Dich und sehr viel Liebe
gefahren, damit Donnie gleich nach Hause zurückkehren und noch etwas schlafen konnte.
“Ja”, stimmte Donnie zu. “Das kannst du deinem Ehemann auch gleich mitteilen, damit er mir keine Vorwürfe macht, weil ich dich allein fahren lasse.” Sie hatte ihr Auto aufgeschlossen und sah Perri mitfühlend an. “Diese Anrufe müssen aufhören, damit macht er uns nur beide verrückt.”
Perri blieb in ihrem Wagen noch einen Moment reglos sitzen. Sie merkte, wie sie sich durch die Schwangerschaft veränderte. Normalerweise traf sie alle Entscheidungen am liebsten allein, doch heute hatte sie Donnie um Hilfe gebeten. Diese Einkaufstour war nur kurz gewesen und hatte nichts mit einem Bummel zu tun, bei dem eine junge Ehefrau ihr neues Heim liebevoll einrichtete. Perri hatte nur nach praktischen Dingen gesucht, die der Beanspruchung durch ein Baby und den temperamentvollen Vater des kleinen Kindes standhalten konnten.
Während sie vom Parkplatz herunterfuhr, überlegte sie, was als Nächstes zu erledigen war. Die Einrichtung des Kinderzimmers stand ganz oben auf der Liste. Sie musste an den Teppich mit dem Schaukelpferdmuster denken, den sie aufgestöbert hatte. Donnie hatte darauf bestanden, eine kleine Lampe zu kaufen, deren Schirm auch mit kleinen Schaukelpferden bedruckt war. Eigentlich hatten sie in dieser kurzen Zeit eine Menge gefunden.
Wie üblich blickte sie zum Himmel. Die Sonne schien strahlend hell. Nur ein paar Federwolken waren zu sehen, also würde es nicht regnen. Seltsam, dachte Perri. In New York habe ich nie so auf das Wetter geachtet, aber seit ich wieder hier bin, denke ich täglich darüber nach, ob es regnen wird. Das muss an Spirit Valley liegen.
Ihre Gedanken schweiften zu Gannie und ihrem speziellen Projekt, dem der Stadt gestifteten Land, für das Matt und sie noch eine Verwendung finden mussten. Bislang war ihnen noch nichts eingefallen, wovon sie wirklich begeistert waren. Die Geschichte der Stadt war Gannies große Leidenschaft gewesen. Hatte Olivia Gledhill deshalb nie geheiratet? Perri musste an die Tonbänder denken, auf denen Gannie die Aussagen der alten Leute aufgenommen hatte, die das Land noch aus der Zeit der ersten Siedler kannten. Wie lebendig Heimatgeschichte wurde, wenn man diesen Berichten zuhörte! Man erfuhr, wie der Alltag dieser Menschen ausgesehen hatte, wie sie gelebt hatten.
Wäre das nicht ein Weg, fragte sie sich. Könnte man nicht einen Weg finden, diese Tonbänder anderen zugänglich zu machen? Vielleicht konnte man all die liebevoll zusammengetragenen Sachen auf eine ganz neue Art präsentieren, damit das Ganze nicht so langweilig und trocken wirkte.
Perri brauchte in Gledhill Platz für sich und ihre kleine Familie, aber die Tonbänder und Fotos brauchten auch einen Platz. Nachdenklich blickte sie sich um, und ihre Gedanken überschlugen sich.
Matt spürte sofort, wie der Wind ihm den Schweiß auf dem Rücken trocknete. Die Luftfeuchtigkeit war im Sommer in Oklahoma gleich Null.
Er stand im Garten von Gledhill und betrachtete die alte Scheune. Das Blechdach wirkte noch sehr solide, und Matt betrat die Scheune. Hier drinnen war es kühler und gar nicht stickig, denn in den Wänden waren so viele Ritzen, dass die Hitze sich hier kaum stauen konnte. Die Sonnenstrahlen warfen helle Streifen in das Innere, und der Wind pfiff durch die Bretter.
Matt wusste, dass diese Scheune kaum jünger als das Haupthaus war. Er schob sich den Hut in den Nacken und fuhr sich mit der Hand über die Stirn.
Erst vor kurzem hatte Gannie das Haus streichen lassen, und Matt war überzeugt, dass es von der Substanz noch sehr gut erhalten war. Allerdings trug er demnächst Verantwortung für eine Familie, die darin lebte, und deswegen wollte er das ganze Grundstück noch einmal genau untersuchen.
Er verließ die Scheune und schwor sich, vor dem Ende des Sommers mit allen Reparaturen fertig zu sein. Die Scheune würde er nicht abreißen, aber er wollte auch nicht, dass sie womöglich einstürzte, wenn gerade sein Kind darin spielte.
Das Baby … Matt rief sich in Erinnerung, dass er noch ein Babyphon bestellen wollte. Bei dem Gedanken an telefonische Bestellungen blieb er abrupt stehen.
Weshalb hatte er Perri nicht den Grund genannt, weswegen er keine Möbel von der Ransom-Farm mitbrachte? Wieso gab er nicht einfach zu, dass er diese Dinge mit all ihren unschönen Erinnerungen nicht in seine Ehe hineintragen wollte?
Zwölf Jahre hatte er warten müssen, um Vater zu werden. Ihm war
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