Dich und sehr viel Liebe
Perri nicht allein schaffen.
“Ich glaube wirklich, dass es machbar ist, Matt”, stellte sie fest, als habe sie seine Gedanken gelesen. “Und es ist die Mühe wert. Diese Tonbänder und Fotos sind die letzten Dokumente über die Geschichte der ersten Siedler in dieser Gegend. Gannie hat noch Augenzeugen des ersten Pferderennens befragt, bei dem damals die Grundstücke verteilt wurden. Wir haben die Dokumente und das Grundstück, und jede einzelne Geschichte ist so ergreifend, weil man miterlebt, wie sehr die Menschen sich angestrengt haben und nach harter Arbeit entweder Erfolg hatten oder auch scheiterten.”
“Perri, du kannst gar nicht genau absehen, worauf du dich mit diesem Projekt einlässt”, warf Matt ein.
“Ich weiß einfach, dass es richtig ist”, entgegnete sie. “Wir müssen nur eine Firma mit der Planung beauftragen, und dann bekommen wir unser Haus am See mit Geschichte zum Zuhören.”
“Hier in Gledhill gibt es genug Möbel und Gegenstände, damit man das Haus auch entsprechend einrichten kann”, fügte Donnie hinzu. “Ihr Männer müsst doch schon eine Vorstellung davon haben, wie dieses Haus aussehen könnte.”
“Wir brauchen nur das zu nutzen, was uns zur Verfügung steht”, fuhr Perri fort. “Matt, mir ist klar, dass das eine Menge Papierkram bedeutet, aber Gannie wäre sicher begeistert gewesen.”
Matt blickte sie lange an, bevor er etwas sagte. “Ich mache dich nur darauf aufmerksam, dass du dich da an ein großes Projekt heranwagst. Das wirst du nicht so schnell fertig bekommen, Mrs. Ransom. Für mich klingt das nach einem riesigen Berg Arbeit, und wir haben alle unsere eigenen Jobs, das heißt, wir können nicht viel Zeit dafür erübrigen.”
“Das weiß ich”, erwiderte sie. “Und?”
“Was passiert denn, wenn das Baby kommt?” fragte er leise nach.
“Mit dem Baby kann ich mich eher leichter um dieses Projekt kümmern als bei einer Bank zu arbeiten, Matt. Ich kann mir meine Zeit selbst einteilen, und wir haben ja keinen Zeitdruck. In Gannies Testament sind keine Fristen genannt, abgesehen von unserer Ehe.”
“Allein schaffst du das nicht”, stellte er entschlossen fest. “Dieses Archiv aufzubauen ist ein Vollzeitjob, und du bekommst schon bald eine Aufgabe, die dich auch rund um die Uhr beschäftigen wird. Beides ist einfach zu viel für dich. Gannie hat Jahre – ihr ganzes Leben – für diese Sammlung gebraucht.”
“Einverstanden”, sagte Perri schließlich. “Wir können jemanden einstellen, der erst mit mir zusammenarbeitet und dann das Projekt allein verwaltet. Das Geld dafür ist vorhanden.” Schweigend blickte sie Matt an. “Du hast recht, es ist ein großes Vorhaben, aber ich hätte das Baby, um den Blick für die Zukunft nicht zu verlieren, so wie Gannie.” Sie lächelte.
Matt erwiderte das Lächeln. Er war stolz auf Perri.
“Also?” Lächelnd wandte sie sich an John Deepwater. “Was wäre rechtlich der erste Schritt?”
John wollte nichts Übereiltes sagen. “Ich muss das Ganze erst durchdenken, Perri. Lass mich deinen Entwurf durchlesen, und dann rufe ich dich an.” Er stand auf.
“Was hältst du denn davon, John?”, fragte Matt.
Der Anwalt suchte nach den richtigen Worten. “Ich halte die Idee, ein paar von Gannies Antiquitäten zu benutzen, um damit ein Geschichtszentrum auf dem Grundstück am See zu möblieren, für eine fantastische Abschreibungsmöglichkeit.” Er lächelte. “Und das Testament wäre damit in jeder Hinsicht erfüllt.”
“Wir könnten hier entrümpeln und gleichzeitig steuerlich abschreiben?” Matt war begeistert. Die Erinnerungsstücke würden aus Gledhill verschwinden und trotzdem nicht verloren sein. Außerdem wäre Perri mit etwas beschäftigt, wovon sie begeistert war. “Einverstanden.”
“So einfach ist das für dich, Matt?” fragte Perri empört nach.
“Einfach ist das gar nicht”, widersprach er. “Ich hoffe, du weißt, was wir uns damit aufhalsen.”
Donnie unterdrückte nur ein Lächeln und fing an, den Tisch abzuräumen. John half ihr, und über die offene Spülmaschine hinweg wechselten sie einen Blick. Ihnen war beiden aufgefallen, dass Matt sich auf einmal mit einbezog.
9. KAPITEL
Perri saß vor ihrem Computer und fröstelte. Draußen schien die Sonne, aber hier drinnen war es wegen der Klimaanlage eher kühl. Sie wartete gerade auf die Antwort eines Geschichtszentrums und betrachtete die Rosen, die Matt ihr geschenkt hatte. Das war wirklich eine unerwartete Überraschung
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