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Diamantendiebe

Diamantendiebe

Titel: Diamantendiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diamantendiebe
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war, die ihn mit schmelzenden Blicken anschmachteten. Sie sahen ihn an, als wäre er ein Geschenk der Götter. Tess schüttelte den Kopf. Dabei sah er wirklich ganz normal aus, ein bisschen von der hageren Sorte, mit einer Habichtsnase und etwas schütterem, platinblondem Haar.
    Sexappeal gleich null. Zweifellos war es sein Geld, das die Frauen ihn umschwärmten wie die Bienen den Honigtopf, dachte Tess. Sie wandte sich wieder der dünnen Sarah zu, die ein schwarzweißes Kostüm von Valentino trug. Ihr modischer, großer, weißer Hut war mit weißen Seidenrosen geschmückt und ein Hauch teuren Parfüms ging von ihr aus. Alles an ihr strahlte Reichtum aus. Den begehrlichen Blicken nach zu schließen, die sie ihm zuwarf, war es ganz offensichtlich, dass sie scharf auf Thierault war. Tess nahm die Diamanten an Sarahs Ohrgehängen und Kollier ins Visier, sie schätzte ihren Wert auf insgesamt rund fünfzehntausend.
    »Ja, Charet ist ein Schwein. Nun gut, setzen wir uns zusammen.« Tess war erleichtert, Sarah neben sich zu haben. Es würde die Männer davon abhalten sie zu belästigen, die sonst sicher die Gelegenheit wahrgenommen hätten, wenn sie alleine gewesen wäre. Ohne die Anwesenheit der Medien hätte sie ganz sicher Charets Männlichkeit einen bleibenden Schaden zugefügt.
    Es war knapp vor Mittag. Die Kathedrale war schon zum Bersten voll und alles wartete ungeduldig auf die Ankunft der Braut. Der Bräutigam stand mit seinen drei Trauzeugen beim Altar und ließ den Eingang nicht aus den Augen. Er war von Kopf bis Fuß in Armani gekleidet und sah mit seinem grauen Frack und den enggeschnittenen Hosen überwältigend gut aus. Die diamantenen Knöpfe und Manschettenknöpfe glitzerten im Licht. Aufgeregt flüsterte er seinem am nächsten stehenden Trauzeugen etwas zu. Alle waren in ähnlich großem Stil gekleidet.
    Zwei riesige Bildschirme waren seitlich am Altar angebracht, sodass jeder mitverfolgen konnte, was sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche vor sich ging. Tess und Sarah saßen fünf Reihen von der Familie des Bräutigams entfernt und hatten sich, nachdem sie Platz genommen hatten, den neben ihnen sitzenden Gästen vorgestellt.
    Die Hochzeit war das reinste Schauspiel und aufgezogen wie ein königliches Ereignis. Die hübsche englische Braut erschien in einer weiß und gold glänzenden Pferdekutsche und sah in ihrem elfenbeinfarbenen, mit echten Perlen und Halbedelsteinen besetzten Brautkleid aus wie eine Märchenprinzessin. Auf ihrem Haar trug sie eine Diamantentiara im Wert von gut einer Million Dollar und um ihren Hals und ihre Handgelenke nicht weniger wertvolle Diamanten. Ihr langer Schleier, der sich über die ganze Länge des Kirchenschiffes zog, ähnelte dem von Prinzessin Diana. Sie kam am Arm ihres grauhaarigen Vaters herein, mit fünf kleinen Brautjungfern in elfenbeinfarbenen Kleidern und drei Ehrenjungfrauen. Tess wurde von der Menge an wertvollen Geschmeiden, die von der Braut und einigen der weiblichen Gäste getragen wurden, ganz schummrig. Einige der Diamanten hatten sogar die Größe von Walnüssen. Tess machte sich im Kopf eine Liste ihrer zukünftigen Opfer und zählte vorab schon einmal den Wert der Steine zusammen.
    Die Paparazzi und die Medienleute aus den verschiedensten Teilen der Welt schwärmten innerhalb und außerhalb der Kirche herum und Tausende von Neugierigen säumten die Straßen, um dieses große Ereignis zu bewundern. Bei dieser Medienpräsenz achtete Tess sehr darauf, dass sie nicht fotografiert oder ihr Bild von einer Kamera eingefangen wurde und sobald sie bemerkte, dass eine Kamera in ihre Richtung zeigte, neigte sie sofort den Kopf und beschattete ihr Gesicht mit ihrem großen, weißen Hut.
    Sarah lehnte sich zu ihr herüber und flüsterte, wie neidisch sie auf diese große Hochzeit war. Sie beschwerte sich darüber, dass ihre eigene Ein-Millionen-Dollar-Hochzeit mit ihrem geliebten Gatten dagegen regelrecht verblasste. Tess verdrehte die Augen. Diese Frau war einfach nur oberflächlich und verwöhnt.
    Sie selbst legte nicht den geringsten Wert darauf, aus ihrem Hochzeitstag ein großes Ereignis zu machen. Sie wollte in einer einfachen Zeremonie getraut werden, vorzugsweise an einem Strand, mit einigen wenigen Gästen. Was für sie am meisten zählte war der Mann, in den sie sich verliebt hatte und den sie für den Rest ihres Lebens lieben würde.
    Als sie die Gäste musterte, hoffte sie insgeheim, ihren gutaussehenden Dieb unter ihnen zu entdecken. Diese

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