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Diamantendiebe

Diamantendiebe

Titel: Diamantendiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diamantendiebe
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oberen Absatz der Treppe postiert. Nur die Familie des Brautpaars und Freunde mit Sicherheitsausweisen durften hinauf. Tess hatte beobachtet, wie verschiedene Gäste versucht hatten, ohne Pässe hinauf zu kommen und abgewiesen worden waren.
    Aber Tess ließ sich davon nicht abschrecken. Sie entschuldigte sich bei den anderen und gesellte sich an die Seite der Kusine der Braut, die für den Blumenschmuck verantwortlich war. Und während diese in eine Unterhaltung mit einer alten Dame vertieft war, griff Tess schnell in ihr Abendtäschchen, das unbeaufsichtigt am Sessel zurückgelassen worden war und zog rasch den Sicherheitsausweis heraus. Mit diesem kostbaren Stück in ihrer Tasche drückte sie den Knopf der Fernbedienung und schaltete sämtliche Überwachungskameras ab. Dann wartete sie eine Sekunde, bis sie sich Richtung Treppe aufmachte. Der Film, der auf den Monitoren nur leere Korridore zeigte, sollte jetzt schon angelaufen sein und würde die Wachen für die nächste halbe Stunde täuschen.
    Sie stöhnte auf, als Sarah ihr entgegengetorkelt kam und dabei fast zu Boden ging. Die dumme Gans war vollkommen betrunken. Tess hielt sie fest. »Da, halte dich an mir fest.«
    Sarah lachte. »Der Boden ist uneben.«
    »Du bist betrunken.«
    »Der Wein war hervorragend, ich musste einfach viel davon trinken. Aber jetzt muss ich erst mal für kleine Mädchen. Kommst du mit?« Sarah warf Tess ein verwackeltes Lächeln zu. »Wenn ich nicht gleich gehe, dann muss ich meine Röckchen hochheben und gleich auf der Stelle pinkeln.« Sie lachte auf und versuchte alleine weiterzukommen. Tess fing sie auf, bevor sie wieder stolpern konnte.
    »Hier entlang.« Sie legte sich Sarahs Arm über die Schulter und half ihr Richtung Treppen zu kommen.
    »Ihren Ausweis, Madam?«, sprach sie der stämmige Sicherheitsmann auf Französisch an.
    Tess zog den gestohlenen Pass aus ihrer Tasche. »Das ist Miss De Fleur, sie fühlt sich nicht wohl und möchte sich hinlegen.«
    Der Sicherheitsmann warf zuerst einen Blick auf den Pass und dann auf Sarah, dann nickte er und Tess war froh, dass er nicht genauer auf den Ausweis sah. Sie half Sarah die Stiegen hinauf, wobei sie sie eine Stufe nach der anderen hochschob. Sarah stolperte und wankte, schließlich aber waren sie oben angekommen. Sarah beugte ihren Kopf vor und fing an zu würgen.
    »Nicht jetzt«, sagte Tess, »reiß dich zusammen.«
    Sie brachte sie eilig über den langen Flur, versuchte die Türen zu öffnen, aber alle Gästezimmer waren versperrt. Schließlich kamen sie um die Ecke und fanden ein offenes Zimmer. Kaum war die Tür offen, als Sarah Tess auch schon zur Seite stieß und geradewegs ins Badezimmer taumelte. Tess folgte ihr ins Zimmer und schloss schnell die Tür hinter sich.
    Bevor sie jedoch die WC-Brille aufmachen konnte, kniete Sarah auch schon am Boden und kotzte alles voll. Sofort füllte ein widerwärtiger Geruch den Raum. Tess war entsetzt, ließ sich jedoch nichts anmerken, sondern drehte den Wasserhahn auf und feuchtete ein Handtuch an. Dann wischte sie Sarah sauber und gab ihr ein Glas Wasser, um sich den Mund zu spülen. Anschließend half sie ihr zurück ins Schlafzimmer und setzte sie auf das mit einer goldenen Satindecke überzogene Bett. Sarah sank auf der Stelle in sich zusammen und schlief ein.
    Tess beugte sich vor, um ihr leicht ins Gesicht zu schlagen und rief leise ihren Namen, Sarah antwortete jedoch mit einer Reihe von Schnarchtönen. So vorsichtig wie möglich hob Tess Sarahs linke Hand und zog ihr den Diamantsolitär vom Finger. Schließlich deckte sie die Frau mit einer dünnen, blauen Kaschmirdecke zu.
    »Gute Nacht, Sarah, und vielen Dank für deine großzügige Spende«, flüsterte sie sarkastisch. Sie setzte sich auf die schön geschnitzte Holztruhe am Fußende des Bettes, zog ihren weißen Schuh aus und klappte den Absatz weg, um den Ring in dem darunter liegenden Geheimversteck zu verbergen. Nachdem sie den Schuh wieder angezogen hatte, hob sie den Rock ihres Kleides, um zu überprüfen, ob die restlichen gestohlenen, sich in Geheimtaschen befindlichen Juwelen, noch da waren. Dann schlüpfte sie aus dem Schlafzimmer und eilte den Korridor entlang, direkt zur Brautsuite im Westflügel. Dabei verfluchte sie Sarah, die sie so lange aufgehalten hatte.
    Da sie den Plan des Schlosses im Kopf hatte, wusste sie, wo das Porträt von Frederiks Urgroßmutter hing, die einen Prince Charles Cavalier Spaniel auf dem Schoß hielt. Dieses Bild war der

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