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Diamantendiebe

Diamantendiebe

Titel: Diamantendiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diamantendiebe
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Ansammlung von reichen und einflussreichen Menschen wirkte zweifellos wie ein Magnet, der Kriminelle wie ihn anziehen musste.
    Aber dennoch war er nirgendwo zu sehen und ihre Aufmerksamkeit für die Gäste ließ nach. Enttäuscht blickte sie in das Gesangbuch in ihrer Hand. Warum hoffte sie überhaupt, ihn wieder zu sehen, fragte sie sich selbst. Wenn er hier wäre, würde er nur in fremden Gewässern fischen und ihr die Beute wieder abnehmen wollen, was nicht gerade gut für ihr Geschäft war. Aber dennoch, so sehr sie sich auch für ihre Dummheit schalt, so konnte sie doch nicht aufhören an ihn zu denken. Er verfolgte sie seit Monaten bis in ihre Träume, obwohl sie jeden Versuch machte, ihn nicht zu sehr unter ihre Haut gehen zu lassen.
    Natürlich, wenn er sich tatsächlich hier, inmitten der Hochzeitsgesellschaft aufhielt, dann musste er sich sehr bedeckt halten und den Medien ebenso ausweichen wie sie selbst. Vielleicht war er ja sogar verkleidet. Konnte er etwa wie einer der Helfer gekleidet sein? Wieder glitten ihre Augen umher, auf der Suche nach ihm. Es würde ein enormes Risiko für ihn darstellen, wenn ihn jemand erkannte. Mit dieser Menge an Bodyguards, Geheimdienst-Angestellten und Polizisten, die hier Wache hielten, war es für ihn zweifellos schwierig, etwas zu stehlen und mit der Beute zu entkommen. Allein die Braut wurde von sechs stämmigen Leibwächtern bewacht. Andererseits würde ein Profi wie er das als Herausforderung ansehen.
    Was sie selbst betraf, so war sie über die Anzahl an Sicherheitskräften, die angeheuert waren um das Brautpaar zu bewachen, nicht beunruhigt. Sie war am Vortag heimlich ins Schloss geschlichen und hatte dort Vorrichtungen hinterlassen, die die Überwachungskameras und Alarmanlagen zu einer bestimmten Stunde ausschalten würden. Die Hightech-Geräte der Russen waren so klein und unverfänglich, dass sie perfekt in die Schaltzentrale passten und die Sicherheitsleute sie kaum bemerken würden. Sobald sie die Störvorrichtung durch Drücken eines Knopfes ihrer kleinen Fernbedienung aktivierte, schalteten sich alle Überwachungskameras aus und spielten dafür einen Film ab, der in den vorhergehenden Minuten aufgezeichnet worden war und die Sicherheitsleute an den Monitoren täuschen würde. Da sie ein geladener Gast war, würde niemand annehmen, dass sie etwas Kriminelles vorhatte. Sie hatte alles genauestens geplant und der Diebstahl sollte problemlos über die Bühne gehen. Es würde aufregend sein, sie alle hinters Licht zu führen.
    Die Hochzeitszeremonie wurde in französischer und englischer Sprache abgehalten und im Anschluss daran kehrten viele der Gäste in ihre Hotels und Wohnungen zurück, um sich für den Hochzeitsempfang umzukleiden, der in Frederiks Schloss, etwa fünfundvierzig Minuten von Paris entfernt, gegeben wurde. Tess trug ein rotes Ballkleid von Chanel, im Stil des 18. Jahrhunderts und Sarah ein grünes Kleid aus Spitze.
    Die ganze Fahrt über plapperte Sarah über De Fleur. Sie hatte ihre Stimme zu einem vertraulichen Flüstern gesenkt und erzählte, dass der Bräutigam beim Essen viel zu freundlich mit einer der Ehrenjungfrauen getan hatte.
    »So wie ich seine Vorlieben kenne, wird er sie wohl gerne bumsen wollen. Aber wenn er das macht, wird Jasmine ihn bestimmt bis aufs Hemd ausnehmen.« Sie quiekte beim Lachen wie ein Schwein.
    Tess machte sich nicht die Mühe, darauf zu antworten. Während dieser kleine Hohlkopf dahinplapperte, hatte sie ihr die Diamantohrringe abgenommen, ohne dass Sarah auch nur etwas bemerkt hatte.
    Schließlich kam Sarah auf billige Arbeitskräfte zu sprechen und Tess‹ Abscheu verzehnfachte sich, als Sarah die Sparmethoden ihres Mannes erwähnte, der Arbeiter von Indonesien und Indien anheuerte, die für magere Löhne in den Textilfabriken arbeiteten. Tess war entsetzt, als sie hörte, dass sogar zehnjährige Kinder beschäftigt wurden. Sie arbeiteten von sechs Uhr früh bis neun Uhr abends für einen Lohn von nur fünf Pfund.
    »Sarah, das sind Kinder! Die sollten nicht arbeiten, sondern in der Schule sein!« Tess wollte ihr das begreiflich machen, aber natürlich verstand die oberflächliche, selbstsüchtige Person es ebenso wenig wie es sie kümmerte.
    »Das ist nicht unser Problem. Es liegt an den Eltern, sie in die Schule zu schicken. Wir brauchen billige Arbeitskräfte und sie sind bereit, für uns zu arbeiten. Stell dir nur vor, wir wurden sogar von einigen dieser Arbeiter mit Beschwerden belästigt, was die

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