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Diana Palmer

Diana Palmer

Titel: Diana Palmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Frauenheld wird schwach
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an das, was Marge ihr erzählt hatte. „Vielleicht hat er es selbst am meisten bereut. Marge hat mir erzählt, wie sehr er sich um dich bemüht hat. Du warst sein einziger Sohn. Wahrscheinlich hat er aus Angst, dich zu verlieren, nie mit dir darüber gesprochen, was er getan hat. Aber ganz sicher hat er dich über alles geliebt.“
    J.B.s Züge verhärteten sich wieder. „Trotzdem kann ich ihm das nicht vergessen. Ich bin nicht der Mensch, dem es leichtfällt, anderen zu vergeben.“
    Das wusste sie. „Machst du nie Fehler?“, fragte sie.
    „Solche Fehler nicht.“
    „Wer weiß. Eines Tages vielleicht doch.“
    „Du wirst dich also weiter mit Grange treffen? Ist das dein letztes Wort?“
    Sie schluckte. „Ja, das ist mein letztes Wort.“
    Der Blick, den er ihr zuwarf, war kalt wie Eis. „Du musst es wissen.“
    J.B. drehte sich auf dem Absatz um, nahm seinen Stetson und ging, ohne Tellie noch eines Blickes zu würdigen. Sie schaute ihm mit einer Mischung aus Wut, Mitleid und böser Vorahnung hinterher.
    Beim Frühstück am nächsten Morgen war Marge auffallend schweigsam und wirkte in sich gekehrt. Auch Brandi und Dawn tauschten nur verstohlen Blicke aus und löffelten, was Tellie noch nie erlebt hatte, ohne ein Wort zu sprechen, ihre Cornflakes. Nach dem Frühstück brachen die Mädchen auf, um mit Freunden zur Kirche zu gehen. Marge blieb zu Hause, weil sie sich nicht wohlfühlte. Die beiden Frauen räumten den Frühstückstisch ab und begannen, das Mittagessen vorzubereiten.
    „Sag mal, hab ich irgendetwas getan, wofür ich mich entschuldigen müsste?“, brach Tellie endlich das Schweigen, das auf diesem Sonntagmorgen gelastet hatte.
    Marge atmete einmal durch. „Nein, du hast nichts getan. Es ist J.B. Er macht uns noch alle wahnsinnig. Wenn nicht alles nach seiner Pfeife tanzt, ist er nicht zu ertragen.“
    Tellie straffte die Schultern. „Marge, wenn du es nicht willst, werde ich mich mit Grange nicht mehr treffen. J.B. gestehe ich es nicht zu, mir das zu verbieten. Aber wenn es dir Probleme macht, ist das natürlich etwas anderes.“
    Marge lächelte und streichelte Tellies Arm. „Lass es gut sein. Du brauchst keine Opfer zu bringen. Und J.B. würde ich ruhig schmoren lassen.“
    „Aber vielleicht hat er ja recht, und Granges Anwesenheit reißt bei euch wirklich alte Wunden auf. J.B. scheint es jedenfalls ziemlich zuzusetzen.“ Nach einer Pause fügte sie leise, mehr zu sich selbst, hinzu: „Er muss sie sehr geliebt haben.“
    „Er war einundzwanzig damals“, erinnerte Marge. „Und sie war seine erste richtige Freundin. Für meinen Geschmack war sie zu alt für ihn. Aber davon wollte er nichts wissen. Er war sowieso nicht wiederzuerkennen in der Zeit, als er mit ihr zusammen war. Er hatte sich vollkommen von uns abgewandt und war für niemanden mehr zugänglich. Und dann kam der Tag, an dem er wegging, um diese Frau zu heiraten. Er erklärte, dass er nie mehr zurückkommen würde. Und damit nahmen die Dinge ihren Lauf.“
    „Es tut mir trotzdem leid für ihn“, meinte Tellie. An jemanden sein Herz zu verlieren und gegen alle Widrigkeiten auf dieser Liebe zu beharren, das kam ihr bewundernswert vor.
    Marge deckte den Topf mit dem Stew ab, den sie aufgesetzt hatte, und wandte sich ihr zu. „Ich hätte dir vielleicht schon früher von seiner Braut erzählen sollen, damit du nicht einem Phantom hinterherjagst, wenn du versuchst, J.B.s Herz zu gewinnen. Gegen diese Frau kann keine andere ankommen. Sie ist zu einem Idealbild für ihn geworden. Sie altert nicht, sie hat keine Fehler … Ich möchte nicht, dass du dein Leben an so ein aussichtsloses Unterfangen verschwendest.“
    „Ich werde eines Tages heiraten und will sechs Kinder haben“, meinte Tellie, zwischen Hoffnung und Verzweiflung schwankend.
    „Das wirst du“, machte Marge ihr Mut. „Und ich werde dann deine Kinder genauso verwöhnen, wie du meine verwöhnt hast.“
    „Was war eigentlich mit den beiden los?“
    „Die waren noch sauer wegen gestern. J.B. hat sie die ganze Zeit zum Helfen in die Küche geschickt. Dabei wollten sie sich natürlich draußen mit den anderen amüsieren und tanzen.“
    „Warum hat er das getan?“
    „Weil er Angst hatte, sie könnten einem Mann zu nahe kommen“, sagte Marge und verdrehte die Augen.
    „Was für ein Quatsch! Man kann doch eine Sechzehnund eine Siebzehnjährige nicht vor der Welt verstecken.“
    „Sag das mal J.B. Für ihn sind sie Kinder – genau wie du auch.“
    Tellie machte

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