Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diana Palmer

Diana Palmer

Titel: Diana Palmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Frauenheld wird schwach
Vom Netzwerk:
bestimmte. Vor allem seitdem ihr klar geworden war, dass sie in Zukunft ohne ihn auskommen musste.
    „Ich war mit ihm im Kino, J.B.“, sagte sie ruhig. „Das heißt ja nicht, dass ich ihn gleich heirate.“
    Er schob sein Kinn vor. „Grange hat eine nicht unbedeutende Rolle in einem sehr unglücklichen Abschnitt meines Lebens gespielt. Ich empfinde es als Verrat, wenn du dich auf seine Seite schlägst. Ich will ja nicht darauf herumreiten, aber ich habe dir hier ein Zuhause gegeben. Vergiss das nicht.“
    „Du hast mir ein Zuhause gegeben?“, sagte Tellie und blickte ihn scharf an. „Nein, J.B., du nicht. Du hast verfügt, dass Marge mir ein Zuhause gibt.“
    „Das läuft auf dasselbe hinaus“, erwiderte er schroff.
    „Nein, das tut es nicht. Du reißt dir für niemanden ein Bein aus. Du machst nur großartige Gesten. Die eigentliche Arbeit überlässt du anderen.“
    „Das war nicht so, und das weißt du auch ganz genau. Was hätte ich denn machen sollen? Du warst vierzehn damals. Was glaubst du, was es für ein Gerede gegeben hätte, wenn ich dich bei mir aufgenommen hätte, bei dem Ruf, den ich genieße?“
    „Da hast du allerdings recht.“
    Er betrachtete sie schweigend.
    Tellie ging zum Sofa und ließ sich auf der breiten Armlehne nieder. „Ich bin wirklich sehr dankbar für alles, was eure Familie für mich getan hat“, fuhr sie ruhiger fort. „Aber mir kann keiner nachsagen, dass ich mich hier ins gemachte Nest gesetzt hätte. Ich habe geputzt und gekocht und für Marge und die Kinder das Haus in Ordnung gehalten. Ich war der stets verfügbare Babysitter und habe Marge geholfen, wo ich konnte.“
    „Das habe ich nie bestritten.“
    „Ich habe mich bis jetzt noch nie mit jemandem verabredet …“
    „Natürlich nicht. Du warst ja viel zu sehr damit beschäftigt, von mir zu träumen.“
    Tellie wurde kreidebleich. Einige Augenblicke war sie sprachlos. „Ja, gut“, entgegnete sie wütend, „ich hatte meine Träume. Glaubst du, was du machst, ist besser? Hier ein Starlet, dort ein Partyluder und da die Siegerin bei einer Misswahl – ach nein, entschuldige – sie war ja nur Zweite …“
    „Meine Frauenbekanntschaften gehen dich überhaupt nichts an“, unterbrach er sie scharf.
    „Erzähl doch keinen Unsinn. Über deine Affären steht doch fast jede Woche etwas in der Zeitung. Zum Beispiel über die pikante Dreiecksgeschichte in Hollywood, in die du und deine Schönheitskönigin verwickelt wart.“
    „Dreckige Lügen!“, stieß J.B. hervor. „Ich habe diese Schmierfinken verklagt.“
    „Viel Glück“, meinte Tellie trocken. „Und da regst du dich darüber auf, dass ich mich mit einem netten, normalen Menschen verabredete, der keinem etwas zuleide getan hat …“
    J.B. lachte spöttisch und trat dicht vor sie. „Weißt du, wo der Mann war? Bei einer Sondereinheit im Irak, die für ihr Vorgehen bei der Invasion berüchtigt war. Und selbst da ist er rausgeflogen, weil er einen Vorgesetzten niedergeschlagen und in den Kofferraum eines Autos gesperrt hat.“
    Tellie sah ihn erstaunt an. „Ist das wahr?“, fragte sie und konnte eine heimliche Bewunderung für Grange nicht wirklich verbergen.
    „Das ist kein Spaß, Tellie“, wies J.B. sie zurecht. „Der Mann ist gefährlich, und er hat Feinde.“
    „Die hast du auch. Denk einmal an den Kerl, der mit einem Gewehr in dein Haus eingedrungen ist, weil er glaubte, du hättest ihn bei dem Pferdehandel übers Ohr gehauen.“
    „Das war ein Irrer. Außerdem sind das uralte Sachen, Tellie. Du willst nur vom Thema ablenken.“
    „Ich glaube jedenfalls nicht, dass einer von Granges Feinden plötzlich in unserem Kleinstadtkino auftaucht und mich über den Haufen schießt, wenn wir uns da einen Science-Fiction-Film ansehen.“ Sie stemmte die Arme in die Hüften. „Du ärgerst dich doch nur darüber, dass du mit mir nicht mehr machen kannst, was du willst.“
    Er beugte sich über sie. Ein verräterisches Glitzern erschien in seinen grünen Augen. „Bist du dir da so sicher, dass ich das nicht kann?“
    Tellie stieß ihn zurück. „Lass mich in Frieden. Geh nach Hause und versuche, deine Schönheitskönigin zu beeindrucken. Ich bin nicht zu haben.“
    Er zog die Brauen hoch. Es entging ihm nicht, dass sie leicht errötet war und schneller atmete. „Wirklich nicht?“
    Tellie stand auf und ging sicherheitshalber ein paar Schritte auf Distanz. Allmählich beruhigte sie sich wieder. „J.B., was dir zugestoßen ist, war gewiss furchtbar.

Weitere Kostenlose Bücher