Diagnose negativ
Fußtruppen mit ihren naturgemäß schwachen Waffen hatten überhaupt keine Chancen.
Ich sah erschütternde Bilder. Überall versuchten Piloten schneller Flugschrauber die Männer in Sicherheit zu bringen. Es gelang aber nicht immer, da die Robots sofort das Feuer eröffneten.
Das »Gedächtnis« fiel leidenschaftslos ein:
»Das Oberkommando der Vereinigten Streitkräfte hat soeben den Befehl erlassen, die Truppen unter Zurücklassung des abgesetzten Materials in Sicherheit zu bringen. Zur Zeit wird im Verteidigungsministerium über den Abwurf einer überschweren C-Bombe beraten. Die radioaktive Verseuchung der Kampforte wird zur drohenden Gefahr. Es wird festgestellt, daß weiterer Widerstand sinnlos ist. Achtung – Meldung der Raumfunkstation Luna-Port. Vom Großsender der bemannten Raumstation TERRA I wurde gleicher Wortlaut übermittelt. Vorläufige Information: Vulkanausbrüche auf dem Mars. Der Raumflughafen Topthar wird von Robottruppen angegriffen. Das Panzerfort von Topthar wird fluchtartig geräumt. General Stafford, Kommandeur der Internationalen Marslandedivision, hat den Rückzugsbefehl erteilt. Schwere Verluste unter den völlig überraschten Männern. Die Einschiffung beginnt. Wasser auf dem Mars! Vulkanische Gewalten legen untermarsianische Meere frei. Die Koordinierung aller Daten läuft. Auswertung in fünfzehn Minuten.«
Der Bildschirm erlosch. Nur die nebenan sichtbaren Fotos der fünf Personen blieben. Ich sah reglos hinüber. Unbändiger Zorn stieg in mir auf. Wenn diese Leute an den Katastrophen nicht mitschuldig waren, dann wollte ich nicht mehr Thor Konnat heißen.
»Auswertung aller vorhandenen Daten ergibt folgendes Resultat mit hundertprozentiger Sicherheit«, gab das »Gedächtnis« bekannt.
»Entgegen der Meinung der Wissenschaft verfügen die marsianischen Stützpunke über hochwirksame Fernwaffen, deren Einsatz zur totalen Vernichtung der Erde führen kann. Die drei Flugzeugträger der Navy wurden von winzigen, ultraschnellen Flugobjekten mittels Energiegeschützen in Brand geschossen und versenkt. Die Auswertung der Roboterüberreste weist eindeutig auf marsianische Konstruktionen hin. Im Zuge einer interplanetarischen Kriegsführung sind Waffen entwickelt worden, die fraglos gleich den bekannten Kampfmaschinen eingelagert wurden. Es wird als sicher festgestellt, daß die Ereignisse am Südpol, auf Mars und Mond nicht planlos, sondern gesteuert ablaufen. Organische, individuell denkende Gehirne sind dafür verantwortlich. Jemand ist daran interessiert, die militärische Macht der irdischen Großmächte zwar zu zerstören, den Planeten selbst aber zu erhalten. Man verzichtet auf den Einsatz schwerer Massenvernichtungsmittel und beschränkt sich auf den Angriff durch Robottruppen. Der Fall ›Eldorado‹ ist damit gegeben, gleichgültig, ob es sich bei den im Hintergrund stehenden Intelligenzen um fremdartige Lebewesen oder Menschen handelt.«
Auf einem anderen Bildschirm tauchte jenes kleine Notizbuch auf, das ich im Marinestützpunkt von Siple-Base in den Händen gehalten hatte.
»Die vom Seewasser verdorbenen Aufzeichnungen sind durch GWA-Experten sichtbar gemacht und entziffert worden. Der Wortlaut wurde mir zur Auswertung übergeben. Ich verweise dabei auf die Endermittlungen und Spurenfeststellungen über das Verschwinden der Team-Wissenschaftler Dr. Jeremy Randolph, Dr. Mathias Fabulin und Dr. Yunita Canelas. Das Team gehörte der Internationalen Mondforschungskommission an. Es wurde
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