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Diamantenschmuggel

Diamantenschmuggel

Titel: Diamantenschmuggel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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der vielen Londoner, die spontan in den sonnigen Süden verreisen wollten, und erwies sich als äußerst hilfsbereit.
    »Man muss etwas tun für die englisch-amerikanische Freundschaft«, fand er, lachte und tippte ein paar Daten, die Justus ihm über die Reisegruppe genannt hatte, in seinen Computer. Er zeigte mit dem Daumen nach oben. »Haben wir gleich«, sagte er. »Ist zwar nicht ganz astrein, was ich hier mache. Aber Alexander Burlington ist ein Freund von mir. Ihr seid Freunde von Alexander Burlington. Also seid ihr auch meine Freunde. Und Freunden muss man vertrauen.« Er zwinkerte den drei Jungen zu.
    Das mit den Freunden fand Justus zwar stark übertrieben. Aber wenn dieser John Smith jetzt die Adresse des Mannes im Schottenrock herausrückte, würde er ihm die Aufdringlichkeit verzeihen.
    Smith murmelte die Namen der Gruppenmitglieder. Erst die der Familie Rodriguez, dann die der drei ???, kam zu Mario Varese und Anna Puttili. »Frederick Jenkins«, las er schließlich vor, »und dann war noch ein gewisser Mr Harold Thomas dabei.«
    Justus hielt den Atem an. Er machte den Mund auf, aber Peter war schneller. Er ließ seinen ganzen Charme spielen, den er sonst eigentlich nur für Mädchen aufwendete. »Wenn Sie uns jetzt noch die Adressen der beiden sagen, dann werden wir dafür sorgen, dass kein Amerikaner mehr nach London kommt, ohne mit dem Reisebüro John Smith aufs Festland zu fahren. Oder sonst wohin.« Er strahlte Mr Smith an, als meinte er es ernst.
    Der blieb ganz gelassen. »Ich nehme an, ihr wollt die beiden Herren besuchen. Auf solchen Reisen gewinnt man ja bekanntlich immer neue Freunde.« Er nahm einen Zettel und schrieb die Adressen vom Bildschirm ab. »Nett von euch, dass ihr diese neue Freundschaft pflegen wollt.« Er schraubte sich aus dem abgewetzten Bürostuhl hoch. »Und wenn ihr Alex seht, grüßt ihn von seinem alten Freund John.«
    »Wir treffen ihn morgen, im Wembley-Stadion«, erwiderte Justus, nahm den Zettel und trat aufatmend den Rückzug an. Für ein paar Stunden wollte er das Wort Freund nicht mehr hören.

Jenkins alias Post
    Um zu der angegebenen Wohnung der Eheleute Jenkins in der Post Street Nummer dreiundachtzig zu kommen, mussten sie den Bus nehmen und zweimal umsteigen. Sie lag in Soho, und natürlich wusste Justus unterwegs allerhand über diesen alten Stadtteil zu erzählen, in dem Menschen aus aller Herren Länder zusammenlebten. Allerdings auch besonders viele, die es mit Recht und Gesetz nicht sehr genau nahmen. »Soho, das ist ein Viertel, in dem die kleinen und großen Verbrecher ihre Hochburg hatten.«
    Peter summte das berühmte Lied von Mackie Messer, dem gefährlichen Gangsterkönig, der nachts in den dunklen Gassen sein mörderisches Unwesen trieb.
    Ein Stadtplan führte die drei ??? in ein Gewirr kleiner Straßen hinter dem weltbekannten Piccadilly Circus. Schließlich standen sie vor einem vierstöckigen Haus mit einer Fassade, an der der Putz abbröckelte – wie bei vielen anderen Gebäuden in dieser Gegend.
    Justus besah das Klingelschild mit den Namen der Bewohner. »Ich hab’s befürchtet. Kein Jenkins.«
    Peter starrte ihn an. »Und jetzt?«, fragte er hilflos.
    Justus hockte sich auf einen kleinen Mauervorsprung. »Jetzt ist guter Rat verdammt teuer.« Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah ausgesprochen missmutig drein.
    Das gab Bob Auftrieb. Es tat ihm gut, dass der Erste Detektiv auch einmal nicht weiterwusste. Er nahm ihm den Stadtplan aus der Hand.
    »Ich mache euch einen Vorschlag«, sagte Peter. »Ich sehe nämlich nicht ein, dass wir die restlichen eineinhalb Tage in London hinter diesem Jenkins herlaufen sollen. Wenn wir nach Hause kommen und meine Eltern fragen mich, wie es war, und ich sage: Wir haben Verbrecher gejagt – dann erklären die mich sowieso für verrückt.« Er hatte die Arme in den Taschen seiner Jeans vergraben und sich richtig in Wut geredet.
    »Erstens«, knurrte Justus, »haben wir in London eine ganze Menge gesehen, oder?«
    »Aber längst noch nicht alles«, beharrte Peter.
    »Alles? Geht auch gar nicht in ein paar Tagen«, konterte Justus.
    »Wollt ihr jetzt etwa anfangen, euch zu streiten?« Zerstreut studierte Bob den Stadtplan, als stünde dort die Adresse von Frederick Jenkins. Peter stampfte doch tatsächlich mit dem Fuß auf. Das sah ziemlich komisch aus und Justus konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Als Peter das merkte, musste auch er lachen.
    »Also«, sagte Justus, »was hast du für eine

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