Diagnose negativ
Überlebenschance.«
»Vorausgesetzt, Dr. Randolph ist hier. Damit allein wäre es noch nicht einmal getan. Er müßte auch die Befehlsgewalt oder die Macht über die technischen Einrichtungen besitzen. Der Plan hat Lücken.«
»Überhaupt keine. Wenn hier keine Lebewesen mit einem logisch denkenden Gehirn wären, hätten uns die Roboter nicht angegriffen. Ein marsianisches Kommandoelement denkt wie das andere. Mathematische Endresultate können bei den gleichen Grundwerten niemals unterschiedlich ausfallen. Dafür ist diese Wissenschaft zu exakt, zu logisch. Wenn wir von dem lunaren Robotgehirn anerkannt wurden, so hätte es das hier stehende ebenfalls getan. Für einen Robot wären wir vom Pluto gekommen. Also muß es hier jemand geben, der die Sache sofort durchschaute. Deshalb der unfreundliche Empfang. Der Unbekannte ließ uns kommen. Entweder aus Neugierde oder nur zu dem Zweck, herauszufinden, was auf dem Mond eigentlich geschehen ist. Ist das sauber durchdacht? Siehst du in meinen Überlegungen grundsätzliche Fehler?«
»Also, grundsätzliche Fehler sehe ich nicht, aber man könnte darüber diskutieren. Eigentlich hast du im Rahmen der Kybernetik logisch gedacht.«
Ich beruhigte mich spürbar. In mir herrschte vorläufig einmal das Wissen vor, daß wir immer noch zehn Stunden Zeit hatten. Das machte mich gelassen. Es ist für einen bürgerlichen Menschen überhaupt nicht vorstellbar, wie sehr ein Todeskandidat mit den Sekunden rechnet. Sie werden für ihn zum kostbarsten Schatz auf Erden.
In unserem Falle sah es schlimm aus. Der Rückweg über die Transmitter war versperrt. Den antarktischen Marsstützpunkt kannten wir überhaupt nicht, und über ihm lag außerdem eine Energieglocke.
Abgesehen von den Kampfrobotern gab es noch andere Gefahrenquellen. Innerlich schloß ich mit meinem Leben ab. Dann empörte sich alles in mir gegen dieses Gefühl. Ein Mann hat nicht aufzugeben! Wir standen für die gesamte Menschheit auf diesem Posten. Wir hatten ein moralisch fundiertes Recht, alles, aber auch alles zu tun, um das Ziel zu erreichen. Natürlich hofften wir inbrünstig, durch eine gnädige Fügung des Schicksals mit dem Leben davonzukommen.
Manzo vernahm das dumpfe Rollen zuerst und gab ein Zeichen. Ich fuhr zusammen.
»Eben ist es soweit«, murmelte der Kleine. »Es wäre auch verwunderlich gewesen. Wahrscheinlich hat man einige Zeit benötigt, um andere Kampfroboter zum Einsatz zu bringen. Unser Feuerschlag gegen die drei Stahlburschen war bestimmt eine gewaltige Überraschung. Ich bin neugierig, Großer, ob sich deine schöne Theorie bewahrheitet.«
Ich begann mit der linken Gesichtshälfte zu zucken. Er studierte mich gewissenhaft, ehe er mir eine Zigarette anbot.
»Nimm sie nur. Wir haben noch etwas Zeit. Ich schlage vor, wir bleiben, wo wir sind. Die Türen da drüben werden gleich von selbst aufgehen.«
Wir rauchten. Es war eine teuflische Situation. Manzo sicherte nach hinten. Wir beobachteten die Halle. Sie durchmaß etwa fünfzig Meter. Sicher war sie ein Knotenpunkt.
Das Dröhnen ferner Maschinen hörten wir ebenfalls. Manzo gab von da an genaue Lageberichte durch. Die Bombenzündung löste im Hauptquartier wohl gemischte Gefühle aus.
Als unsere Zigaretten aufgeraucht waren, warfen wir die Stummel in den Gang zurück. Ich überprüfte sorgfältig meine Energiewaffe und blieb bei Fokuseinstellung »3«. Das war der beste Wert für geringe Entfernungen.
Als das Stampfen lauter wurde und Manzos Warnruf kam, ließen wir die Schutzhauben der Kampfanzüge über die Köpfe gleiten und legten die Atemfilter über die Gesichter.
Gegenüber, an der
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