Diana`s Traum: Ein Roman um Liebe, Dramatik und Träume (German Edition)
Liegeplatz sehen.
Ein neunundsechziger Chevi hielt davor an.
Dean stieg aus und suchte fassungslos das Hausboot.
Diana kam sich feige vor, aber sie wollte ihm nicht ihre grundlosen Hoffnungen und naiven Träume erklären müssen. Sie hatte Angst dass ihre Stimme versagen und sie vor ihm weinend zusammenbrechen würde!
Diese Peinlichkeit wollte sie ihm...und sich... ersparen!
Er war eine Berühmtheit! Was sollte er mit einer Frau, wie sie es war, schon anfangen? Er war es gewohnt mit den schönsten, und bedeutend jüngeren, Frauen umzugehen! Er hatte die freie Auswahl!
Murphy sprang auf ihren Schoß und rieb seinen Kopf an ihrer Hand. Wie immer merkte er ihre Anspannung. „Mein kleiner Therapeut… Dieses mal kannst du mir nicht helfen… Gegen Dummheit ist noch kein Mittel erfunden worden. Aber ich danke dir, dass du mich nicht alleine lässt!“
Ein sonores Schnurren war die Antwort.
Kater müsste man sein. Dann wäre die Welt viel einfacher.
Diana musste sich eingestehen, dass sie sich mehr nach Liebe und Geborgenheit gesehnt hatte, als ihr bisher bewusst gewesen war! Sie hatte geglaubt, dass in ihrem Leben kein Platz mehr für einen Mann wäre, aber tief in ihrem Innern war sie so einsam!
Sie hatte immer funktionieren müssen! Als Mutter, als Hausfrau, als Therapeutin und als Freundin.
Später musste sie im Umgang mit den Tieren immer stark sein! Auch nur die kleinste Schwäche konnte lebensgefährlich sein!
Wo war sie selbst in all diesen Jahren geblieben?
Erschrocken stellte Diana fest, dass sie nie, nicht ein einziges Mal an sich oder ihr eigenes Glück gedacht hatte! Was wünschte sie sich vom Leben?
Welche Träume und Sehnsüchte hatte sie?
Jahre lang hatte sie ihre Zufriedenheit kultiviert, ohne überhaupt zu wissen, was sie vom Leben erwartete!
„ Wenn ich keine Ansprüche stelle, kann ich nur zufrieden sein! Aber bin ich GLÜCKLICH? Ach Murphy! Ich wusste gar nicht wie leer ich in mir drin bin! Ich möchte nicht nur Liebe geben! Ist das falsch? Bin ich egoistisch, wenn ich auch mal Liebe empfangen möchte? Nicht die Liebe meiner Kinder und meiner Tiere zu mir. Ein bisschen Geborgenheit… Auch mal schwach sein dürfen… Einmal, nur ein einziges Mal, nicht an morgen denken. Ich hatte das Gefühl, dass Dean mehr in mir sah, als nur ein kleines Abenteuer, eine Abwechslung von all den Glamourgirls. Aber das war wohl ein Irrtum! Ich bin eine dumme Gans! Eine Träumerin!“
Diana wischte sich entschlossen die Tränen vom Gesicht. „Geschieht dir recht! Bleib bei dem, was du kannst! Ihr habt mich noch nie enttäuscht, weil ich keine Erwartungen an euch knüpfe.“
Müde legte sie sich in die Kissen zurück. Der Tag war lang und ermüdend gewesen. Trotzdem konnte sie lange nicht einschlafen. Immer wieder sah sie Deans Augen vor sich... wie er lächelte... wie er fassungslos auf den Panter starrte. Hörte seine Stimme, die, obwohl er wütend war, so eine tiefe beruhigende Wirkung auf sie hatte. Sie sah seine Hände vor sich... stark und dennoch feingliedrig, gepflegt. Sie empfand plötzlich eine brennende Sehnsucht danach, von diesen Händen gestreichelt zu werden... von seinen Armen gehalten zu werden. Mit einem Seufzer umarmte sie statt dessen ihr Kissen und kuschelte sich zurecht.
Murphy wühlte sich unter die Decke, um an seinen Lieblingsplatz, an ihrem Bauch zu kommen.
Wenigstens einer, der ihr Wärme geben wollte, dachte Diana.
Sie fühlte sich so leer, erschöpft und verlassen.
Sie versuchte sich sein Leben vorzustellen, mit all den schönen Frauen, die nur darauf warteten, dass er sich ihnen zuwandte. Schlanke Frauen... junge Frauen... perfekte Frauen. Beschämt dachte sie an ihre Speckröllchen. Obwohl sie sich viel bewegte, oft stundenlang auf dem Pferd saß und auch beim Training mit den Tieren körperlich aktiv war, hatte sie es nie geschafft zu ihrer Wespentaille zurück zu finden, die sie vor der Geburt der Jungs gehabt hatte. Diana hielt nicht viel von Fettabsaugen und Schönheitschirurgie! Sie war so wie sie war! Ungeschminkt, natürlich.... und zu dick! Voller Hoffnung hatte sie lange Jahre die Kleidung aufbewahrt, die sie vor der Schwangerschaft mit Alex getragen hatte... Größe 38. Heute passte sie so gerade noch in Größe 44 hinein! Wenn sie wenigstens den ganzen Tag essen würde, wüsste sie zumindest wo das Gewicht herkam! Aber sie aß viel Gemüse, verzichtete auf Kuchen und Fett, ernährte sich eigentlich gesund, aber sie bekam einfach keine Modelmaße hin!
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