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Diamantrausch - Hot Ice

Diamantrausch - Hot Ice

Titel: Diamantrausch - Hot Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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zugelassen hatte, dass so etwas überhaupt passiert war. Die Zeit für Mano del Dios war vorüber. Morales war zu verrückt, fürchtete die Rache Gottes viel zu sehr, um effektiv sein zu können. Sie hatte dieses Problem nicht.
    Gott kümmerte sie nicht, und sie kümmerte sich nicht um Ihn. Das war eine gute Regelung.
    Beinahe hätte sie gelacht. Doch das war nicht länger lustig, es ärgerte sie und verschwendete ihre Zeit.
    Sie setzte ihre Muskeln ein wie einen Schraubstock und drückte zu, hielt seinen Kopf nur Zentimeter von dem entfernt, wonach er sich sehnte. Sein heißer, unregelmäßiger Atem strich über ihre feuchte Hitze. »Deine letzte Chance. Wann wird er kommen?«
    »Verdammt, Schatz, gib mir doch eine Minute, um erst einmal zu kommen, okay?«
    »Eins.« Sie presste die Füße noch fester zusammen. Hoppla. Ihr Absatz riss ein Loch in sein Hemd und hinterließ eine blutige Spur auf seinem Rücken. Er zuckte vor Schmerz zusammen. »Zwei...«
    »Okay, okay, verdammt. Okay ! Er wird gleich morgen früh hier sein. Bitte, Baby, lass mich...«
    Sie drückte die Knie zusammen, noch fester, dann drehte sie mit Hilfe ihrer kraftvollen Muskeln die Beine ein wenig zur Seite. Sie liebte das Geräusch, wenn ein Genick brach. Es klang beinahe so wie ein Hühnerknochen - nur besser.

36
    Taylor konnte sich den Frühling in Afrika nie vorstellen.
    Wenn überhaupt, so hatte sie sich die blendende Sonne über einer vertrockneten, braunen Vegetation vorgestellt. Oder vielleicht grüne, dschungelartige Bäume, auf denen unheimliches Getier und wilde Tiere lebten. Doch nichts passte zu dem, was sie zu beiden Seiten der zweispurigen Straße entdeckte, auf der sie schon seit mehreren Stunden aus der Stadt Johannesburg nach Norden fuhren.
    Sie war beeindruckt, als sie die militärische Genauigkeit sah, mit der Hunts Mannschaft sich auf diese Reise vorbereitete. An einem Privatflugplatz wurden sie erwartet und von dort aus in ein Industriegebiet am Rande der Stadt gebracht, wo ein Dutzend weitere Mitglieder der T-FLAC Mannschaft sie bereits mit fünf, vollständig beladenen Geländewagen erwarteten. Innerhalb von fünfzehn Minuten hatten sie ihr Gepäck aufgeladen, jeder bekam noch eine letzte Anweisung von Hunt, und sie befanden sich auf dem Weg.
    Jetzt, nach einer Reise von mehreren Stunden, brannte die Sonne am späten Nachmittag auf ihren Land Rover, und sie hatten seit Kilometern kein Haus und keinen Menschen mehr gesehen. Sie saß mit Hunt auf dem Rücksitz, mit den anderen hielt er Verbindung durch ein Mikrofon vor seinem Mund.
    Der Fahrer, Piet Coetzee, war so zäh wie ein Stück Pökelfleisch und sehr freundlich. Natürlich war für diese Menschen der Ausdruck sehr freundlich nur relativ, dachte sie und lächelte innerlich. Er hatte sie begrüßt und fast sogar gelächelt, als sie einander vorgestellt wurden. Coetzee war ungefähr
Ende vierzig, doch mit seiner lederartig gegerbten Haut und seinen grauen Strähnen in dem militärisch kurz geschnittenen Haar sah er beinahe wie sechzig aus.
    Daan Viljoen, der auf dem Beifahrersitz saß, war, so hatte Taylor festgestellt, der typische T-FLAC-Agent. Einsilbig und konzentriert. Klein und drahtig, mit rötlich braunem Haar. Beide Männer trugen khakifarbene Kleidung, Hosen, Hemden, Hüte alles in Khaki. Es sah sehr afrikanisch aus.
    Bis auf ihren eigenen Konvoi war kein anderes Fahrzeug zu sehen. Zu beiden Seiten der Straße wehte frühlingsgrünes Gras, so weit das Auge blickte. Dazwischen wuchsen Dornenbüsche und ab und zu ein verwitterter und uralt aussehender Baobab. »Werden wir auch Tiere sehen?«, wollte Taylor wissen, während sie die Straße entlangfuhren.
    » Vasbyt . In etwa einer Stunde«, erklärte ihr Coetzee. »Wenn die Sonne untergeht und es ein wenig kühler wird. Dort, wo wir hinfahren, gibt es eine Menge Tiere.«
    Sie hatte keine Ahnung, ob er sie gerade beschimpft hatte oder ob er ihr geraten hatte, zu warten. Beide Männer hatten einen so ausgeprägten Akzent, dass es ihr schwer fiel, sie zu verstehen, wenn sie sich herabließen, etwas zu sagen. Beängstigend, aber sie gewöhnte sich langsam an die Art, wie diese Männer miteinander kommunizierten, in einer Art verbaler Stenografie, als wären sie viel zu sehr beschäftigt, um normale Sätze von sich zu geben.
    »Ungefähr sechzig Meilen von hier fahren wir in der Nähe eines Wasserlochs vorbei. Wenn wir dort ankommen, werden die Tiere langsam kommen, um zu trinken. Hier müssen wir abbiegen«, meinte

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