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Diana - sTdH 5

Diana - sTdH 5

Titel: Diana - sTdH 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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verliebte Beau«, eine kleine Komödie, von der das Publikum begeistert
war. Dieser Theaterbesuch war für Diana ganz anders als der letzte. Sie saß in
einer Loge über dem munteren Treiben im Parkett, und diesmal konnte sie auch
das meiste von dem, was auf der Bühne gesprochen wurde, verstehen.
    Lord
Dantrey setzte sein Glas ab. Er war sich zuerst nicht sicher gewesen, daß die
modische Schönheit in der Loge gegenüber Diana Armitage war. Irgendwie
erwartete er immer noch, den »Jungen« Diana zu sehen, aber das elegante Wesen
neben Lady Godolphin konnte man nie und nimmer für einen Mann halten.
Vielleicht irrte er sich. Wenn es wirklich Diana war, dann war das eine
hundertmal schönere Diana als die, die er im Park gesehen hatte. Auch über dem
Theater lagen Nebelschwaden und verschleierten die Sicht. Natürlich mußte sie
es sein. Da war ja auch dieser Emberton, ganz zu schweigen von der ungewöhnlichen
Lady Godolphin. Er hatte ein spontanes Bedürfnis, wieder mit ihr zu reden, sie
vor Mr. Emberton zu warnen. Aber das könnte als Zeichen, daß er sie heiraten
wollte, mißdeutet werden. Er war jetzt überzeugt, daß der Pfarrer und Diana
genau wußten, was sie wollten. Diana hatte sich nicht auf der Jagd verirrt. Sie
hatte absichtlich an seine Tür geklopft.
    Aber wenn
sie sich kompromittieren wollte, um ihn zur Heirat zu zwingen, sagte eine
kleine Stimme in seinem Innern, wäre es dann nicht besser gewesen, über Nacht
zu bleiben und ihren Vater am nächsten Morgen rufen zu lassen? Lord Dantrey
schüttelte den Kopf, um klar denken zu können. Er beobachtete, wie Jack
Emberton sich zu Diana hinabbeugte und etwas sagte, worauf sie ihn anlächelte.
Auf einmal spürte Lord Dantrey, daß er sehr ärgerlich wurde. Sie hatte kein
Recht, so zu lächeln. Er mußte ihr das wirklich sagen.
    »Was
bekümmert dich?« fragte sein Freund, Mr. Tony Fane, an seiner Seite. »Du siehst
aus wie drei Tage Regenwetter.«
    »Nichts«,
sagte Lord Dantrey, sich zusammennehmend. »Das Stück ist nicht nach meinem
Geschmack.«
    »Wirklich?«
fragte Mr. Fane. »Ich habe nicht gemerkt, daß du dem Stück viel Aufmerksamkeit
widmest. Du hast schon seit ewigen Zeiten kein Auge mehr von Miß Diana Armitage
gewendet.«
    »Unsinn!
Ich kann doch in diesem verdammten, Nebel gar nichts sehen, Tony. Ganz London
ist schwärzlich, mit Ausnahme von dir. Du wirst allmählich braun wie Mahagoni.«
    Mr. Fane
hatte sein Gesicht und die Handrücken mit Walnußessenz gebräunt, wie es Mode
war. Aber er war damit etwas zu großzügig umgegangen und war bereits von einer
Gruppe von Neugierigen vor dem Theater für Romeo Coates, den Schauspieler aus
Jamaica, gehalten worden.
    Mr. Fane
war groß, dick und heiter. Er war jünger als Lord Dantrey. Die beiden hatten
sich vor zwei Jahren kennengelernt, als seine Reisen Lord Dantrey nach
Griechenland führten. Mr. Fane war gerade auf der »Grand Tour« und war
begeistert, einen anderen Engländer zu treffen. Seither hatten sie einander
geschrieben, und als Lord Dantrey nach England zurückkehrte, brannte Mr. Fane
darauf, die Freundschaft zu erneuern. Lord Dantrey beneidete seinen Freund
manchmal um seine Lebensfreude und seine leichte, anspruchslos heitere Art.
Lord Dantrey war immer noch damit beschäftigt, die Osbadiston-Güter in Ordnung
zu bringen, da er die Ländereien und Besitzungen auf lange Zeit gepachtet
hatte. Sein Vater, der Earl of Juxborough, duldete keine Einmischung in seine
Güter und war es zufrieden, seinen Sohn mit soviel Geld zu versehen, wie er
nur wollte, vorausgesetzt, er spielte woanders Farmer. Mr. Fane war im
Gegensatz dazu ein wahrer Gentleman seiner Zeit und fand
ein Leben in Luxus und ohne Arbeit angemessen. Er wunderte sich manchmal, daß
Lord Dantrey sein Hirn mit Düngemitteln und Dreifelderwirtschaft befrachtete,
aber er war viel zu träge, um sich in den Lebensstil anderer Leute
einzumischen.
    Lord
Dantrey kämpfte gerade mit sich, ob er den Schwank, der auf das Theaterstück
folgte, abwarten solle, als er sah, wie Lady Godolphins Gesellschaft aufstand.
    »Laß uns
gehen«, sagte er unvermittelt. Mr. Fane sah vielsagend in die Richtung von Lady
Godolphins Loge, sagte aber nichts.
    Lord
Dantrey schob ihn geradezu durch die Menschenmenge und mußte dabei immerzu die
sich festklammernden Hände der Prostituierten abstreifen, die ihre Dienste für
zwei Shillinge und ein Glas Rum anboten.
    Die Preise
sind gestiegen, sogar in diesem Gewerbe, sinnierte Mr. Fane mit gelindem
Erstaunen. Es

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