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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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in Zon­ta zwecks Ent­rät­se­lung der auf­ge­fun­de­nen Ge­heim­nis­se ein­ge­setzt. Die ge­nann­ten Per­so­nen tauch­ten spur­los un­ter. Ich ver­zich­te an die­ser Stel­le auf nä­he­re De­tails.«
    Ich beug­te mich vor. Das brei­te Ge­sicht von Dr. Ran­dolph leuch­te­te mir vom Bild­schirm ent­ge­gen. Ich kann­te je­den Zug, so oft hat­te ich es stu­diert. Ran­dolph war Ky­ber­ne­ti­ker, Spe­zia­list für elek­tro­ni­sche und po­sitro­ni­sche Re­chen­ma­schi­nen. In in­for­mier­ten Krei­sen galt er als äu­ßerst un­an­ge­neh­mer, vom Ehr­geiz be­ses­se­ner Mann, des­sen fach­li­ches Kön­nen je­doch über­ra­gend war.
    Vor ei­ni­gen Jah­ren war er in­fol­ge un­lieb­sa­mer Vor­fäl­le vom Di­rek­tor des Ca­li­for­nia-In­sti­tu­te of Cy­ber­ne­tics frist­los ent­las­sen wor­den. We­nig spä­ter hat­te Ran­dolph sein pri­va­tes La­bor er­öff­net. Er war drei­mal ver­hei­ra­tet ge­we­sen. Sei­ne letz­te Frau war bei ei­nem Flug­zeu­g­un­fall ums Le­ben ge­kom­men. Durch ih­ren Tod war er in den Be­sitz er­heb­li­cher Geld­mit­tel ge­kom­men.
    Nach der Ent­de­ckung der Mar­s­stadt Zon­ta hat­te sich Ran­dolph als Ex­per­te be­wor­ben. Er war zum Mond ge­kom­men, wo ihn die In­ter­na­tio­na­le Un­ter­su­chungs­kom­mis­si­on als Chef ei­nes klei­nen For­schungs­teams ein­setz­te. Sei­ne Mit­ar­bei­ter wa­ren der her­vor­ra­gen­de Ma­the­ma­ti­ker Dr. M. Fa­bu­lin und die Ex­per­tin für Se­man­tik, Dr. Yu­ni­ta Ca­ne­las. Da­zu hat­ten ihm noch die wis­sen­schaft­li­chen As­sis­ten­ten Nor­man Il­tant und Jean Du­bois zur Ver­fü­gung ge­stan­den.
    Die­se fünf Per­so­nen wa­ren vor et­wa sechs Wo­chen ver­schwun­den. Die letz­ten Spu­ren wie­sen auf einen Stol­len hin, den die Geo­lo­gen erst kurz zu­vor ent­deckt hat­ten.
    Wir hät­ten die An­ge­le­gen­heit dem lu­na­ren Si­cher­heits­dienst über­las­sen, wenn uns Dr. Ran­dol­phs frag­wür­di­ger Cha­rak­ter nicht be­kannt ge­we­sen wä­re. Aus die­sem Grun­de hat­ten wir Un­ter­su­chun­gen an­ge­stellt, die letzt­lich den Ver­dacht auf­war­fen, daß Ran­dolph aus frei­em Wil­len un­ter­ge­taucht war. Da das Er­be des Mars für die ge­sam­te Mensch­heit zu wich­tig und zu wert­voll war, hat­te man die An­ge­le­gen­heit der GWA über­tra­gen.
    Über Dr. Fa­bu­lin war we­nig be­kannt. Er hat­te in ei­nem Lon­do­ner In­sti­tut ge­ar­bei­tet, wo er als ru­hi­ger, ver­läß­li­cher Mann galt.
    Bei den um­fang­rei­chen Nach­for­schun­gen über die Me­xi­ka­ne­rin Yu­ni­ta Ca­ne­las hat­ten wir fest­ge­stellt, daß sie be­reits vor dem To­de von Ran­dol­phs letz­ter Frau in­ti­me Be­zie­hun­gen zu dem Wis­sen­schaft­ler un­ter­hal­ten hat­te. Fach­lich ge­se­hen, war Dr. Ca­ne­las ei­ne Ka­pa­zi­tät.
    Über die bei­den As­sis­ten­ten gab es nicht viel zu sa­gen. Sie wa­ren schon im­mer bei Ran­dolph be­schäf­tigt ge­we­sen. Bei­de hat­ten einen ein­wand­frei­en Le­bens­wan­del ge­führt. Zu­min­dest hat­ten wir nicht fest­stel­len kön­nen, daß sie ein­mal mit den Ge­set­zen in Kon­flikt ge­ra­ten wa­ren.
    So hat­te die Ge­schich­te al­so be­gon­nen. Han­ni­bal war vor mir zum Mond ab­ge­flo­gen, um die vom lu­na­ren S-Dienst fest­ge­stell­ten Spu­ren zu si­chern. Ich hat­te we­ni­ge Ta­ge spä­ter fol­gen sol­len, doch da war das Start­ver­bot ge­kom­men. Nun tauch­ten die fünf Ge­sich­ter er­neut auf, aber dies­mal un­ter äu­ßerst merk­wür­di­gen Um­stän­den.
    Dr. Fa­bu­lin hat­ten wir in der Zwi­schen­zeit ge­fun­den. Sei­ne Lei­che war hof­fent­lich iden­ti­fi­ziert wor­den.
    Jetzt war je­doch das Rät­sel zu lö­sen, wie der Mann in die Ant­ark­tis ge­kom­men war, was er mit ei­nem schnel­len Mi­nia­tur-U-Boot in der Tief­see zu su­chen hat­te und wer ihn dort ver­brüht hat­te.
    Das al­les paß­te nicht zu­sam­men. Kurz zu­vor hat­te Han­ni­bal ei­ne Wahn­sin­ni­ge ge­fun­den; dies­mal aber auf dem Mond! Wie hin­gen der sechs­te Kon­ti­nent der Er­de und die al­te Mars­sied­lung auf Lu­na zu­sam­men? Es über­rasch­te mich durch­aus nicht, als mir der Klei­ne has­tig zu­raun­te:
    »Ist dir

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