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Diamantrausch - Hot Ice

Diamantrausch - Hot Ice

Titel: Diamantrausch - Hot Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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gegessen hat und glücklich zusammen mit Kim vor dem Fernseher saß?«
    Zweimal hatte Taylor mir ihrer Schwester gesprochen, seit sie losgeflogen waren. Und auch schon dreimal mit Kim Butler. Das Mädchen verbrachte eine herrliche Zeit in dem Hotel in Deutschland. Sie war in Sicherheit und glücklich.
    »Ich weiß. Danke.« Taylor schloss eine Sekunde lang die Augen - für ein schnelles Stoßgebet, dachte Hunt -, dann
blickte sie wieder auf die Papiere in ihrem Schoß. »So lange ich weiß, dass Mandy in Sicherheit ist, ist auch mit mir alles in Ordnung.
    Es ist eigenartig, dass wir beide all die Jahre hinter Morales her waren«, überlegte sie weiter und drehte den Kopf hin und her, um die verspannten Muskeln in ihrem Nacken ein wenig zu lockern. »Er besitzt diese interessante Gabe…« Hunt schob die Finger unter ihr Haar und begann, die harten Muskeln ihres Nackens zu massieren.
    »Oh Himmel, das fühlt sich wundervoll an... Maria Dinge zu schenken, die er sich aus Museen holt. Wie glaubst du, kann er das mit seiner Philosophie vom Höllenfeuer vereinbaren?«
    Hunts Körper reagierte sofort, als sie aufstöhnte, während er mit seinem Daumen einen besonders verhärteten Muskel massierte.
    »Ich habe ein paar Dinge von ihm zurückgeholt.« Sie blätterte eine Seite um, doch er konnte erkennen, dass sie gar nicht las, was darauf stand. »Ein wunderschönes Fabergé-Ei. Und natürlich die Barter-Saphire in San Cristóbal. Aber was ich wirklich haben möchte, sind die Blue-Star-Diamanten, die Morales vor sechs Jahren aus der Romanow-Sammlung in Leningrad gestohlen hat.«
    »Und was wirst du damit tun, wenn du sie hast?«, fragte Hunt und massierte noch immer ihren schlanken Hals. Er liebte es zu sehen, wie das Licht auf ihrem Haar spielte, während er die seidenweichen Strähnen berührte.
    Sie wandte sich um und sah ihn an, ihre schläfrigen Augen waren so klar und blau, dass ihm der Atem stockte. Sie lächelte. »Ich werde gewinnen«, sagte sie schlicht und blätterte eine weitere Seite um.

    »Er ist wirklich krank«, sprach sie nach einer Weile weiter. »Man braucht keinen Psychiater, um herauszufinden, warum dieser Kerl so denkt. Sieh dir das doch nur an. Er wurde im Alter von neun Jahren von seiner Mutter, einer Prostituierten, in das Kloster in Abadia de Solo Dios gesteckt. Es ist schon komisch, wie ein so schlechter Kerl so besessen von der Religion werden kann und dennoch so unglaublich schlimme Dinge tun kann, nicht wahr?«
    Jeder Bandenchef, mit dem Hunt es je zu tun hatte, hatte eine Rechtfertigung für seine Taten gehabt. »Eigentlich gar nicht so komisch«, meinte er. »Im Namen Gottes ist der Menschheit mehr Böses angetan worden als aus jedem anderen Grund. Außerdem«, fügte er noch hinzu, »sehen Bösewichte sich selbst gar nicht als Bösewichte. Sicher, er hatte ein hartes Leben. Aber ich kenne viele andere Menschen, die als Kinder misshandelt worden sind und die dennoch zu herausragenden Mitgliedern der Gesellschaft geworden sind.«
    Viele von ihnen arbeiteten heute für T-FLAC. »Morales war bereits im Alter von neun Jahren ein gestörter Mensch. Was hast du in dem Alter getan? Hast du dich gern verkleidet?«
    »Ich habe mich um Mandy gekümmert. Unsere Mutter ist verschwunden, als Mandy noch nicht einmal einen Monat alt war.«
    »Du warst ganz allein verantwortlich für ein Baby, als du erst neun Jahre alt warst?«
    »Ich war schon fast zehn. Ich bin sehr schnell erwachsen geworden.«
    »Und im Alter von... wie viel? Fünfzehn? Da hattest du zwanzigtausend Mäuse in deiner Tasche und die Verantwortung für ein behindertes fünfjähriges Kind? Warum musste
es ausgerechnet Europa sein? Warum hast du keine Schule in den Staaten für sie ausgesucht?«
    »Während ich im Wartezimmer eines Arztes saß, habe ich einmal ein Bild in einer Zeitung gesehen. Ganz besondere Kinder, so wie Mandy, saßen auf einer Wiese, umgeben von liebevollen Menschen, die für sie gesorgt haben, im Sonnenschein, inmitten von Blumen. Für mich schien das der Himmel zu sein, Mandy irgendwo in Sicherheit zu wissen. Ich habe diese Seite aus der Zeitung herausgerissen und sie jahrelang zusammengefaltet in meiner Tasche mit mir herumgetragen.
    Natürlich ist mir nie der Gedanke gekommen, dass die Menschen in dieser Anzeige bezahlte Models waren oder dass der Ort in Wirklichkeit ganz anders aussehen könnte. So etwas wollte ich für meine Schwester haben. Mit weniger wollte ich mich nicht zufriedengeben. Glücklicherweise war

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