Diamanten für die falsche Braut?
wohlgeformten Hüften wiegte und sich temperamentvoll drehte, sodass ihr kurzer Rock hochflog und ihre langen schlanken Beine in den pinkfarbenen Spitzenstrümpfen freigab.
Gefährlich langsam schlenderte Sergej über die Tanzfläche auf das Paar zu, entführte Alissa ihrem Tanzpartner mit einer scharfen Kopfbewegung und legte ihr besitzergreifend die Hände auf die Schultern.
„Was, zum Teufel, soll das Spielchen?“, fragte er sie drohend, als die Musik kurz pausierte, um dann umso dröhnender wieder einzusetzen.
Auf sein angriffslustiges Verhalten war Alissa nicht gefasst. Es überraschte sie nicht, dass der Blonde, mit dem sie getanzt hatte, sich schleunigst in Sicherheit brachte. In dieser Stimmung war es Sergej durchaus zuzutrauen, dass er tätlich wurde. Mit einer schnellen Schulterbewegung schüttelte sie seine Hände ab und ging davon. Sie würde auf der Stelle nach Hause fahren, egal, was der Casanova davon hielt. In Gesellschaft dieses herrschsüchtigen Machos würde sie nicht eine Minute länger verbringen.
Sergej wusste nicht, ob er wütend oder fassungslos sein sollte. Weigerte Alissa sich doch tatsächlich, seinen Wünschen entgegenzukommen! So etwas war ihm noch nie passiert! Entschlossen folgte er ihr und holte sein Handy aus der Tasche, weil es klingelte. Es war der Eigentümer der Detektei, die Alissas Hintergrund weiter durchforsten sollte. Eine vollständige, gründlichere Überprüfung der Zielperson würde mehr Zeit erfordern, als vor der Hochzeit noch möglich sei, erklärte er entschuldigend.
Sergej betrachtete die zierliche Gestalt, die entschlossen vor ihm herging, ihren wippenden kurzen Rock, die trotzige Körperhaltung … und sagte die weitere Überprüfung ab.
In diesem Augenblick wurde ihm klar, was geschehen war. Er wollte mit ihr schlafen – zur Hölle mit dem Risiko!
Vor der Garderobe blieb Alissa stehen. Sie hatte nicht die Absicht, sich Alexas Zorn zuzuziehen, indem sie den kostbaren Mantel ihrer Schwester zurückließ.
„Wohin gehst du?“, hörte sie Sergej hinter sich drohend fragen.
„Nach Hause. Mit Neandertalern gehe ich grundsätzlich nicht aus. Du gehörst eindeutig in eine Höhle!“, erwiderte Alissa scharf.
„Wir sind nicht einfach nur verabredet“, erinnerte Sergej sie eisig. Mit einem Neandertaler auf eine Stufe gestellt zu werden, sollte wohl witzig sein, aber er fand es schlichtweg beleidigend.
Ungeduldig trat er näher und erklärte der Garderobiere: „Nun machen Sie schon! Wir haben es eilig.“
„Benimm dich!“, forderte Alissa streng. „Es geht ihr nicht gut, da musst du sie nicht auch noch anbrüllen. Wir sind hier nicht in der Armee.“
Das fand Sergej noch viel weniger lustig. Er atmete tief durch und beherrschte sich nur noch mühsam.
Borya und seine Männer hatten sich bereits am Ausgang postiert. Ihnen war nicht entgangen, was sich fünf Meter von ihnen entfernt abspielte. Welche Frau wagte es, ihn, Sergej Antonovich, zu kritisieren, ihn zu ermahnen, sich zu benehmen? Und einfach davonzugehen!
Sergej blickte zur Garderobiere, die in ein Taschentuch hustete und sich offenbar am liebsten in einem fernen Winkel verkrochen hätte. Wen interessierten schon die Gesundheit oder die Gefühle einer niederen Angestellten?
Alissa …
Sie war mitfühlend und so ganz anders als die selbstbezogenen Schönheiten, mit denen er sich sonst abgab. Nur widerstrebend gestand er sich diese Erkenntnis ein. Ihr Verhalten erinnerte ihn an Jelena, zu der die Nachbarn stets kamen, wenn jemand krank war oder die Kinder beaufsichtigt werden mussten. Hier hatte er es endlich mit einer Person zu tun, die sich unter seiner Anleitung zu der Frau entwickeln konnte, die er seiner Großmutter vorführen wollte.
Alissa bemerkte, dass Sergej der Garderobiere als stumme Abbitte einen größeren Geldschein hinlegte. Wie sehr wünschte sie sich, das Mädchen würde ihm den Schein einfach ins Gesicht schleudern und eine Entschuldigung fordern. Aber natürlich tat die junge Frau das nicht. Ehrfürchtig stammelte sie ein Dankeschön und steckte das Geld blitzschnell ein.
Sergej nahm Alissas Mantel entgegen und half ihr höflich hinein.
Einen Moment erstarrte Alissa, als seine kraftvollen warmen Hände dabei ihren Nacken streiften. Die leichte Berührung elektrisierte sie, ihr wurde heiß, und sie musste an seinen Kuss denken.
Geschickt zog Sergej sie rückwärts an sich, fuhr mit seinen Händen über ihre Arme und umschloss schließlich ihre Finger. Als er Alissa
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