Dich und sehr viel Liebe
lächelte. “Rachekäufe auf Matt Ransoms Rechnung? Das gefällt mir.”
“Perri!”, rief Matt aus dem Hörer. “Ich wollte doch nicht …”
Zu spät, dachte sie. “Du wolltest mich überraschen, ja?”, flötete sie ins Telefon. “Da will ich nicht zurückstehen.” Sie drehte sich zu den beiden Möbelpackern, die gerade das Haus betraten. “Ach, lassen Sie das ruhig alles hier im Eingang stehen”, sagte sie übertrieben höflich. “Mein Mann kann am besten entscheiden, wo der ganze Kram hin soll. Oh, auch noch eine Lampe! Wundervoll!” Sie hielt wieder den Hörer ans Ohr und lauschte Matt, der irgendwo in einer anderen Stadt fast einen Herzanfall bekam.
“Du bist nicht der Einzige, der hier lebt, Matt”, fuhr sie ihn an. “Du richtest dir alles so ein, wie es dir am besten passt. Mich zu fragen kommt dir nicht in den Sinn, weil du dein Leben nicht mit mir teilen willst.” Dass die Träger alles mit anhören konnten, war Perri egal. “Was ist denn, wenn mir diese Lampe nicht gefällt oder der Schreibtisch? Aber meine Meinung ist dir offenbar egal. Genau deshalb hast du mich auch nicht vorher gefragt, ob ich das Schlafzimmer mit dir teilen möchte.”
Dem Arbeiter, der ihr am nächsten stand, fielen fast die Augen aus dem Kopf, aber Perri errötete nicht einmal. “Mir kommt es vor, als gebe es hier überhaupt keinen Platz für mich, es sei denn, ich richte mich so ein, dass du genug Freiraum hast”, sprach sie etwas gedämpfter weiter. “Und das macht mich rasend vor Wut.” Andere Frauen in ihrer Lage hätten sicher schon das Handtuch geworfen.
“Ich weiß eben nicht, wie ich dich solche Dinge fragen soll!”, rechtfertigte Matt sich so lautstark, dass die Möbelträger das auch hörten. “Wenn dir die Sachen nicht gefallen, schick sie einfach zurück. Du hast Verfügungsgewalt über das Konto”, rief er ihr in Erinnerung. “Richte das Haus ein, wie es dir gefällt. Mach ein Zuhause daraus.”
Perri merkte, dass er gekränkt war. “Ich will lediglich gemeinsame Entscheidungen mit dir fällen”, erklärte sie etwas sanfter und ging mit dem Telefon auf die Veranda hinaus. “Dass du jetzt alles einfach mir überträgst, gefällt mir genauso wenig.”
Lächelnd wandte Donnie sich an die Arbeiter. Die Männer hatten genug Unterhaltung geboten bekommen. Außerdem war Perri gerade mit Wichtigerem beschäftigt.
“Unsere Ehe steht nur auf dem Papier.” Perri schaltete die Rasensprenger aus. “Du sagst, du willst die Vergangenheit vergessen, das ist gut und schön. Aber wenn du die Gegenwart vergisst, dann wird auch aus unserer Zukunft nichts. Bis jetzt bin ich diejenige, die Kompromisse eingeht. Das ist mir zu einseitig.” Einen Moment horchte sie nur auf das Schweigen in der Leitung.
“Du hast recht, es tut mir leid. Ich habe nicht versucht, das Ganze mit deinen Augen zu sehen”, gab er verlegen zu. Als er merkte, dass er Perri sprachlos gemacht hatte, musste er lächeln. “Perri?”, fragte er leise. “Richte uns beiden bitte ein Zuhause ein.”
Fassungslos blickte Perri den Hörer an. Was sollte eine Frau dazu noch sagen?
“Was ist nur mit dir los? Die ganze Zeit bist du mit deinen Gedanken woanders”, stellte Donnie fest, als sie zusammen mit Perri über den überfüllten Parkplatz ging.
“Na, dazu habe ich auch allen Grund”, verteidigte Perri sich. “Ich lebe in einem Museum und versuche, es wohnlich einzurichten.”
“Für mich wäre das ganz leicht. Aber ich hänge auch nicht so an alten Dingen wie du.”
“Ich weiß.” Perri seufzte. “Aber beim Entrümpeln sehe ich dann Sachen wie diese alte Hutnadel und bringe es einfach nicht übers Herz, mich davon zu trennen.”
“Für so ein Problem bin ich wohl die falsche Gesprächspartnerin. Ich blicke nicht zurück.” Donnie hob die Einkaufstasche. “Stell dir lieber vor, wie schön diese Lampe hier im Kinderzimmer aussehen wird.” Sie berührte Perri am Arm. “Doch wenn wir schon von Problemen sprechen: Kannst du Matt mal sagen, er soll mich nicht alle fünf Minuten anrufen? Ich habe Schichtdienst, und er reißt mich ständig aus dem Schlaf, um sich zu erkundigen, ob du auch vernünftig gegessen hast.” Sie führte Perri zu der richtigen Parkreihe. “Ich verstehe diesen Mann einfach nicht. Also mach’s gut.” Zum Abschied küsste sie Perri auf die Wange. “Und fahr vorsichtig.”
“Du weißt genau, dass ich immer vorsichtig fahre.” Perri nahm Donnie die Tasche ab. Sie waren mit getrennten Autos
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