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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Neu-Orb­ton-Ein­hei­ten er­for­der­lich, wenn ein Ma­te­rie-Trans­mit­ter aus der Hin­ter­las­sen­schaft des Mars be­nutzt wer­den soll. Be­trägt der IQ-Wert ei­nes mensch­li­chen Ge­hirns nicht we­nigs­tens fünf­zig Neu-Orb­ton-Ein­hei­ten, ist die Ver­wen­dung des Trans­mit­ters un­mög­lich.
    Die Wahr­schein­lich­keit, daß ein Mensch die nach mar­sia­ni­schen Richt­li­ni­en aus­ge­bau­te Quo­ten­schu­lung ge­sund über­steht, be­trägt eins zu tau­send. Den­noch wird fest­ge­stellt, daß so­wohl Dr. Fa­bu­lin als auch Dr. Ran­dolph die Quo­ten­stei­ge­rung ge­meis­tert ha­ben. Da­ge­gen ver­fiel Yu­ni­ta Ca­ne­las dem Irr­sinn, der mit ih­rem bal­di­gen Ab­le­ben en­den wird.«
    Ich sah, wie der Chef ei­ne kur­ze Hand­be­we­gung mach­te, die der Tech­ni­ker mit ei­nem Ni­cken be­ant­wor­te­te. An­schei­nend wur­de ei­ne an­de­re Schal­tung vor­be­rei­tet.
    In mir brei­te­te sich ei­ne selt­sa­me Ru­he aus. Ich ahn­te – nein, ich wuß­te, was man dies­mal von uns er­war­te­te. Nie­mals aber hät­te ich mit ei­ner sol­chen Of­fen­heit ge­rech­net.
    »Wie­der­ho­lung der Schluß­da­ten über Un­ter­su­chungs­er­geb­nis der GWA-Agen­ten Oberst­leut­nant HC-9 und Cap­tain MA-23. Nach ge­naues­ter Über­prü­fung der be­kann­ten und noch­mals nach­ge­mes­se­nen Groß­hirn­fre­quen­zen der ge­nann­ten Per­so­nen wird fest­ge­stellt, daß die In­tel­li­genz­quo­ten von 38,2 be­zie­hungs­wei­se 37,4 Neu-Orb­ton nicht aus­rei­chen, um die De­tek­to­ren ei­nes mar­sia­ni­schen Trans­mit­ters zu ak­ti­vie­ren. Bei­de Ein­satz­agen­ten müß­ten mit Hil­fe des Hyp­no-Schu­lungs­ge­rä­tes auf die er­for­der­li­che Quo­ten­zahl von fünf­zig Ein­hei­ten ge­bracht wer­den. Die durch einen chir­ur­gi­schen Ein­griff ver­än­der­ten und wil­lens­sta­bi­li­sier­ten Ge­hir­ne der be­zeich­ne­ten Of­fi­zie­re eig­nen sich nach er­folg­ten Ver­gleichs­mes­sun­gen mit den be­kann­ten Da­ten der Wis­sen­schaft­ler Fa­bu­lin und Ran­dolph nicht zur Auf­sto­ckungs­schu­lung.«
    Ich fühl­te mein Herz im Hal­se po­chen. Als das »Ge­dächt­nis« sein »nicht« ge­spro­chen hat­te, wur­de mir schlag­ar­tig woh­ler. Ne­ben mir ver­nahm ich Han­ni­bals Auf­at­men. Gleich dar­auf kam aber die kal­te Du­sche.
    »Die psy­chi­sche Sta­bi­li­tät der GWA-Of­fi­zie­re liegt we­sent­lich hö­her als die der ge­such­ten Wis­sen­schaft­ler. Es wird da­her an­ge­nom­men, daß so­wohl Dr. Ran­dolph als auch Dr. Fa­bu­lin ei­ne be­son­de­re Me­tho­de der Hirn­zel­len­sta­bi­li­sie­rung wäh­rend des Schu­lungs­vor­gan­ges ver­wen­de­ten. Fa­bu­lins No­ti­zen wei­sen dar­auf hin, je­doch kön­nen aus den dürf­ti­gen Be­mer­kun­gen kei­ne Schlüs­se ge­zo­gen wer­den. Au­ßer den Agen­ten HC-9 und MA-23 fin­den sich un­ter den GWA-Mit­glie­dern kei­ne Per­so­nen, die an­nä­hernd die psy­chi­sche Sta­bi­li­tät der bei­den Spe­zi­al­agen­ten auf­wei­sen. Es wird da­her ge­ra­ten, die­se Män­ner in den Ein­satz zu schi­cken und den Ver­such zu wa­gen.
    Ach­tung, dies ist ei­ne Kom­pro­miß­lö­sung! Die Aus­sa­gen der Se­man­ti­ke­rin Yu­ni­ta Ca­ne­las be­wei­sen, daß die na­tür­lich vor­han­de­ne In­tel­li­genz al­lein nicht ge­nügt, um ei­ne Schu­lung zu über­ste­hen. Geis­ti­ge und cha­rak­ter­li­che Ei­gen­schaf­ten dürf­ten do­mi­nie­rend sein. Da kein Mensch die Qua­li­tä­ten der Mar­sia­ner be­sitzt und die von Dr. Ran­dolph ver­wen­de­te Zel­lak­ti­vie­rung un­be­kannt ist, muß auf das er­heb­li­che Ri­si­ko hin­ge­wie­sen wer­den.
    End­be­rech­nung über den dies­be­züg­li­chen Ein­satz der Agen­ten HC-9 und MA-23: ›Dia­gno­se ne­ga­tiv‹!«
    Ich sank in mei­nem Ses­sel zu­sam­men. Die Er­klä­run­gen lie­fen mit un­wahr­schein­li­cher Prä­zi­si­on wei­ter. Dem­nach war es Ran­dolph ge­lun­gen, mit Hil­fe des Ma­te­rie-Trans­mit­ters zum ver­las­se­nen, uns völ­lig un­be­kann­ten Süd­pol­stütz­punkt des Mars über­zu­wech­seln. Dr. Ca­ne­las blieb als Wahn­sin­ni­ge zu­rück, dem To­de preis­ge­ge­ben. Die lo­gi­sche Schluß­fol­ge­rung

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