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Dicke Hose (German Edition)

Dicke Hose (German Edition)

Titel: Dicke Hose (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
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ernst nehmen kann. So ein Theater würde Flo mir doch nicht vorspielen. Vielmehr könnte es ja auch sein, dass Victoria die Lügnerin in diesem Szenario ist. Möglicherweise, um einen Keil zwischen uns vermeintliche Brüder zu treiben und so in den Augen ihres Chefs zur einzigen Konstante bei Miucci zu avancieren. Sicher rechnet sie sich davon ein höheres Gehalt, wenn nicht gar einen Anteil Miucci-Aktien aus. Aber traue ich ihr das wirklich zu?
    «So, Alex, hier kommt dein Bier.» Ben stellt zwei Gläser auf dem Tresen ab. Eines genehmigt er sich gleich selbst.
    «Mann, ist heute ganz schön was los hier», sage ich und proste ihm zu.
    «Hast du den Junggesellenabschied vorhin gesehen?»
    Ich schaue hoch und stelle fest, dass die Traube Jungs offenbar weitergezogen ist. «Klar. Die waren ja nicht zu übersehen.»
    «Ein Glück, dass die weg sind. Ich bin ganz schön geschafft.» Er massiert seine Augenlider. «Na, und du? Viel zu tun gehabt mit dem Hamster? Blumengießen nicht vergessen? Und der Briefkasten? Alles gut?»
    Ben sieht ein bisschen besorgt aus. Offenbar traut auch er mir nicht zu, einen Briefkasten zu leeren. Ich ignoriere seine Fragen. Stattdessen frage ich: «Wusstest du eigentlich, dass Flo schwul ist?»
    Ben stoppt die Gesichtsmassage und sieht mich müde an. «Flo? Schwul? Wer behauptet denn so was?»
    «Sagen wir mal so: Er hat ’ne Wellnesswanne zu Hause. Mit Starlight-Funktion. Und jede Menge Kerzen. Und er besitzt einen rosa Bademantel!»
    «Ja, und?» Ben scheint das egal zu sein. «Vielleicht gehört der Natasha.»
    «Jetzt fang du nicht auch noch an, Natasha für alles verantwortlich zu machen.»
    «Mach ich doch gar nicht. Ich sage bloß, dass nicht immer alles ist, wie es scheint. Außerdem», er hebt abwehrend beide Hände hoch, «was wäre schon dabei, wenn Florian schwul ist? Mit der Gesinnung ist er doch in guter Gesellschaft: Freddie Mercury, David Bowie, George Michael, Elton John …»
    «Aber Flo kann nicht singen.»
    Ben winkt ab und kümmert sich um zwei Gäste, die bezahlen wollen. Als er wieder vor mir steht, frage ich: «Hast du eigentlich eine Ahnung, in welcher Klinik Flo liegt?»
    Er schüttelt den Kopf. «Nee. Hat er nicht gesagt. Nur, dass sie in Süddeutschland liegt. Ich hab mal versucht, ihn auf dem Handy zu erreichen. Wollte hören, wie es so läuft. Aber er ging nicht ran. Warum fragst du?»
    Ich leere mein Bier und überlege, inwieweit ich Ben von Victorias Behauptung erzählen soll. «Es gibt da eine Frau bei Miucci, die erzählt komische Dinge über Flo.»
    Ben hebt überrascht die Brauen. «Ach ja? Noch komischer als die Behauptung, er sei schwul?»
    Witzig. «Ja, noch komischer.»
    «Was sagt sie denn?»
    Ich hole tief Luft. «Sie sagt, dass Flo in seinem Laden gar nicht regelmäßig auftaucht. Dass er die Arbeit delegiert und am Schluss trotzdem die meiste Kohle einsteckt. So weit die Kurzform.»
    Ben grinst. «Würde dich das wirklich überraschen?»
    «Natürlich! Dich etwa nicht?»
    «Na ja …» Er zapft uns zwei neue Biere. «Also, dass ihr beide Angeber seid, ist mir jedenfalls schon länger klar.»
    «Was soll das denn bitte schön heißen?»
    Ben seufzt. «Na, so wie ihr euch gegenseitig zu übertrumpfen versucht! Geradezu lächerlich ist das.»
    «Das stimmt doch gar nicht. Flo ist ein Aufschneider, aber ich?»
    Ben rollt mit den Augen. «Alex, deine ständigen Angebereien mit den Villa-Verkäufen, mit den zahlreichen Anforderungen in deinem Job und nicht zuletzt mit den Frauen … Ich war ehrlich erstaunt, als du neulich tatsächlich mal eine mitgebracht hast. Der hast du aber ja auch nicht erzählt, dass ihr in Florians Loft fahrt, oder?»
    Ich beiße mir auf die Lippen.
    Ben macht weiter: «Außerdem, wenn einer von euch beiden schwul ist, hätte ich eher auf dich getippt.»
    Fassungslos starre ich meinen Kumpel an. «Sag mal, spinnst du jetzt total?»
    «Weißt du, Alex, du bist so sehr damit beschäftigt, männlich zu tun. Außerdem hörst du nicht auf, von dir zu erzählen. Dir fällt überhaupt nicht auf, was um dich herum passiert. Von mir weißt du doch auch so gut wie nichts.»
    «Aber ich …» Mir fehlen die Worte.
    «Mach dir nichts draus. Du bist mit deinen Eigenschaften nicht allein. Hier im Laden kann ich dir haufenweise Leute zeigen, die sich nur um sich kümmern.»
    Also, das ist doch wohl die Höhe. «Und das fällt dir ausgerechnet heute ein? Hättest ja auch gerne mal einen Tick früher einen Ton sagen können.»
    Ein toller

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