geruch. Ihre Blicke kehrten zurück zu … schnellten fort … kehrten wieder zurück … zurück zu der kleinen Leiche … Mooli. Ah, Madar. Mooli. Und Blut. Rotbraune Krusten in einem gekreuzten Kreis auf das unbefleckte Weiß ihres Kissenbezugs geträufelt. Mooli. Hol’ sie der Teufel … Hol sie der Teufel … Dieses verdammte, eifersüchtige Weibsbild!
    Die Gurb lag steif in der Mitte des obszönen Mandala ausgestreckt. Der Bauch war aufgeschlitzt, die Kehle wie von scharfen Zähnen herausgerissen worden. Fünf winzige, ungeborene Jungen waren aus dem Mutterleib gerissen und in einer steifbeinigen Girlande um den Kadaver herum arrangiert … Mooli … Aleytys legte ihre Hand gegen die Tür, um sich zu stützen.
    „O nein!“ Zavar drückte sich an ihr vorbei und ging zum Bett hinüber. Sie berührte den verstümmelten Körper. „Wer kann das nur getan haben?“ Sie zog ihre Stupsnase kraus und erschauerte.
    „Mooli“, flüsterte Aleytys, und der Name schien etwas Hartes und Kaltes in ihr freizugeben. „Arme kleine Gurb, es wäre besser, wenn ich es gewesen wäre“, sagte sie bitter.
     
8
     
    Sie stürmte die Rampe hinauf und durch die spaltweit offenstehende Tür in das Halbdunkel des Stalls. Am anderen Ende des langen, schmalen Raumes untersuchte Azdar einen schwarzen Hengst, der unruhig herumtänzelte, und diskutierte dabei mit Chalak, Mavas, Yurrish und drei O’Amalehha von den Feldern.
    „Azdar!“
    Beim Klang ihrer Stimme fuhr er herum. Sie sah sein Gesicht erbleichen, begegnete seinem erstaunten Blick und erwiderte ihn aus ihren glühenden, blaugrünen Augen heraus. Chalak schritt um ihn herum und preßte den Mund zusammen. Er kam auf sie zu.
    Aleytys warf das Haar aus ihrem Gesicht zurück und funkelte ihren Vater an. „Laß mich bloß in Ruhe“, spie sie Chalak entgegen und rammte ihre Hand vor, um ihn abzuwehren. „Ich werde den wertvollen alten Maimun schon nicht verseuchen.“
    Chalak seufzte und schüttelte den Kopf. „Aleytys …“
    Sie beachtete ihn nicht. „Azdar!“
    Ihr Vater antwortete nicht, er schien unter ihrem Blick zu schrumpfen. Mit einem leisen Knurrlaut wandte er ihr den Rücken zu. Die drei O’Amalehha traten zwischen ihn und sie, eine stämmige Mauer, Azdar zu schützen und der Tochter zu trotzen. Sie waren breit gebaute, untersetzte Männer mit tiefliegenden, fanatischen, gelbbraunen Augen und zottigen Schnauzbärten, die ihre Münder verdeckten. Geflochtene Bastfasern liefen in dreifachen Ringen um ihre Köpfe und drückten die schweißbefleckten Kopftücher fest an die rundlichen Schädel. Ihre Abbas waren aus schwerem Pan-Stoff gefertigt und hingen lose um ihre Körper, was ihren Umfang noch betonte und den Eindruck geballter Kraft hervorrief. Unablässig blickten sie sie aus ihren Augenwinkeln heraus an – Augen, die in einer Mischung aus Verlangen und Furcht glitzerten, eine Erkenntnis, die sie krank machte und gleichzeitig die in ihr kochende Wut noch mehr anheizte. Sie machte einen weiteren Schritt nach vorn, war sich aber im gleichen Augenblick ärgerlich der Tatsache bewußt, daß sie ihren Schwung verloren hatte.
    „Aleytys, geh ins Haus zurück.“ Chalaks Stimme klang müde. Sie riß ihren Kopf herum, starrte ihn an. Sein Gesicht war finster, die Stirn gerunzelt – aber nicht feindselig. Nicht feindselig, dachte sie mit aufflammender Freude.
    „Nein“, sagte sie ruhig. „Dieses Mal nicht.“
    Mavas und Yurrish kamen ihr schwerfällig entgegen. Ihre runden, klotzigen Gesichter drohend verzerrt. Mit einer ruhigen Geste hielt sie Chalak auf. Yurrish blickte unsicher über seine Schulter zurück, wartete auf ein Zeichen Azdars, das ihm sagte, was er zu tun hatte. Mavas starrte Aleytys an, sein Gesicht war rot, die kleinen Augen voller aus Furcht geborenem Haß.
    Aleytys lachte schrill, ein häßlicher Ton, der durch die angespannte Stille schnitt, und sie lachte sowohl über ihre eigene Dummheit als auch über sie, aber dies erriet nur Chalak. Zischend ließ Mavas seinen Atem aus der Nase. In ihm brodelte es kurz vor der Explosion. Aleytys grinste ihn höhnisch an. „Wenn du Af’iha mich anrührst, dann sorge ich dafür, daß es dir leid tut …“
    „Aleytys …“ Chalaks tiefe Stimme

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