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Dich und sehr viel Liebe

Dich und sehr viel Liebe

Titel: Dich und sehr viel Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Dove
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gewesen.
    Perri seufzte glücklich und berührte eine der Blumen. Einige der Rosen waren weiß, andere rot. Als Matt sie ihr gab, hatte sie fast den jungen Mann von früher in ihm gesehen. Gedankenvoll strich sie über das Medaillon und die Kette.
    Beim Gedanken an Matt geriet sie immer ins Träumen. Entschlossen riss sie sich aus den Fantasien und gab dem Computer den Befehl, die Anfrage an das Geschichtszentrum auszudrucken.
    Eigentlich hätte sie schon vor dem Dinner auf den Gedanken kommen können, die Tonbänder auch auf CD-ROM aufzunehmen und über eine eigene Seite im Internet nachzudenken. Warum habe ich es dann nicht getan, fragte sie sich, obwohl sie die Antwort bereits kannte.
    Sie hatte Matts Zustimmung abwarten wollen, bevor sie sich zu sehr für ihre eigene Idee begeisterte. Innerlich fluchte sie, weil sie sich abhängig von seiner Meinung fühlte. Hatte sie sich nicht fest vorgenommen, ihren eigenen Weg zu gehen und ihre Ziele zu verfolgen?
    Schon einmal hatte sie sich kampflos vertreiben lassen. Sie hatte ihre Liebe zu Matt begraben, ohne sich gegen Leila zu wehren. Mit siebzehn war sie dazu auch noch nicht in der Lage gewesen, aber ihre Mutter hätte Perri sicher beigestanden, wenn sie davon gewusst hätte. Und auch Gannie hätte Leila zurechtgewiesen und Matt dazu bewegen können, Perri wenigstens zuzuhören.
    Perri schloss die Augen. In Raleigh hatte sie auch passiv abgewartet, bis sie von der zweiten Frau ihres Vaters so etwas wie Zuneigung erfuhr. Erst dann hatte sie sich dort eingelebt.
    Ich habe nie für etwas gekämpft, erkannte sie schlagartig und öffnete die Augen wieder. Nicht für Matt, nicht für mein Zuhause.
    Und jetzt nicht einmal für meine Idee mit Gannies Tonbändern. Perris Blick fiel auf die Rosen. Wie viel Bestätigung brauchte sie denn noch, bis sie erkannte, dass Matt sie als seine Ehefrau ansah? Wenn sie wartete, bis er ihre Liebe erwiderte, musste sie verrückt sein.
    Vielleicht war es an der Zeit, dass sie um etwas kämpfte, was ihr viel bedeutete. Um Matt, ihr Baby und ihre Zukunft.
    Matt zog den Schlüssel aus dem Zündschloss und rieb sich das Knie. Er war verschwitzt und erschöpft. Außerdem auch hungrig und müde. Zu alledem hatte ihn heute ein zweijähriges Fohlen getreten. Jetzt versuchte er nur noch, genug Energie zu sammeln, um in die Küche zu gehen und sich ein kühles Bier zu holen.
    Seufzend ließ Matt sich tiefer in den Sitz sinken. Er musste an den Albtraum denken, in dem Perri aufgetaucht war. Seltsam, dass dieser schlechte Traum ihn immer noch bedrückte.
    Sie war in Gefahr gewesen, und er hatte sie nicht beschützen können. Sosehr er sich auch angestrengt hatte, jede Bewegung war wie in Zeitlupe verlaufen. Er war in einem alten Schuppen gewesen, und als er die Tür endlich öffnen konnte, hatte er die Landschaft nicht wieder erkannt. Überall waren Sümpfe gewesen, auf denen eine Eisschicht glitzerte. Über das Eis waren Nebelschwaden gezogen, und von den Ästen hatte gefrorenes spanisches Moos gehangen. Auf einem überfrorenen Stein hatte ein gefrorener Vogel gesessen, und auf dem Holzsteg hatte eine grüne Schlange gelegen, der Eiszapfen von den Giftzähnen hingen.
    Diese Landschaft hatte ihn so erschreckt, dass er schweißnass aufgewacht war. Den Rest der Nacht hatte er sich eng an Perri geschmiegt, und ihr Duft und ihre sanfte warme Haut hatten ihn wieder etwas beruhigt.
    Matt riss sich aus den Gedanken und ging zum Wintergarten. Ich bin wirklich am Ende, sagte er sich und sehnte sich nach dem Bier und einem Duschbad.
    Durch die hintere Tür trat er ein und schob sich den Hut in den Nacken. “Was tust du da um Himmels willen?”
    Perri hatte alle Möbel in die Mitte des Raums gerückt und putzte gerade die Fenster.
    Stirnrunzelnd blickte sie auf. “Was ist passiert? Weshalb humpelst du?”, fragte sie besorgt.
    “Ich bin von einem Fohlen getreten worden. Hoffentlich haben wir Bier im Kühlschrank.” Er schaltete den Ventilator an. “Du solltest nicht so schwere körperliche Arbeit machen, Perri”, tadelte er sie. “Nicht während der Schwangerschaft.”
    “Es gibt Bier”, antwortete sie nur, ohne auf seine Bemerkung einzugehen. “Ich bring dir eines und einen Eisbeutel.”
    “Den Eisbeutel kannst du dir sparen. Ich will nur ein Bier”, erwiderte er mürrisch und hängte seinen Hut an den Haken. Dann folgte er ihr in die Küche. Ihm war klar, dass er wegen der Schmerzen und der Müdigkeit so schlecht gelaunt war, doch es regte ihn maßlos

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