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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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das Un­be­kann­te in ei­ner win­zi­gen Klei­nig­keit ge­täuscht. Das wa­ren un­se­re Kampf­be­reit­schaft und die mar­sia­ni­schen Ener­gie­waf­fen, de­nen auch ein ab­ge­schirm­ter Ro­bo­ter nichts ent­ge­gen­zu­set­zen hat­te.
    Ich hör­te das rau­he Brül­len. Im glei­chen Au­gen­blick zog ich den ro­ten Schal­ter der längst durch­ge­la­de­nen Waf­fe durch. Ich hat­te sie noch vor der Tran­si­ti­on in An­schlag ge­bracht und die Feld­dü­se auf Strah­lungs­quer­schnitt »3« ein­ge­stellt. Da­mit er­gab sich ein Ener­gie-Streu­ungs­wert von ei­nem Zen­ti­me­ter pro Me­ter mal Ziel­di­stanz. In drei­ßig Me­ter Ent­fer­nung hat­te mei­ne Schuß­bahn in­fol­ge­des­sen ei­ne Auf­tref­flä­che von et­wa drei­ßig Zen­ti­me­ter im Durch­mes­ser.
    Das war ein Ide­al­wert für Ent­fer­nun­gen bis fünf­zig Me­ter. Die nur leicht ab­streu­en­de Ther­mo­ener­gie reich­te im Zer­stö­rungs­fak­tor völ­lig aus, um das je­wei­li­ge Ziel mit ei­ner mitt­le­ren Tem­pe­ra­tur von hun­dert­vier­zig­tau­send Grad Cel­si­us und ei­ner ki­ne­ti­schen Auf­schlag­s­ener­gie von zir­ka ein­tau­send­ein­hun­dert­fünf­zig Me­ter­ki­lo­gramm an­zu­sprin­gen.
    Der schwe­re Strah­ler ruck­te un­ge­stüm ge­gen mei­ne Schul­ter. Der grel­le Strahl­fin­ger schoß aus dem Gleich­rich­tungs­feld.
    Grel­le Glut durch­flu­te­te die rie­si­ge Fels­hal­le. Luft­mo­le­kü­le wur­den von den Ener­gie­strah­lern zur Sei­te ge­drängt, kom­pri­miert und zu­sätz­lich durch die na­tür­li­che Wär­me­ab­ga­be er­hitzt. Ehe das au­to­ma­tisch ar­bei­ten­de Ther­mo-Ele­ment die Kopf­hau­be mei­nes Schutz­an­zu­ges schloß, sah ich noch den bers­ten­den Glut­ball. Zwei De­to­na­tio­nen ver­ein­ten sich zu ei­ner Schall- und Druck­wel­le.
    Das wa­ren die bei­den Kampf­ma­schi­nen, die wir im glei­chen Au­gen­blick mit den un­heim­li­chen Stahl­fin­gern ge­trof­fen hat­ten.
    Zu­gleich be­merk­te ich weit vorn ei­ne halt­los auf den Bo­den schla­gen­de Ge­stalt. Es war der drit­te Ro­bot, der durch die Ex­plo­si­on sei­ner »Kol­le­gen« aus­ge­schal­tet wor­den war.
    Han­ni­bal war plötz­lich ver­schwun­den. Ich ver­nahm sein schril­les Schrei­en. Im be­eng­ten Ge­sichts­feld der in der Kopf­hau­be ein­ge­bau­ten Spie­gel­re­flex­an­la­ge konn­te ich den Klei­nen nicht mehr se­hen.
    Der nie­der­stür­zen­de Ro­bot hat­te sich wie­der auf­ge­rich­tet. Die Me­tall­mas­se wir­bel­te her­um, die Waf­fen­ar­me fuh­ren hoch.
    Ich schoß um den Bruch­teil ei­ner Se­kun­de frü­her. Das Dröh­nen zer­riß er­neut die vor­über­ge­hend ein­ge­tre­te­ne Stil­le, in der Han­ni­bals Ru­fe un­wirk­lich und grau­en­haft ge­klun­gen hat­ten.
    Auch die­se Ma­schi­ne ex­plo­dier­te. Hin­ter mir schlu­gen scharf­kan­ti­ge Split­ter aus MA-Me­tall ge­gen die Wand. Die Luft in der Hal­le schi­en zu ko­chen. Die Glut der Strahl­schüs­se hat­te die Tem­pe­ra­tur auf einen Ge­fah­ren­wert an­stei­gen las­sen.
    Her­um­fah­rend ge­wahr­te ich Man­zo. Er stand see­len­ru­hig auf der Platt­form des Trans­mit­ters. Als ich ihn an­schau­te, er­wach­te er aus sei­nem Tran­ce­zu­stand.
    »Nach­richt ist durch, Emp­fang wur­de be­stä­tigt, Sir«, teil­te er mit. Al­so hat­te er sich ge­nau nach den An­wei­sun­gen ge­rich­tet. In­mit­ten die­ses Feu­er­zau­bers war er ste­hen­ge­blie­ben, um die In­for­ma­tio­nen an die war­ten­de Te­le­pa­thin durch­zu­ge­ben. Ki­ny Ed­wards war Man­zos »Ge­gen­sta­ti­on«.
    »Raus hier«, schrie es hin­ter uns. »Nichts wie raus. Es muß bald Ver­stär­kung kom­men.«
    Er sprang vom Bo­den auf und griff nach der Waf­fe. Dann rann­ten wir nur noch. Wo wir die Ro­bots zer­stört hat­ten, koch­te der Bo­den. Das Ge­stein floß bla­sen­wer­fend da­von. Die Hit­ze muß­te für einen un­ge­schütz­ten Kör­per un­er­träg­lich sein. Wir spür­ten nichts da­von. Nur wa­ren wir ge­zwun­gen, die Fil­ter­mas­ken über Na­se und Mund zu strei­fen. Die Atem­luft schi­en zu glü­hen. Ät­zen­de Ga­se stie­gen zur De­cke em­por. Plötz­lich war kaum noch et­was zu se­hen.
    Wir stol­per­ten zum

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