Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Über­le­benschan­ce.«
    »Vor­aus­ge­setzt, Dr. Ran­dolph ist hier. Da­mit al­lein wä­re es noch nicht ein­mal ge­tan. Er müß­te auch die Be­fehls­ge­walt oder die Macht über die tech­ni­schen Ein­rich­tun­gen be­sit­zen. Der Plan hat Lücken.«
    »Über­haupt kei­ne. Wenn hier kei­ne Le­be­we­sen mit ei­nem lo­gisch den­ken­den Ge­hirn wä­ren, hät­ten uns die Ro­bo­ter nicht an­ge­grif­fen. Ein mar­sia­ni­sches Kom­man­do­ele­ment denkt wie das an­de­re. Ma­the­ma­ti­sche End­re­sul­ta­te kön­nen bei den glei­chen Grund­wer­ten nie­mals un­ter­schied­lich aus­fal­len. Da­für ist die­se Wis­sen­schaft zu ex­akt, zu lo­gisch. Wenn wir von dem lu­na­ren Ro­bot­ge­hirn an­er­kannt wur­den, so hät­te es das hier ste­hen­de eben­falls ge­tan. Für einen Ro­bot wä­ren wir vom Plu­to ge­kom­men. Al­so muß es hier je­mand ge­ben, der die Sa­che so­fort durch­schau­te. Des­halb der un­freund­li­che Emp­fang. Der Un­be­kann­te ließ uns kom­men. Ent­we­der aus Neu­gier­de oder nur zu dem Zweck, her­aus­zu­fin­den, was auf dem Mond ei­gent­lich ge­sche­hen ist. Ist das sau­ber durch­dacht? Siehst du in mei­nen Über­le­gun­gen grund­sätz­li­che Feh­ler?«
    »Al­so, grund­sätz­li­che Feh­ler se­he ich nicht, aber man könn­te dar­über dis­ku­tie­ren. Ei­gent­lich hast du im Rah­men der Ky­ber­ne­tik lo­gisch ge­dacht.«
    Ich be­ru­hig­te mich spür­bar. In mir herrsch­te vor­läu­fig ein­mal das Wis­sen vor, daß wir im­mer noch zehn Stun­den Zeit hat­ten. Das mach­te mich ge­las­sen. Es ist für einen bür­ger­li­chen Men­schen über­haupt nicht vor­stell­bar, wie sehr ein To­des­kan­di­dat mit den Se­kun­den rech­net. Sie wer­den für ihn zum kost­bars­ten Schatz auf Er­den.
    In un­se­rem Fal­le sah es schlimm aus. Der Rück­weg über die Trans­mit­ter war ver­sperrt. Den ant­ark­ti­schen Mar­s­stütz­punkt kann­ten wir über­haupt nicht, und über ihm lag au­ßer­dem ei­ne Ener­gieglo­cke.
    Ab­ge­se­hen von den Kampfro­bo­tern gab es noch an­de­re Ge­fah­ren­quel­len. In­ner­lich schloß ich mit mei­nem Le­ben ab. Dann em­pör­te sich al­les in mir ge­gen die­ses Ge­fühl. Ein Mann hat nicht auf­zu­ge­ben! Wir stan­den für die ge­sam­te Mensch­heit auf die­sem Pos­ten. Wir hat­ten ein mo­ra­lisch fun­dier­tes Recht, al­les, aber auch al­les zu tun, um das Ziel zu er­rei­chen. Na­tür­lich hoff­ten wir in­brüns­tig, durch ei­ne gnä­di­ge Fü­gung des Schick­sals mit dem Le­ben da­von­zu­kom­men.
    Man­zo ver­nahm das dump­fe Rol­len zu­erst und gab ein Zei­chen. Ich fuhr zu­sam­men.
    »Eben ist es so­weit«, mur­mel­te der Klei­ne. »Es wä­re auch ver­wun­der­lich ge­we­sen. Wahr­schein­lich hat man ei­ni­ge Zeit be­nö­tigt, um an­de­re Kampfro­bo­ter zum Ein­satz zu brin­gen. Un­ser Feu­er­schlag ge­gen die drei Stahl­bur­schen war be­stimmt ei­ne ge­wal­ti­ge Über­ra­schung. Ich bin neu­gie­rig, Großer, ob sich dei­ne schö­ne Theo­rie be­wahr­hei­tet.«
    Ich be­gann mit der lin­ken Ge­sichts­hälf­te zu zu­cken. Er stu­dier­te mich ge­wis­sen­haft, ehe er mir ei­ne Zi­ga­ret­te an­bot.
    »Nimm sie nur. Wir ha­ben noch et­was Zeit. Ich schla­ge vor, wir blei­ben, wo wir sind. Die Tü­ren da drü­ben wer­den gleich von selbst auf­ge­hen.«
    Wir rauch­ten. Es war ei­ne teuf­li­sche Si­tua­ti­on. Man­zo si­cher­te nach hin­ten. Wir be­ob­ach­te­ten die Hal­le. Sie durch­maß et­wa fünf­zig Me­ter. Si­cher war sie ein Kno­ten­punkt.
    Das Dröh­nen fer­ner Ma­schi­nen hör­ten wir eben­falls. Man­zo gab von da an ge­naue La­ge­be­rich­te durch. Die Bom­ben­zün­dung lös­te im Haupt­quar­tier wohl ge­misch­te Ge­füh­le aus.
    Als un­se­re Zi­ga­ret­ten auf­ge­raucht wa­ren, war­fen wir die Stum­mel in den Gang zu­rück. Ich über­prüf­te sorg­fäl­tig mei­ne Ener­gie­waf­fe und blieb bei Fo­kus­ein­stel­lung »3«. Das war der bes­te Wert für ge­rin­ge Ent­fer­nun­gen.
    Als das Stamp­fen lau­ter wur­de und Man­zos Warn­ruf kam, lie­ßen wir die Schutz­hau­ben der Kampf­an­zü­ge über die Köp­fe glei­ten und leg­ten die Atem­fil­ter über die Ge­sich­ter.
    Ge­gen­über, an der

Weitere Kostenlose Bücher