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Dicke Hose (German Edition)

Dicke Hose (German Edition)

Titel: Dicke Hose (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
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nicht mit Bestimmtheit sagen, wen ihr Verhalten am meisten überrascht: den gedoubelten Präsidenten, mich oder die geliftete Carla. Aber während ich noch über die Bedeutung der Worte Mein Schatz hat es sich anders überlegt nachdenke, hat der Präsident sich erstaunlich schnell im Griff.
    «Was soll denn das heißen, Herr Held? Sie haben es sich anders überlegt? Und wieso überhaupt Ihre Wohnung, ich dachte, Sie seien nur der –»
    «Ein Missverständnis!», falle ich ihm ins Wort. Die Tatsache, dass ich eigentlich Makler bin, sollte vor der Grünewald nun wirklich nicht zur Sprache kommen. «Diese Wohnung steht selbstverständlich noch zum Verkauf.»
    So gut es geht, ignoriere ich Carmen Grünewalds Fingernägel, die sich in das Fleisch meines Unterarms graben. Was ist nur mit ihr los? Was soll überhaupt dieses Spektakel? Woher kennt sie den kleinen Nick? Wohl kaum vom Glasbläserkongress.
    «Dann ist es ja gut», seufzt Carla. «Die Räume inspirieren mich wirklich sehr. Gibt es hier eigentlich keine Küche?» Endlich reißt sie ihren Blick von der Grünewald und meiner Kleiderkreation und blickt fragend zu ihrem Mann. «Hast du eine Küche gesehen, Schatz?»
    Ich halte die Luft an. Er hat das Geld, er hat das Sagen. Andererseits behauptet Kai: Was sie nicht will, wird er nicht kaufen. Verzwickt, würde ich sagen.
    «Äh, ich habe noch nicht alle Zimmer gesehen», stammelt er und wirft Carmen Grünewald einen ängstlichen Blick zu. «Aber ohne Küche kommen diese Räume wohl nicht in Frage», erklärt er seiner Begleiterin, und es klingt fast wie ein Flehen.
    «Selbstverständlich kann man hier eine Küche einbauen», versuche ich zu retten, was noch zu retten ist. «Der kleinere der beiden Räume ist … Aua!»
    Die Fingernägel der Grünewald fühlen sich wie Seeigelstacheln auf meiner Haut an. Dazu gibt sie undefinierbare Schnauf- und Zischlaute von sich.
    «Ist das eigentlich ein Missoni-Kleid?», will die geliftete Carla plötzlich von ihr wissen, als hätten wir hier nicht gerade andere Probleme. «Ich dachte, man trägt jetzt Cavalli.»
    Ich schaue auf meinen Arm, um zu sehen, ob die Seeigelstacheln bereits mein Fleisch durchbohrt haben oder ob es sich nur so anfühlt.
    «Hahaha! Cavalli, Makkaroni – ist doch egal!» Ich gebe noch mal alles. «Es gibt hier übrigens einen sehr guten Italiener in der Nähe. Der liefert sogar das Essen. Da braucht man gar keine –»
    «Also, Liebling, wenn dir das mit dem Kücheneinbau zu kompliziert erscheint, dann sehen wir uns nach einer anderen Wohnung um.» Auch der kleine Nick gibt sein Bestes. In seinem Fall bedeutet das, hier schnellstmöglich das Weite zu suchen. Inzwischen sieht er aus, als bedauere er sehr, noch nicht gänzlich in den Erdboden hineingeschrumpft zu sein. «Komm, mein Schatz.» Mit letzter Kraft hakt er sich bei ihr unter.
    «Na, dann wäre ja alles geklärt», sagt Carmen Grünewald und lockert ihren Seeigelgriff. «Wir müssen jetzt ohnehin los.»
    He! Und die Wohnung? Was ist mit meinem Score ?
    Gerade will ich ihr wütend eine Szene machen, da tritt Carla vor und erklärt: «Wir nehmen die Wohnung.» Sie sieht ihren Mann auffordernd an. «Die Räumlichkeiten sind für meine Zwecke perfekt. Es ist hell und freundlich. Außerdem suche ich ein Atelier und kein Kochstudio.»
    Ich kann mein Glück kaum fassen. «Tja, dann», sage ich und reibe mir die Hände, «würde ich vorschlagen, Sie rufen mich morgen noch einmal wegen der Details an. Sicher möchten Sie einen Einblick in die Unterlagen.»
    Die beiden nicken, und ich spüre, einen Schauer der Glückseligkeit über meinen Rücken laufen. Endlich gibt auch Carmen Grünewald meinen perforierten Arm frei.
    Doch anstatt ihr Kleid glattzustreichen und sich mental auf den Galaabend vorzubereiten, baut sie sich vor der verdutzten Carla auf und zischt: «Schätzchen, Cavalli war gestern. Ich trage den Prototyp einer Miucci-Missoni-Kollektion. Sieh dir das Kleid gut an, denn wenn es eines Tages im Laden zum Kauf hängt, wirst du vielleicht schon nicht mehr aus deinen gelifteten Augen schauen können.»
    Als ich nach meinem Handy taste, um notfalls schnell einen Krankenwagen rufen zu können, fährt sie fort: «Und noch etwas: Du wirst hier niemals wohnen. Verlieb dich also besser nicht in den Ausblick.» Sie deutet erst in Richtung Fenster, dann beschreibt ihre Hand einen Bogen und landet vor der Nase des kleinen Nick. «Denn das wäre ein fataler Fehler. Genauso wie sein Herz an einen Versager

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