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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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vollen­de­ten Tat­sa­chen über­schüt­tet wer­den. Es war seit je­her das Prin­zip der GWA-Füh­rung ge­we­sen, die Ein­satz­agen­ten nie­mals mit den er­for­der­li­chen Vor­ar­bei­ten zu be­läs­ti­gen. Wir be­ka­men das durch­ge­rech­ne­te Ma­te­ri­al, und dann hat­ten wir zu se­hen, was wir da­mit an­fan­gen konn­ten.
    Das von den me­cha­ni­schen Ton­mo­du­la­to­ren ge­bil­de­te Or­gan des Ro­bots wur­de hör­bar. Es war ei­ne emo­ti­ons­lo­se Stim­me.
    »Die Be­richt­er­stat­tung er­folg­te un­ter Um­ge­hung der Pla­nungs­stel­len ›A‹ und ›B‹. Die Si­cher­heits­schal­tung für Ex­trem­fäl­le ist vom Be­auf­trag­ten der GWA per­sön­lich auf­ge­ho­ben wor­den. Ge­ne­ral Re­ling wur­de von mir als Be­voll­mäch­tig­ter iden­ti­fi­ziert.«
    Ich sah zu Re­ling hin­über. Er stand noch im­mer vor dem schwach leuch­ten­den Bild­schirm. Da wur­de mir erst klar, daß der Ro­bot von ei­ner »Si­cher­heits­schal­tung für Ex­trem­fäl­le« ge­spro­chen hat­te.
    Da­mit war Re­ling ge­zwun­gen, wäh­rend der Be­kannt­ga­be der Re­chen­er­geb­nis­se lau­fend vor dem Hirn­wel­len­tas­ter zu ste­hen. Ent­fern­te er sich auch nur um einen Schritt, war es vor­bei mit den un­wahr­schein­lich ge­nau­en Da­ten.
    Prompt kam die War­nung:
    »Ge­ne­ral Re­ling wird ge­be­ten, mei­nen Tas­ter­be­reich nicht zu ver­las­sen. Nach Schalt­plan ›El­do­ra­do‹ bin ich ver­pflich­tet, wäh­rend der Ver­öf­fent­li­chung mei­ner Er­geb­nis­se den Be­voll­mäch­tig­ten stän­dig zu kon­trol­lie­ren.«
    Ich hör­te Han­ni­bals schwe­re Atem­zü­ge. Al­so doch Fall »El­do­ra­do«!
    Re­ling trat schwei­gend in das Kon­troll­ge­stän­ge. Die Tas­ter­hau­be senk­te sich über sei­nen Kopf.
    »Ach­tung, Zwi­schen­be­scheid! Nach der er­folg­rei­chen Ope­ra­ti­on der Wis­sen­schaft­le­rin Yu­ni­ta Ca­ne­las wird fest­ge­stellt, daß der Ein­satz be­fä­hig­ter Per­so­nen un­er­läß­lich ge­wor­den ist. Zur Ver­mei­dung ei­ner Welt­ka­ta­stro­phe ist es er­for­der­lich, das ver­bre­che­risch ak­ti­vier­te Er­be frem­der In­tel­li­gen­zen so­fort un­ter Kon­trol­le zu brin­gen. Die Über­prü­fung al­ler vor­han­de­nen Un­ter­la­gen über das Auf­tre­ten nicht­mensch­li­cher Ge­wal­ten er­gibt mit hun­dert­pro­zen­ti­ger Si­cher­heit die vor­aus­seh­ba­re Nie­der­la­ge der ein­ge­setz­ten Trup­pen. Be­ach­ten Sie die De­tailaus­schnit­te aus so­eben an­ge­kom­me­nen Fern­bild­be­rich­ten.«
    Die fünf Per­so­nen wa­ren noch im­mer sicht­bar. Das Ge­dächt­nis schi­en aber plötz­lich kei­nen be­son­de­ren Wert dar­auf zu le­gen, nä­he­re Er­klä­run­gen ab­zu­ge­ben. Die­se Ma­schi­ne han­del­te und »dach­te« nur nach den Grund­sät­zen ei­ner be­ste­chend kla­ren Lo­gik.
    Ein zwei­ter Bild­schirm wur­de be­lich­tet. Der Ton kam durch. Die Auf­nah­men wa­ren farb­ge­treu und drei­di­men­sio­nal. Man fühl­te sich in die Ge­scheh­nis­se hin­ein­ver­setzt.
    Ei­ne wüs­te Land­schaft er­schi­en. Im Hin­ter­grund wölb­te sich ein strah­len­des Et­was in den dunklen Mond­him­mel. Grol­len und Dröh­nen brach aus den Laut­spre­chern.
    Män­ner in Raum­an­zü­gen brach­ten schwe­re Waf­fen in Stel­lung. Es war Nacht ge­wor­den über der Rück­sei­te des Mon­des. Die auf­fah­ren­den Spe­zi­al­pan­zer der In­ter­na­tio­na­len Mond­gar­de schie­nen nur noch mit ato­ma­ren Ro­botra­ke­ten zu feu­ern.
    Ex­plo­die­ren­de Pan­zer wur­den in Groß­auf­nah­me ge­zeigt. Schnel­le Raum­jä­ger ras­ten mit flam­men­den Atom­trieb­wer­ken aus der Schwär­ze des Raum­es her­ab. Ih­re Zie­le wa­ren ver­schie­den­ar­ti­ge Ro­bo­ter­kon­struk­tio­nen, die an­schei­nend un­ver­wund­bar über das Ge­län­de stampf­ten. Weit im Hin­ter­grund er­kann­te ich das Sho­ni­an-Ge­bir­ge. Dicht da­vor lag die un­ter­lu­na­re Mar­s­stadt Zon­ta, die Hin­ter­las­sen­schaft der vor 190.000 Jah­ren aus­ge­stor­be­nen Mars­be­völ­ke­rung.
    Der Film­be­richt en­de­te ab­rupt. Es folg­te ei­ne kur­ze Er­klä­rung.
    »Die Trup­pen der In­ter­na­tio­na­len Mond­gar­de ste­hen

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